Hagen. Vom Aufstieg des VfL Eintracht bis zum überraschenden Rückzug des SSV: Diese zehn Momente haben in diesem Jahr die Hagener Sportwelt bewegt.

Corona hat dem heimischen Sport sehr zugesetzt, aber in Hagen wurde es keineswegs langweilig. Von grandiosen Erfolgen und schockierenden Rücktritten: Hier kommen unsere emotionalsten Sportmomente des Jahres 2021.

Garanten für den grandiosen Erfolg von Eintracht Hagen: Trainer Stefan Neff (rechts) und Torwart Tobias Mahncke.
Garanten für den grandiosen Erfolg von Eintracht Hagen: Trainer Stefan Neff (rechts) und Torwart Tobias Mahncke. © Michael Kleinrensing

1 Der Eintracht-Aufstieg: Es regnete grün-gelbe Luftballons und die Spieler lagen sich in den Armen: Nach einer denkwürdigen Corona-Saison und einer Kräfte zehrenden Aufstiegsrunde hat es der VfL Eintracht Hagen zurück in die 2. Bundesliga geschafft. Und das mehr als verdient. Nicht nur das Finalspiel gegen den Außenseiter HC Oppenweiler/Backnang dominierte die Eintracht (39:33). Die homogene und harmonierende Mannschaft von Coach Stefan Neff zeigte während der Saison kaum Schwächen. Der Aufstieg war für den gesamten Klub ein Meilenstein!

Der TuS Volmetal packt nach dem Unwetter mit an.
Der TuS Volmetal packt nach dem Unwetter mit an. © TuS Volmetal

2 Die Volmetaler Hilfsbereitschaft: Hagen versank im Juli in einem Hochwasser nie da gewesenen Ausmaßes – und die Handballer des TuS Volmetal streckten gemeinsam mit vielen anderen Helfern ihre Hände aus und hievten die Stadt zurück auf trockenen Boden. Die „Taler“ krempelten einerseits selbst die Ärmel hoch und halfen Menschen, die in Not geraten waren. Andererseits rief der Verein eine beispiellose Spendenaktion ins Leben, die mehr als 600.000 Euro zusammenbrachte. Sportler halten zusammen. Sportler packen mit. Das hat der TuS Volmetal in der Flutkatastrophe eindrucksvoll bewiesen.

Das Benefizspiel des BVB im Ischelandstadion.
Das Benefizspiel des BVB im Ischelandstadion. © Michael Kleinrensing

3 Das Benefizspiel: Wo wir bei Hilfe und Zusammenhalt sind: Das Benefizspiel des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund gegen die heimischen Westfalenligisten Hagen 11 und Hohenlimburg 10 war ein großes Highlight für die Volmestadt. 295.000 Euro Spenden kamen bei dem Freundschaftskick zwischen Profis und Amateuren für die Flutopfer zusammen. Ein unvergesslicher Fußballabend im altehrwürdigen Ischelandstadion!

Dominik Spohr (rechts) und Marcel Kessen führen Phoenix zum Sieg gegen Rasta Vechta.
Dominik Spohr (rechts) und Marcel Kessen führen Phoenix zum Sieg gegen Rasta Vechta. © Michael Kleinrensing

4 Die Fan-Rückkehr: Nach rund eineinhalb Jahren coronabedingter Geisterspiele und Pausen war es endlich soweit: Basketball-Zweitligist Phoenix Hagen durfte im September wieder ein Pflichtspiel vor Zuschauern bestreiten. Und diese Partie hatte es in sich. Den Aufstiegsaspiranten Rasta Vechta fegten Marcel Keßen und Co. mit 83:57 aus der Halle. 1300 Fans sahen eine tadellose Hagener Vorstellung. Nicht nur bei Phoenix und Eintracht war man heilfroh, endlich wieder vor Zuschauern spielen zu können. Die gesamte Hagener Sportszene konnte es kaum erwarten, endlich wieder die Plätze und Hallen zu betreten.

Tumulte und Rudelbildungen nach dem 3:1-Treffer durch Vincenzo Porrello.
Tumulte und Rudelbildungen nach dem 3:1-Treffer durch Vincenzo Porrello. © Fabian Sommer

5 Die Derby-Ausschreitungen: Ein eher beschämender Moment für den Hagener Fußball. Im Westfalenliga-Derby zwischen dem SV Hohenlimburg 10 und der SpVg. Hagen 11 kochten die Emotionen hoch. Der 3:1-Sieg der Zehner wurde im Kirchenbergstadion zur Nebensache, nachdem Hohenlimburgs Kapitän Danilo Labarile den Elfer-Trainer Stefan Mroß provozierte. Im Anschluss nahmen die Tumulte ihren Lauf. Auch zwischen den Fans gab es Gerangel, die Polizei musste anrücken. „Das hat das Stadion nicht verdient, das hat der Verein nicht verdient und dieses Spiel auch nicht“, ärgerte sich Zehner-Klubchef Bernd Preußner.

Co-Trainer Alex Nolte war eine Identifikationsfigur von Phoenix Hagen.
Co-Trainer Alex Nolte war eine Identifikationsfigur von Phoenix Hagen. © Michael Kleinrensing

6 Die Causa Nolte: Phoenix Hagen strukturierte in der diesjährigen Saisonpause einiges um. Langjährige Mitarbeiter des Basketball-Klubs mussten gehen, andere wiederum, wie Teamarzt Dr. Helmut Queckenstedt, verließen Phoenix auf eigenen Wunsch. Am emotionalsten war die Trennung von Co-Trainer Alex Nolte, auf den der ProA-Ligist nicht mehr setzen wollte. Die Identifikationsfigur des Vereins zeigte sich enttäuscht von den Verantwortlichen des Klubs. Wenig später machten die Fangruppierungen Tornados und Szene Hagen in einem Brandbrief-ähnlichen Statement ihrem Ärger über die Personalentscheidungen des Vereins sowie dessen sportlicher Erfolglosigkeit Luft.

Das Eintracht-Team lässt sich nach dem Sieg gegen Gummersbach hochleben.
Das Eintracht-Team lässt sich nach dem Sieg gegen Gummersbach hochleben. © Sebastian Lahmer

7 Eintracht stürzt Gummersbach: 40:36-Heimsieg gegen den Spitzenreiter und Handball-Branchenriesen aus Gummersbach, und das vor ausverkaufter Ischelandhalle: Eintracht-Herz, was willst du mehr? Allerspätestens nach diesem Erfolg vom 17. November war klar, dass der Hagener Handball-Zweitligist ein Ausnahme-Aufsteiger ist. Im neuen Jahr gerne mehr davon!

Trainer Stefan Mroß musste Hagen 11 verlassen.
Trainer Stefan Mroß musste Hagen 11 verlassen. © Michael Kleinrensing

8 Der Mroß-Rauswurf: Zwei Aufstiege und der Einzug ins Westfalenpokal-Halbfinale: Stefan Mroß war in den vergangenen Jahren der Vater des Erfolgs von Hagen 11. Aber in dieser Saison der Fußball-Westfalenliga lief es nicht mehr. Mroß und sein verletzungsgeplagtes Team holten nur einen Punkt aus den ersten sieben Spielen. Der 51-Jährige wurde entlassen.

Patrick Seidel ist ab dem 1. Februar nicht mehr als Geschäftsführer für Phoenix Hagen zuständig.
Patrick Seidel ist ab dem 1. Februar nicht mehr als Geschäftsführer für Phoenix Hagen zuständig. © Michael Kleinrensing

9 Der Seidel-Rücktritt: Ein „Paukenschlag“ war auch die Meldung kurz vor Weihnachten, dass Patrick Seidel seinen Job als Geschäftsführer von Phoenix Hagen zum 1. Februar 2022 quittieren wird. Der 41-Jährige bat um Vertragsauflösung und wird einen neuen Job annehmen. „Ich habe eine tolle, tolle Chance erhalten, die ich annehmen möchte“, erklärte Seidel. Einen Nachfolger für sein Amt bei Phoenix gibt es noch nicht.

Unter Trainer Mario Kallweit hat der SSV Hagen den Neustart in der Kreisliga bestritten.
Unter Trainer Mario Kallweit hat der SSV Hagen den Neustart in der Kreisliga bestritten. © Michael Kleinrensing

10 Der SSV-Rückzug: Der SSV Hagen hatte die Führungsebene neu aufgestellt und sogar den Landesliga-Aufstieg angepeilt. Dann erklärte im Mai zunächst der erste Vorsitzende Bernd Schneider seinen Rücktritt, ehe der Traditionsklub nicht mal einen Monat später die erste Mannschaft aus der Bezirksliga zurückzog. Aus finanziellen Gründen, hieß es vom Vorstand. In dieser Saison bestreitet der einst große SSV den Neuanfang in der Kreisliga.