Hagen. Das war überragend: Bei der Fan-Rückkehr am Ischeland besiegt Basketball-Zweitligist Phoenix Hagen den Titelaspiranten Rasta Vechta deutlich.
Wenn Karrington Ward alleine auf den Basketballkorb zu dribbelt, dann kann man sich darauf einstellen, dass es krachen wird. Der Flügelspieler von Phoenix Hagen stieg zum Dunking hoch, drehte sich in der Luft um 360 Grad und stopfte den Ball zum 81:50 durch den Ring. Die Fans in der Krollmann Arena standen längst, feierten Ward und seine Mitspieler für einen überragenden 83:57 (37:23)-Sieg gegen Titelaspirant Rasta Vechta. Das erste Phoenix-Heimpflichtspiel seit eineinhalb Jahren vor Zuschauern war ein fulminanter Erfolg.
Fan-Rückkehr gibt Phoenix Hagen viel Energie
Phoenix Hagen gewinnt gegen Rasta Vechta mit 83:57
Nach dem klaren Sieg setzten sich die Phoenix-Spieler standesgemäß auf den Hallenboden und genossen die Humba, die die Hagener Fans anstimmten. Vereinzelt hörte man auch „Spitzenreiter!“-Chöre, denn die Mannschaft von Trainer Chris Harris steht nach dem zweiten Sieg im zweiten Spiel tatsächlich auf Tabellenplatz eins der 2. Bundesliga ProA. „Es hat viel Spaß gemacht, endlich wieder vor unserem Heimpublikum zu spielen. Die Fans haben uns viel Energie gegeben“, freute sich Chris Harris, der die „Arbeitskultur“ seiner Spieler hervorhob: „Diese Mannschaft ist in der Lage, schwierige Phasen durchzustehen.“
Während Ward erneut ein starkes Spiel machte, waren es vor allem Marquise Moore (19 Punkte, 9 Assists) und Marcel Keßen (20 Punkte, 8 Rebounds), die ihre Mannschaft offensiv trugen. Besonders für US-Aufbauspieler Moore, für den die Vorbereitung leistungsmäßig ein Auf und Ab war, freute sich die gesamte Phoenix-Mannschaft – und auch Harris: „Marquise gibt unserer Mannschaft viel Kampf, viel Zug zum Korb, und wenn er dann seine Würfe trifft, ist er für uns ein sehr wertvoller Spieler. Er macht sich gut und wir sind begeistert von ihm.“
1300 Zuschauer sehen erstes Heimspiel
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Begeistert war man bei Phoenix auch von der guten Stimmung, die die Mannschaft gegen Rasta Vechta antrieb. Allerdings hätte wohl niemand etwas dagegen gehabt, wenn der eine oder andere Fan mehr den Weg in die Krollmann Arena gefunden hätte. Nur 1300 Zuschauer wurden am Sonntagnachmittag gezählt. War der Termin unglücklich? Oder sind die Menschen wegen Corona noch zurückhaltend? Jedenfalls lässt die gezeigte Leistung gegen das vermeintliche Spitzenteam aus Vechta hoffen, dass die Ränge am Ischeland demnächst voller besetzt sein werden als beim ersten Heimspiel.
Der Spielverlauf ist schnell erzählt: Marcel Keßen eröffnete die Partie mit einem Dreier und ließ damit schon direkt die Halle Kopf stehen. Es war aber vor allem die Hagener Verteidigung, die eine tadellose Leistung zeigte. Vechta versuchte sein Glück vornehmlich aus der Distanz, doch von dort gelangen den Gästen in Hälfte eins gerade mal drei Treffer bei 18 Versuchen. Bis zum Ende des ersten Viertels war das Spiel einigermaßen ausgeglichen, doch dann legte Phoenix richtig los. In der 14. Minute versenkte Teamkapitän Dominik Spohr seinen ersten Dreier der Saison zum 29:16 und riss seine Arme erleichtert in die Höhe.
Auch Occeus und Moreaux gefallen
Die Gäste bekamen trotz deutlicher Halbzeitansprache ihres Trainers Derrick Allen keinen Zugriff aufs Spiel, in der 22. Minute feuerte Marcel Keßen zwei Dreier in Folge zum 48:26 durch den Ring. Auf weniger als 17 Punkte Rückstand konnte Vechta nicht verkürzen. Egal ob Shawn Occeus mit acht Rebounds oder Melkisedek Moreaux mit athletischen Aktionen auf beiden Seiten des Feldes: Jeder Hagener Spieler kämpfte für den Sieg.
„Wir haben die Schützen zugemacht und in der Zone war Rasta Vechta auch nicht in der Lage zum Zuge zu kommen“, lobte Harris, ärgerte sich aber über mangelnde Intensität beim Rebound. 13 Offensiv-Rebounds griffen sich die Gäste. „Das darf einfach nicht passieren und muss besser werden.“
Punkte und Infos
Phoenix: Occeus (8 Punkte, 8 Rebounds), Giese (3), Keßen (20, 8 Reb., 3/4 Dreier), Daubner, Ward (15), Penteker, Spohr (3), Moore (19, 9 Assists), Moreaux (9), Baumann (6).
Vechta: Pruitt, Young (6), Ferner (5), Smit, Lodders (4), Eberhardt (11), Hundt (2), Onyejiaka, Geu (3), Purifoy (22), Searcy, Krause (4).
Zuschauer: 1300.
Nächstes Spiel: Samstag, 2. Oktober, 19.30 Uhr bei Uni Baskets Paderborn.
Am Samstag verkündete Phoenix, einen neuen Aufbauspieler gefunden zu haben: CJ Walker wird der etatmäßige Spielmacher am Ischeland.