Hagen. Patricia Ketzel zieht beim Basketball-Klub im Hintergrund die Fäden. Ihr Weg vom eigenen Tapas-Laden bis ins Office von Phoenix Hagen.

Etwas mehr als einen Monat ist es her, seitdem das Basketball-Team von Phoenix Hagen nach der knappen Halbfinal-Niederlage in den Playoffs der BARMER 2. Basketball-Bundesliga ProA seinen Saisonabschluss gemeinsam mit den Fans in der Volme-Galerie feierte. Der Basketball-Verein kann auf eine überaus erfolgreiche Saison mit vielen Highlights – die gleichzeitig als eine der erfolgreichsten in der 20-jährigen Vereinsgeschichte gilt – zurückblicken. Aber egal, mit wem man im Verein spricht, überall hört man, dass der Erfolg ohne eine bestimmte aus dem Hintergrund heraus agierende Person niemals in diesem Ausmaß möglich gewesen wäre.

Die Organisation von eigentlich allem

Patricia Ketzel, im Verein „Padde“ genannt, ist Hospitality Managerin bei Phoenix Hagen und die Assistenz von Phoenix-Geschäftsführer Martin Schmidt. Sie kümmert sich um die Buchhaltung und unterstützt das Teammanagement. Die Organisation der Auswärtsfahrten und -spiele mitsamt der Buchung der Teamhotels fällt ebenfalls in ihren Tätigkeitsbereich. Zudem koordiniert sie den VIP-Bereich und die Spieltage der Phoenix-Basketballer und erledigt die Kommunikation mit der Stadt. „Mein Aufgabenbereich ist schon recht groß und ich trage quasi die gesamte Spieltagsverantwortung auf meinen Schultern. Wenn irgendwo etwas nicht läuft, bin ich die erste Anlaufstelle“, erklärt Patricia Ketzel. „Ich nenne mich manchmal selber den Tatortreiniger“, lacht sie. Die 45-Jährige mit spanischen Wurzeln ist also nicht mehr wegzudenken aus dem Team, dabei war eigentlich lange Zeit nicht abzusehen, dass sie einmal den Weg in die Basketball-Branche einschlagen würde.

„Ich nenne mich manchmal selber den Tatortreiniger.“

Patricia Ketzel
Hospitality Managerin, Phoenix Hagen
Patricia Ketzel im Phoenix-Dress.
Patricia Ketzel im Phoenix-Dress. © Phoenix Hagen | Phoenix Hagen

Eröffnung einer Tapas-Bar

Bereits 2016 berichteten wir über Patricia Ketzel. Damals im Rahmen der Neueröffnung ihrer Tapas-Bar „Al Andalus“ im Grote Center in Wehringhausen. Drei Jahre lang führte sie den Laden mit Unterstützung ihres Bruders und ihrer spanischen Mutter, dann lief der Mietvertrag allerdings aus. „Wir hätten den Vertrag sehr gerne verlängert, auf unsere Anfrage hin ist man uns aber in keinster Weise entgegengekommen und eine Fortführung des Mietvertrages wäre mit höheren Kosten verbunden gewesen. Das haben wir für den Standort aber nicht eingesehen und haben die Tapas-Bar dann eben geschlossen“, schildert Patricia Ketzel.

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Danach folgte ein kurzzeitiges Intermezzo für das Studio terrasports in Hagen. Dort bildete sie Auszubildende und Studenten im Elektromyostimulation-Bereich – kurz EMS – aus. Dabei werden die Muskeln mithilfe von elektrischen Reizen stimuliert und sollen dadurch zum Wachsen angeregt werden.

Patricia Ketzel vor der Neueröffnung ihrer Tapas-Bar „Al Andalus“. Archivbild aus dem Jahr 2016.
Patricia Ketzel vor der Neueröffnung ihrer Tapas-Bar „Al Andalus“. Archivbild aus dem Jahr 2016. © WP Michael Kleinrensing | Michael Kleinrensing

Die Leidenschaft für den Basketball-Sport verdankt „Padde“ ihrem Vater. Mit 13 Jahren nahm er sie das erste Mal mit zum Basketball-Training des SV Haspe 70. Die Begeisterung für den Sport blieb über die Jahre bestehen, auch wenn sich schnell herauskristallisierte, dass selber spielen für sie nicht infrage kommt. „Damals hat mich der Tanzsport – vor allem der Jazz-, Ballett- und Hip-Hop-Tanz – dann doch noch einmal mehr begeistert als Körbe zu werfen“, schmunzelt sie.

„Damals hat mich der Tanzsport – vor allem der Jazz-, Ballett- und Hip-Hop-Tanz – dann doch noch einmal mehr begeistert als Körbe zu werfen.“

Patricia Ketzel
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Seit 2021 ist die gelernte Gymnastiklehrerin nun beruflich in der Basketball-Branche tätig – zunächst im Phoenix Hagen e. V., dem Jugend- und Nachwuchsbereich. Anschließend zur Unterstützung des damaligen Marketingleiters Bernd Kruel bei der Zuständigkeit für den VIP-Bereich. Von dort aus folgte dann der steile Schritt auf der Karriereleiter in die GmbH und an die Seite von Geschäftsführer Martin Schmidt.

Leidenschaft, harte Arbeit und Fleiß

Durch Leidenschaft, Fleiß und harte Arbeit ist sie in die Rolle mit der Zeit einfach hineingewachsen. „Wenn mir etwas gefällt, dann informiere ich mich kurz, was ich dafür brauche, mache das dann einfach und ziehe es durch“, so die Hospitality Managerin. „Ich habe viele verschiedene Sachen ausprobiert, bis ich letztendlich hier gelandet bin. Immer dasselbe zu machen, wäre für mich zu langweilig gewesen. In meiner jetzigen Position fühle ich mich aber extrem wohl und die Tätigkeit bei Phoenix macht mir unfassbar viel Spaß. Wenn ich mal an meine Grenzen stoße und nicht weiter weiß, ist das gesamte Office-Team mit Rat und Tat für mich da. So ist Martin Schmidt einer der Ersten, der das Jackett in die Ecke schmeißt und mir zur Seite steht“, weiß die 45-Jährige. Darauf angesprochen, wie es sei im Schatten des Geschäftsführers zu stehen, berichtet Ketzel: „Über solch ein veraltetes Rollenbild habe ich mir noch nie Gedanken gemacht. Ich befinde mich in einer für den Club wichtigen Position, aus der heraus ich meine Arbeit machen kann. Als Geschäftsführer steht Martin Schmidt selbstverständlich mehr im Vordergrund – das bringt sein Job mit sich.“

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Früher ist „Padde“ unter anderem auch viel gereist, besonders Spanien stand oft als Reiseziel auf dem Plan. „Meine Mutter stammt ursprünglich aus Córdoba, wir haben dort noch Familie, die ich immer gerne und auch für längere Zeit besucht habe“. Während der aktuell laufenden Fußball-Europameisterschaft drückt sie deswegen auch der „Furia Roja“ die Daumen – auch im Viertelfinalspiel der spanischen Nationalmannschaft gegen Deutschland.

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