Ennepetal. Ungewohnt unruhig verlief das Kalenderjahr 2022 beim Fußball-Oberligisten TuS Ennepetal. Wer oft trifft, viel spielt: Die Bilanz des Jahres.
Seit elf Spielzeiten spielt der TuS Ennepetal nun in der Fußball-Oberliga. Ununterbrochen. So ein wechselhaftes Jahr wie 2022 gab es im Bremenstadion in dieser Zeit aber noch nie. Wir haben uns die Zahlen für dieses Kalenderjahr genau angeschaut und werfen zum anstehenden Jahreswechsel einen Blick zurück auf das bewegende Jahr des TuS Ennepetal.
Vor allem auf der Trainerbank im Bremenstadion war einiges los. Erst die Trennung von Alexander Thamm, für den Imre Renji nach einem Spiel unter der Leitung des Sportlichen Leiters Thomas Riedel in der Abstiegsrunde der Oberliga übernahm. Renji führte das Team zum sicheren Klassenerhalt, ehe im Sommer mit Dragan Petkovic ein neuer Übungsleiter den Umbruch moderieren sollte. Das Projekt wurde Ende November nach dem Sturz auf den letzten Tabellenplatz beendet und erneut übernahm mit Helge Martin ein ehemaliger Trainer der Ennepetaler Oberliga-Geschichte interimsweise. Mit Sebastian Westerhoff wird Anfang 2023 dann ein neuer Trainer übernehmen und versuchen, die lange Historie in Westfalens höchster Spielklasse weiterzuschreiben.
Dürftige Ausbeute – vor allem auswärts
Insgesamt 32 Spiele absolvierte der TuS im Jahr 2022. Die Bilanz dabei ist dürftig. 36 Punkte sammelten die Ennepetaler in diesen 32 Auftritten, was einen Punkteschnitt von 1,12 Punkten pro Partie ergibt. Elf Siegen stehen 18 Niederlagen gegenüber. Besonders bemerkenswert: Lediglich drei Partien endeten remis. Eine längere Siegesserie gab es dabei nie – nur im April mit den Erfolgen beim TuS Haltern und gegen den RSV Meinerzhagen in der Abstiegsrunde konnten die Ennepetaler zwei Spiele in Folge gewinnen. Dem gegenüber stehen die Negativserie zwischen September und Mitte November mit gleich sieben aufeinanderfolgenden Pleiten.
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Auf eigenem Platz sind die Ennepetaler deutlich erfolgreicher als in der Fremde. 27 der gesammelten 36 Punkte holte der TuS aus den 16 Spielen im heimischen Bremenstadion oder dem zwischenzeitlichen Ausweichplatz am Dorma-Sportpark. Verheerend dagegen die Bilanz bei Auswärtsspielen: Lediglich neun Punkte sammelte Ennepetal in der Fremde ein, kassierte in 16 Spielen satte 39 Gegentore und verlor 13 Mal. Mit „alles oder nichts“ könnte sich die Taktik des TuS auf Reisen beschreiben, den keines der 16 Spiele auf gegnerischem Platz endete unentschieden.
Keiner trifft so oft wie Gallus im Jahr 2022
Etwas höher als die Punkteausbeute in diesem Jahr ist die Anzahl der geschossenen Tore pro Partie. 41 Tore in 32 Spielen bedeuten 1,28 Tore pro Spiel. Die interne Torjägerliste des TuS führt Robin Gallus mit sieben Toren vor Nils Nettersheim mit sechs Treffern an. Insgesamt 15 verschiedene Spieler zeichneten sich für 39 Tore verantwortlich, dazu kommen zwei Eigentore der Gegner. Den 41 erzielten Treffern stehen 63 Gegentore gegenüber, was bedeutet, dass die eingesetzten Torhüter Marvin Weusthoff und Florian Schneider (vier Spiele) durchschnittlich 1,97 Mal pro Partie hinter sich greifen mussten.
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Unabhängig von der Verantwortlichkeit an der Seitenlinie ist ein Spieler bei allen Übungsleitern immer gesetzt gewesen: Linksverteidiger Deniz Yasar verpasste keines der 32 Spiele und stand dabei immer in der Startelf. Von den 2880 gespielten Minuten verpasste der 23-Jährige gerade einmal 144 Minuten. Weitere Dauerbrenner beim TuS Ennepetal im Jahr 2022 waren Kevin Meckel (31 Einsätze), Robin Gallus (29), Marvin Weusthoff (28) und Stefan Siepmann (25). Wie sehr der Abgang von Mittelfeldspieler Cedrick Hupka im vergangenen Sommer schmerzt, zeigt die Einsatzstatistik der Spiele des TuS Ennepetal seit Januar bis zu seinem Wechsel zum VfB Homberg. Hupka spielte als einziger Akteur neben Yasar alle 16 Partien in diesem Zeitraum und stand dabei 15 Mal in der Startelf.