Ennepetal. Der neue Coach des TuS Ennepetal heißt Sebastian Westerhoff. Der Ex-Stürmer hat eine bewegte Karriere hinter sich. Das sind seine Pläne beim TuS.
Zwölf Tore sind eine sehr magere Ausbeute nach 15 Spielen im Fußball. Auf eben diese Anzahl an Toren kommt der Fußball-Oberligist TuS Ennepetal in der bisherigen Saison. Wenn einer sich auskennt damit, wie man Tore schießen kann, dann ist es der neue Trainer Sebastian Westerhoff. Der gebürtige Hattinger übernimmt ab dem 1. Januar von Interimstrainer Helge Martin, der nach dem Rücktritt von Dragan Petkovic für drei Spiele bei den Ennepetalern aushilft. Mit Westerhoff an der Seitenlinie erhoffen sich die Verantwortlichen beim TuS den Klassenerhalt in der Oberliga. Wir stellen den neuen Trainer vor.
„Tatsächlich haben das früher einige über mich gesagt“, sagt der heute 37-jährige Sebastian Westerhoff, vielen bekannt unter seinem Spitznamen „Wester“, über die Zeit als junger Fußballer Anfang der 2000er. Damals spielte Westerhoff in der Jugend beim FC Schalke 04 und wurde 2002 gemeinsam mit einem gewissen Manuel Neuer deutscher B-Jugend-Meister. Deutschland war in den Jahren zuvor verzweifelt auf der Suche nach dem nächsten großen Stürmer, Westerhoff und Mike Hanke galten als vielversprechende Hoffnungen für die Zukunft. Auch, weil Westerhoff bei der U17-Europameisterschaft im gleichen Jahr mit drei Toren in vier Spielen auf sich aufmerksam machte. Insgesamt erzielte er in 14 Spielen für die U17 zwölf Tore.
Viele Tore in Regional- und Oberliga
Mit der ganz großen Karriere wurde es für den heute in Bochum lebenden Westerhoff aber nichts. Trotzdem schaut er auf eine interessante Karriere im gehobenen Amateurfußball zurück. Von Schalke aus ging es zum VfL Bochum, von Bochum nach Erkenschwick und wieder zurück. Anschließend wechselte Westerhoff zwischen den Fußballverbänden Westfalen und Niederrhein, spielte für ETB SW Essen, erneut Erkenschwick, Marl-Hüls und zuletzt bei seinem aktuellen Verein DSC Wanne-Eickel.
Insgesamt kommt der Stürmer auf 354 Spiele in der Regional- und Oberliga, in denen er 141 Tore erzielte. Seine ersten Schritte im Fußball aber machte Westerhoff im südlichen Ennepe-Ruhr-Kreis, wo er in der Jugend beim SC Obersprockhövel anfing, ehe es weiter zum VfB Schwelm ging. Vom Brunnen aus wechselte er zum FC Schalke 04.
Das plant „Wester“ beim TuS Ennepetal
Beim TuS Ennepetal kehrt „Wester“ nun zu seinen fußballerischen Wurzeln zurück. Für den ehemaligen Offensivspieler ist es laut eigener Aussage „eine Ehre, dass der Verein als erstes an mich gedacht hat.“ Der Sportliche Leiter Thomas Riedel kennt Westerhoff schon lange, ein einziger Anruf genügte, um den nun auch als Trainer ambitionierten Westerhoff von der Aufgabe beim TuS Ennepetal zu überzeugen. Mit seinem neuen Verein will er unbedingt die Oberliga halten, weshalb für ihn vor allem fußballerische Aspekte bei der Aufstellung wichtig sein werden. „Es ist mir egal ob jemand jung oder alt ist, wichtig wird es sein, die richtige Mannschaft zu finden, damit es in Ennepetal weiter Oberliga-Fußball gibt“, sagt er.
Die Liga kennt er aus eigener Erfahrung noch sehr gut, auch wenn er in den vergangenen Jahren in Wanne-Eickel eher in der Westfalenliga beheimatet war. „Ich habe die Liga aber weiter verfolgt, einige Spieler und Vereine von damals sind immer noch dabei. In der Art und Weise, wie Fußball in dieser Liga gespielt wird, hat sich nicht viel verändert“, sagt Sebastian Westerhoff.
Lange Bälle gehören für Westerhoff dazu
Wichtig wird es sein, die offensive Harmlosigkeit des TuS Ennepetal zu beheben. „Ich glaube, da wird es die Mischung machen. Als Offensivspieler bin ich kein großer Freund von langen Bällen, aber das gehört auch eben zum Oberliga-Fußball dazu“, sagt er. Auf die richtige Mischung werde es ankommen, weshalb er sich in den kommenden Tagen und Wochen erst einmal ein Bild von seiner neuen Mannschaft machen möchte.
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Viele der Spieler kennt Westerhoff dabei schon ganz gut. Zum einen, weil er als Spieler noch aktiv gegen Akteure wie Nils Nettersheim, Marvin Weusthoff, Robin Gallus oder Abdulah El Youbari gespielt hat, zum anderen, weil viele der im Sommer gekommenen Spieler zuletzt noch in der Westfalenliga aktiv waren.
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Inwiefern sich die Mannschaft der Ennepetaler in diesem Winter verändern wird, ließen sowohl Westerhoff als auch Thomas Riedel noch offen. „Wir sind in Gesprächen und auf einem guten Weg“, sagt Riedel, der sich nun erst einmal mit Westerhoff über dessen Bedarf an neuen Spielern unterhalten und auch von dessen Kontakten in die Szene profitieren möchte. „Im Winter ist es aber tendenziell schwieriger, an neue Spieler zu kommen“, weiß Sebastian Westerhoff. Einige potenzielle Namen habe er aber bereits im Kopf.