Schwelm/Recklinghausen. Darum will David Ewald kürzer treten und wechselt von Schwelm nach Recklinghausen.

David Ewald verlässt die EN Baskets Schwelm und wechselt aus der 2. Basketball-Bundesliga, ProB eine Klasse tiefer in die Regionalliga zu den City-Baskets Recklinghausen. Für den 21-jährigen Aufbauspieler ergab sich bereits während der abgelaufenen Meisterschaftsrunde eine gute berufliche Perspektive. So wurde deutlich, dass für den BWL-Studenten die Doppelbelastung aus Beruf und Sport in der Liga nicht mehr unter einem Hut zu bekommen war. Noch im vergangenen Sommer hatte Ewald lukrative Angebote ausgeschlagen, um sich in Schwelm weiter entwickeln zu können.

Ein großer Moment am 25. März 2017: Die EN Baskets Schwelm mit Konrad Tota (links) und David Ewald (verdeckt) werden Regionalliga-Meister und steigen in die ProB auf. Tota wird der neue Trainer von Ewald in Recklinghausen.
Ein großer Moment am 25. März 2017: Die EN Baskets Schwelm mit Konrad Tota (links) und David Ewald (verdeckt) werden Regionalliga-Meister und steigen in die ProB auf. Tota wird der neue Trainer von Ewald in Recklinghausen. © WP | Heinz-G. Lützenberger

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Fernstudium kostet immer mehr Zeit

In Recklinghausen schließt sich David Ewald dem Team von Trainer Konrad Tota, einem ehemaligen Spieler der EN Baskets Schwelm, an, womit beim Erst-Regionalligisten der Prozess der Verjüngung fortgesetzt wird. Für Georg Kleine, Sportdirektor der CityBaskets, stellt Ewald zwar einen persönlichen Wunschspieler dar, doch von einem „Königstransfer“ sei nicht die Rede. Für Mannschaft und Spieler bedeutet dieser Wechsel eine klassisches Win-Win-Situation. Die junge Regionalliga-Mannschaft bekommt einen Bundesliga-Erfahrenen Spieler, Ewald kann seine Ausbildung und den Basketball unter einen Hut bringen. Denn das Fernstudium der Betriebswirtschaftslehre, Schwerpunkt Immobilienmanagement, erfordert mittlerweile immer mehr Zeit.

David Ewald wohnt in Herten, der Nachbarstadt von Recklinghausen, musste bisher fünfmal die Woche zum Training nach Schwelm. Dazu die Spiele und teils weite Fahrten zu den Auswärtsspielen. „Das ist auf der A43 nicht immer so nett“, wird Ewald in der Recklinghäuser Zeitung zitiert. In Recklinghausen will David Ewald mit der Mannschaft einen der ersten vier Plätze erreichen – um die Playoffs mit einem Heimrecht beginnen zu können.

Der ehemalige Schwelmer Baskets-Spieler Konrad Tota (rechts; hier im Duell gegen Düsseldorf und Max Dohmen, einem weiteren ehemaligen Schwelmer Akteur) ist jetzt Trainer der CityBaskets Recklinghausen – dem neuen Club von David Ewald.
Der ehemalige Schwelmer Baskets-Spieler Konrad Tota (rechts; hier im Duell gegen Düsseldorf und Max Dohmen, einem weiteren ehemaligen Schwelmer Akteur) ist jetzt Trainer der CityBaskets Recklinghausen – dem neuen Club von David Ewald. © WP | Heinz-G. Lützenberger

Ewald prägend in Schwelm

Ewald kam zur Aufstiegs-Saison 2016/2017 zu den Schwelmer Basketballern – und durchlief eine erstaunlich positive Entwicklung bis hin zum wichtigen Leistungsträger der ProB-Mannschaft. Durch seine Art Basketball zu spielen, begeisterte er nicht nur sein Trainerteam, sondern auch viele Baskets-Anhänger. Mit einer Doppellizenz ausgestattet zeigte er auch beim Zweit-Regionalligisten RE Baskets Schwelm sein Können, entwickelte sich insbesondere hier und mit dem inzwischen scheidenden Trainer Robin Singh weiter. In der „Ersten“ verfeinerte er unter Headcoach Falk Möller sein Können und seine Fähigkeiten. Möller und Ewald arbeiteten bereits zuvor im Nachwuchsbereich von Phoenix Hagen zusammen.

„Natürlich sind wir sehr traurig, dass David Ewald nicht mehr für die EN Baskets auflaufen wird. Gern hätten es noch viele weitere Jahre werden können. Aber seine Beweggründe sind gänzlich nachvollziehbar. Wenn wir auf die Zeit seit 2016 blicken, dann hat David unseren Basketball enorm mitgeprägt. Gerade nach seiner schweren Verletzung vor einigen Jahren, war seine Entwicklung schon richtig gut und so nicht zu erwarten. Hut ab, was er geschafft hat“, sagt Omar Rahim, Geschäftsführer der Baskets.

Zwölfte Personalie der EN Baskets

Mit dem Wechsel von David Ewald von Schwelm nach Recklinghausen ist die zwölfte Personalie bei den Kreisstädtern vollzogen. Neben Ewald werden Co-Trainer Robin Singh (Ziel unbekannt). Felix Meyer-Tonndorf (Ziel unbekannt), Till Radtke (Bremer Regionalligist Neustadt Temps Shooters) und Dario Fiorentino (Karriere beendet) nicht mehr dem Kader angehören. Verlängert haben Paul Schult, Marco Hollersbacher, Daniel Mayr und Nikita Khartchenkov. Vom Nord-Meister und ProA-Aufsteiger VfL SparkassenStars Bochum kommen Marco Buljevic und Tim Lang.

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Dirk Ewald in der Bundesliga

Der Nachname Ewald hat insbesondere in der Basketball-Szene von Recklinghausen und Herten einen besondere Klang. Der Vater von David Ewald, der jetzt von der ProB in Schwelm zur Regionalliga in Recklinghausen wechselt, gehörte 1990/1991 zur Bundesliga-Mannschaft des TuS Herten. Danach spielte Dirk Ewald für FC Schalke 04, BG Dorsten und ETB Essen. Als Jugendtrainer führte er 2011/2012 die männliche U14 der Hertener Löwen einschließlich David Ewald zur Deutschen Vizemeisterschaft.

Für eine halbe Saison hat Konrad Tota für den damaligen Regionalligisten EN Baskets Schwelm gespielt – und schaffte im März 2017 die Meisterschaft und somit den Aufstieg in die ProB. Tota und David Ewald spielten in der Zeit zusammen unter Trainer Falk Möller und seinem Co Stefan Schäfer. Jetzt wird Konrad Tota, der Kanadier mit polnischem Pass, der neue Trainer von Ewald bei den CityBaskets Recklinghausen.