Co-Trainer Robin Singh verabschiedet sich nach fünf Jahren von den EN Baskets Schwelm. Er will den nächsten Schritt in seiner Laufbahn gehen.

Es ist ein Abgang, der von Wehmut und Vorfreude gleichermaßen begleitet wird: Robin Singh verabschiedet sich nach fünf Jahren von den EN Baskets Schwelm. Wehmut spürt vor allem der Verein. Das Basketball-Team, das es bis ins Halbfinale der ProB-Playoffs geschafft und den Aufstieg nur knapp verpasst hatte, verliert seinen Co-Trainer und Talente-Entwickler. Vorfreude herrscht bei Singh. Er möchte den nächsten Schritt machen und in naher Zukunft Chefcoach werden. Wie seine nächste Aufgabe aussehen wird, ist noch unklar.

Abgang stand vor Saisonbeginn fest

Dass Singh den Verein verlassen würde, ist für die Verantwortlichen keine Überraschung. „Bei der Vertragsverlängerung zur vergangenen Saison waren wir uns einig, dass die Zusammenarbeit nach der abgelaufenen Meisterschaft enden würde“, verrät Omar Rahim, Geschäftsführer der EN Baskets und ergänzt: „Robin ist sehr ehrgeizig, möchte hochklassig und vor allem hauptverantwortlich Teams betreuen und langsam die Position des Co-Trainers verlassen.“

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Dass dies sein Ziel ist, daraus macht der 37-Jährige keinen Hehl. „Es muss nicht zwingend die nächste Station sein, aber es mein Ziel, dorthin zu kommen“ sagt Singh. Als nächstes käme für ihn als Alternative zur Position des Head Coaches beispielsweise auch eine Stelle als Assistent bei einem höherklassigen Team in Frage. Noch sei aber völlig offen, was passiert. „Es stand ja schon länger fest, dass ich diesen Schritt gehen würde. Daher ist es nicht so, als hätte ich mich bereits mit einem Verein geeinigt. Erste Gespräche gab es aber schon“, verrät Singh.

Singh war vor der Saison 2016/17 von Kult-Sport Wuppertal zunächst zu den RE Baskets Schwelm gewechselt, die er als Head Coach betreute. Er führte das Team anschließend zu guten Platzierungen in der Liga und schaffte in der Saison 2018/19 den überraschenden Einzug ins WBV-Pokal-Halbfinale. Vor allem ist die Mannschaft aber auch eine Plattform für junge Spieler, die sich dort spielerisch und charakterlich weiterentwickeln und näher an das ProB-Team rücken sollen. „Gerade hier war Singhs Engagement von großer Bedeutung für die Entwicklung der Nachwuchsspieler“, schreiben die Baskets in ihrer Pressemitteilung.

Seit der Saison 2017/18 war Singh auch Assistenztrainer der EN Baskets und füllte seitdem beide Jobs in Doppelfunktion aus. Zusammen mit Cheftrainer Falk Möller hatte er großen Anteil an den jüngeren Erfolgen des Vereins, wie der Vizemeisterschaft der ProB Nord im vergangenen Jahr und dem Erreichen des Halbfinales in den diesjährigen Playoffs. Für ihn war das auch das größte Highlight seiner Zeit in Schwelm. „Nach dem sechsten Platz in der Regular Season war dieser sensationelle Playoff-Run so nicht zu erwartet. Daher kann ich sagen, dass das Beste zum Schluss kam. Und man soll ja gehen, wenn es am schönsten ist“, sagt Singh mit einem Schmunzeln.

Dass seine Zeit bei den Baskets nun zu Ende geht, sorgt aber auch für etwas Wehmut beim 37-Jährigen. „Der Abschied fällt mir sehr schwer, denn ich hatte eine grandiose Zeit in Schwelm“, sagt er. Singh betont: „Der Verein und die Fans sind einfach sensationell. Ein so familiäres Umfeld findet man nur selten auf diesem Level. Ich verlasse daher keine Arbeitskollegen, sondern Freunde. Nichtsdestotrotz endet hier nach fünf Jahren ein Zyklus und der Zeitpunkt ist für beide Seiten nun am besten. Ich bedanke mich bei allen Beteiligten und besonders bei Omar und Falk für die damalige Chance, das in mich gesetzte Vertrauen und die überragende Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren.“

Möller: „Robin ist ein Taktikfuchs“

Nun überwiegt bei Singh die Vorfreude auf das, was kommt. Noch weiß er selbst nicht, was er als nächstes machen wird. Omar Rahim schätzt, dass es schon bald zu einem Wiedersehen kommen könnte: „Ich würde mich nicht wundern, wenn er bald irgendwo in der 1. Regionalliga oder ProB als Head Coach arbeitet.“ Und Falk Möller, dem Singh in den letzten Jahren zur Seite stand, betont: „Robin hat auf jeden Fall die Qualität, um auf diesem Niveau Head Coach zu sein. Er ist ein Taktikfuchs und arbeitet sehr akribisch. Es ist schade, dass er geht, aber für ihn ist der Schritt unumgänglich.“