Schwelm. Die Starting-Five des vergangenen Jahrzehnts ist aufgestellt. Die lokale Sportredaktion hat sich mit der Wahl nicht leicht gemacht.
Die Starting-Five des Jahrzehnts aus dem heimischen Basketball zu bestimmen, fällt schwer. Schließlich, wie es der Name auch besagt, handelt es sich um lediglich fünf Spieler. Und viele, viele Spieler haben gute bis beste Leistungen erbracht. Im Mittelpunkt stehen die klassenhöchsten Vereine EN Baskets Schwelm, ehemals Schwelmer Baskets, und RE Baskets Schwelm. Danach ist es weiter, weiter Abstand zu den weiteren Basketballern.
Viele Diskussionen um Positionen
Dabei haben wir auch versucht, alle Positionen auch aufzufüllen. Was in der lokalen Sportredaktion zu einigen Diskussionen geführt hat. Auch, wie die Leistungen zu bewerten sind. Schließlich steht nicht immer in den Statistiken, was ein Spieler für eine erfolgreiche Mannschaft ausmacht. Das zeigt sich auch bei der Wahl des Trainers des Jahrzehntes. Die längsten Phasen im zweiten Jahrzehnt des dritten Jahrtausends hatten Raphael Wilder (bis 2014) und der aktuelle Coach Falk Möller (seit 2016). Beide haben beachtliche und wichtige Erfolge in der Vereinsgeschichte der Schwelmer Baskets beziehungsweise der folgenden EN Baskets Schwelm erzielt.
Möller als Trainer des Jahrzehnts
Das Pendel ist schließlich zugunsten von Falk Möller ausgeschlagen. Er ist unser Trainer des Jahrzehnts. Ein Faktor neben dem Aufstieg aus der Regionalliga in die 2. Bundesliga, ProB, ist, dass er mehr und häufiger den Nachwuchs mit einbindet. „Die Erfolge beider Trainer sind zweifelsohne gegeben“, so Andreas Happe, Abteilungsleiter bei RE Schwelm. Immerhin hatte Wilder den ProB-Aufstieg ebenso geschafft, wurde Nord-Meister, hat das Playoff-Finale der ProB erreicht und somit den sportlichen Aufstieg in die ProA. „Man darf bei Falk Möller nicht außer Acht lassen, dass er sehr stark den Nachwuchs einbindet und denen eine Chance gibt“, so Happe. Schließlich hat das Stichwort „Nachhaltigkeit“ den Ausschlag gegeben.
Schwere, knappe Entscheidungen
Ähnlich knapp ging aus auch auf den fünf Positionen zu, die ein Trainer zu Beginn eines Spiels aufstellt. Beispiel der Aufbauspieler als Point Guard. Mathias Perl, der in seiner Schwelmer zeit von 2014 bis 2018 zu einem der Publikums-Lieblinge avancierte, ehe er in die Regionalliga zu den Hertener Löwen wechselte. Spektakuläre Spielmomente ließen das Publikum begeistern, wobei es durchaus auch Momente gab, in denen der Egoismus des ehemaligen Bundesliga-Spielers den Baskets aus Schwelm nicht zugute kam. Auf dieser Position spielt David Ewald, für den sich die Redaktion schließlich entschieden hat.
Ewald Prototyp des ambitionierten Nachwuchsspielers
David Ewald ist also einer der Spieler der Starting Five des vergangenen Jahrzehnts. Unauffällig, aber effektiv spielt er. Sowohl in der ProB für die EN Baskets Schwelm als auch in der 2. Regionalliga für die RE Baskets Schwelm. In den Statistiken ist er selten mit herausragenden Werten versehen. Doch sein Trainer Falk Möller betont immer wieder, wie wichtig David Ewald vor allem in der Abwehrarbeit, aber auch als Passgeber ist. Co-Trainer Robin Singh, der auch die Regionalliga-Truppe trainiert und betreut, pflichtet stets bei. Ewald, als Prototyp des Nachwuchsspielers, der übrigens gezielt als Nachfolger von Mathias Perl als Aufbauspieler aufgebaut wurde. Ewald hat sich nach oben und zurück kämpft, hatte einen Kreuzbandriss überwunden. Diese schwere Verletzung hatte er sich im Oktober 2017 zugezogen, in der Saison, in der er von den Hertener Löwen zur Schwelme gewechselt war.
Mikutis bester Regionalliga-Spieler
Auf der Position des Shooting Guards stellt die Redaktion den Litauer Andrius Mikutis auf. Er ist einer von vielen Basketball spielenden Ausländern in Schwelm, die großen Eindruck hinterlassen haben. Ein Liste, die sich beliebig fortsetzen lassen kann. Für zwei Spielzeiten hatten die Schwelmer Basketballer den besten Regionalliga-Spieler der Saison 2016/2017 unter Vertrag – 2016/2017 und 2017/2018. Mikutis wusst sowohl im Angriff als auch in der Verteidigung aufzutrumpfen. Bevor Andrius Mikutis nach Schwelm kam, stand er im Jahr 2014 im Kader der BG Dorsten und eine Spielzeit später im Team des FC Schalke 04. Vier Jahre verbrachte Andrius Mikutis auf dem John Brown College in Arkansas/USA, ging bei den Golden Eagles seiner sportlichen Leidenschaft nach und erhielt so den Feinschliff im Basketball. „Es ist schön, einen absoluten Leistungsträger weiterhin bei uns zu haben. Er war ein ganz wichtiger Teil der Aufstiegsmannschaft und möchte nun in seiner ersten Pro B Saison dazu beitragen, den erfolgreichen Weg weiter zu gehen“, so Trainer Möller seinerzeit über die Vertrags-Verlängerung.
Dücker: Neuer Lebensabschnitt
Beruf, Familie, ein neuer Lebensabschnitt – das ging vor, als sich Centerspieler Julius Dücker nach sechsjährigem Engagement von den EN Baskets Schwelm verabschiedete. Der Große mit der Trikotnummer neun hatte seine Zukunftspläne neu definiert, Basketball stand im Sommer 2015 nicht mehr an erster Stelle. Den Abschied bedauerte Geschäftsführer Omar Rahim seinerzeit: „Wir haben alles versucht, irgendeine Lösung zu finden. Wir bedauern sehr, dass er uns nicht mehr zur Verfügung steht.“ Dücker war als ehemaliger Jugend-Nationalspieler zu den damaligen Schwelmer Baskets gekommen, avancierte mehr und mehr zu einem der Leistungsträger der Mannschaft, Co-Geschäftsführer Michael Kersthold bezeichnete ihn seinerzeit gar als „unser bester Big Man“.
Duo für zwei Teams wichtig
Die EN Baskets Schwelm sind kaum etwas wert ohne RE Baskets Schwelm, der Zweit-Regionalligist ist mehr als nur ein Unterbau für den Zweit-Bundesligisten. Immer wieder wird innerhalb der beiden Vereine betont, wie wichtig die RE Baskets sind. Zum einen, um Talenten die Chance für höhere Weihen zu geben. Zum anderen stehen dahinter Anforderungen des Verbandes, um eben die Nachwuchs-Förderung im deutschen Basketball zu gewährleisten. Die beiden ehemaligen Bundesliga-Spieler Kristofer Speier und Benjamin Rust stehen dafür. Sie haben wir als Small Forward und Point Forward in die Starting Five des vergangenen Jahrzehntes berufen.
An Speier kommt keiner vorbei
Kristofer Speier hat nicht nur als Spieler für wichtige Impulse der Schwelmer Mannschaften im vergangene Jahrzehnt gesorgt und damit ein Stück weit die Baskets dahin mit gebracht, wo sie jetzt stehen. Überdies hat sich der Routinier auch als Interims-Trainer in die Pflicht nehmen lassen, als es sportlich nicht so gut lief. Den Abstieg im Sommer 2016 konnte er allerdings nicht mehr vermeiden. Er war als Spieler wieder dabei – zum dritten Mal übrigens nach 2003 bis 2005 sowie 2007 bis 2012 –, als es zurück in die ProB ging. Unvergessen der Auswärtssieg in Düsseldorf, als am 25. März 2017 die Schwelmer Fans die Giants-Halle zur Heimfestung machten, als nach dem Sieg die vorzeitige Regionalliga-Meisterschaft und der ProB-Aufstieg feststand. Keine Frage, dass Speier ein ordentliches Stück Geschichte im Schwelmer Basketball mitgeschrieben hat. Überdies festigte er die RE Baskets als Spieler und als Trainer in der zweithöchste Liga auf westdeutscher Ebene. An Speier als einer der Spieler des Jahrzehnts kommt keiner vorbei.
Dauerbrenner Benjamin Rust
Der Aufstieg in Deutschlands Beletage der Basketballer und seine Bundesliga-Einsätze für die Schwelmer Basketballer sind das eine – und übrigens mehr als ein Jahrzehnt her. Doch Benjamin Rust er kam zurück zur Schwelmer, als Spieler, Spielertrainer und schließlich auch als Trainer. Im Februar 2016 übernahm der Dauerbrenner beispielsweise beim Regionalligisten RE Baskets das Amt des Spielertrainers – als Nachfolger von Kristofer Speier, der sich für den damaligen Noch-ProB-Ligisten EN Baskets in die Pflicht nehmen ließ. Er leistet so eine wichtigen Beitrag als Spielertrainer, um den Regionalligisten stabil in der Liga zu halten. Schließlich war er spielender Co-Trainer neben Head-Coach Robin Singh.
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