Schwelm. Ein echter Kracher: Die EN Baskets verpflichten mit Marco Buljevic den Kapitän von Aufsteiger Bochum. Deshalb ist der 34-Jährige heiß auf Schwelm.

Fünf Spiele machte Marco Buljevic in seiner Karriere in der Basketball-Europaleague für EWE Oldenburg in der Saison 2009/2010. Sogar auf den Gewinn der Deutschen Meisterschaft kann der 1,96 Meter große Shooting Guard zurück blicken. Die größten sportlichen Momente gehören für Marco Buljevic der Vergangenheit an, Schluss ist für den 34-Jährigen aber lange noch nicht. Im Interview spricht der Neuzugang der EN Baskets Schwelm über seine Ziele für die kommende Saison, seine Gründe, in die Kreisstadt zu wechseln und warum er auf eine weitere Saison in der ProA mit den Bochumer SparkassenStars verzichtet.

Herr Buljevic, in ihrer Karriere haben Sie schon in großen Spielen auf dem Feld gestanden und tolle Erfolge gefeiert. Wie kam es dazu, dass Sie jetzt den Weg zu den EN Baskets Schwelm gefunden haben? Was hat Sie überzeugt?
Marco Buljevic:
Nichts und keiner musste mich von der Aufgabe hier in Schwelm überzeugen. Ich bin schon eine Weile dabei und weiß alles, was ich wissen musste. Und aus diesen Überlegungen heraus resultierte, dass ich nach Schwelm wollte - und zwar nur nach Schwelm! Und wie sich dann in den Gesprächen nach der Saison herausstellen sollte, bin ich ein Glückspilz, denn: Schwelm wollte mich auch.

In der vergangenen Spielzeit sind Sie als Kapitän mit den Bochumer SparkassenStars in die 2. Bundesliga ProA aufgestiegen. Wäre es nicht reizvoll gewesen, mit ihren alten Kollegen in der kommenden Saison noch mal eine Liga höher zu spielen?
Klar, das wäre auf jeden Fall auch eine reizvolle Aufgabe gewesen, keine Frage! Es gibt aber in einer sportlichen Laufbahn manchmal Momente, in denen man spürt, dass der Zeitpunkt für ein neues Kapitel gekommen ist. Eine neue Herausforderung, die Kräfte freisetzt. In Bochum hatte ich eine fantastische Zeit, gekrönt durch den Aufstieg. Ich habe aber gespürt, dass dieses Kapitel nun für mich beendet ist und die Zeit für etwas neues gekommen ist. Und ich bin nach wie vor sehr glücklich mit meiner Entscheidung.
Blicken wir auf die kommende Spielzeit voraus: In den vergangenen Jahren gehörten Sie in ihren Mannschaften meist zu den absoluten Führungsspielern. In Bochum waren Sie zuletzt Kapitän. Welche Rolle stellen Sie sich in der kommenden Saison in Schwelm vor?
Vorstellungen spielen für mich keine Rolle. Was ich beeinflussen kann, ist, gut zu trainieren und für meine Mitspieler da zu sein. Die Rolle, die man dann in einem Spiel oder während einer gesamten Saison hat, entscheidet letztlich immer der Trainer. Mein Ziel ist es in erster Linie, jederzeit auf den Punkt bereit zu sein, wenn unser Coach Falk Möller meinen Namen ruft. Darauf arbeite ich in den nächsten Wochen der Vorbereitung hart hin.
Wie sie selbst sagen, sind Sie schon seit ein paar Jahren im Geschäft, daher werden Sie mit Sicherheit auch schon einen Eindruck von den EN Baskets haben. Welcher wäre das denn?
Die Halle hier ist natürlich ein absolutes Schmuckstück und es hat immer Spaß gemacht, hier in den vergangenen Spielzeiten zu spielen. Die Fans machen ordentlich Stimmung, das habe ich auf jeden Fall auch schon mitbekommen und darauf freue ich mich auch schon sehr, diese Unterstützung zu spüren. Generell ist mein Eindruck von den EN Baskets , dass auf diversen Ebenen sehr professionell gearbeitet wird.

In den kommenden Wochen steht zunächst einmal die Vorbereitung auf die neue Spielzeit auf dem Programm. Was erwarten Sie von den ersten Einheiten unter Ihrem neuen Cheftrainer?
Erfahrungsgemäß spielt in dieser Zeit die konditionelle Arbeit natürlich schon eine größere Rolle als gewohnt. Ich lasse mich aber einfach überraschen und bin mir sehr sicher, dass Falk genau weiß, wie wir uns optimal für den Saisonstart vorbereiten. Wenn es losgeht, bin ich sicher, werden wir in guter Verfassung sein.
Welche Ziele stecken Sie sich in der kommenden Saison mit den EN Baskets?
Das Ziel sind auf jeden Fall erst einmal die Playoffs, das ist klar. Dort werden die Karten meist neu gemischt. Ich habe die Zusammenstellungen der anderen Teams noch nicht gesehen und wir sind auch noch nicht komplett, daher ist eine Einschätzung eher schwierig. Ich bin aber optimistisch, dass wir uns bei einer Playoff-Teilnahme auch die ein oder Runde zutrauen dürfen.

Wenn wir schon beim Kader sind: Wie schätzen Sie die bisherigen personellen Entscheidungen ein? Welchen Eindruck haben Sie von ihren künftigen Mitspielern?
Es ist noch recht früh. Die ersten Entscheidungen sind jedoch schon vielversprechend: Mit Nikita Khartchenkov, Marco Hollersbacher und Daniel Mayr sind wichtige Säulen geblieben. Außerdem kenne ich Tim Lang natürlich aus Bochum. Der Junge kann Basketball spielen und ist ein klasse Typ. Ich bin gespannt, was die kommenden Wochen bringen.