Schwelm/Bremen. So fiebert der ehemalige Spieler der EN Baskets, Till Radtke, mit seinen ehemaligen Mitspielern mit.

Statt mit den Teamkollegen in Gießen den Einzug in die nächste Playoff-Runde zu feiern, verfolgte Till Radtke den Auftritt der EN Baskets Schwelm im abschließenden Spiel der ersten Gruppenphase der Playoffs in der 2. Basketball-Bundesliga, ProB, im Livestream vor dem heimischen Fernseher. Zu Anfang der Saison hatte der 22-Jährige noch zum Kader der Kreisstädter gehört. Seit Beginn der Playoffs war vom Radtke im Baskets-Kader jedoch keine Spur mehr.

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Im April duales Studium aufgenommen

Die Erklärung für das Fernbleiben des Aufbauspielers erklärt er am Telefon: „Ich habe mich dazu entschlossen, mich auf die berufliche Laufbahn zu fokussieren.“ Seit dem 1. April hat der 22-Jährige ein duales Studium in seiner Heimatstadt Bremen begonnen. Wo genau er dort arbeitet, darauf möchte Radtke nicht näher eingehen. Sehr wohl aber auf die Gründe seiner Entscheidungsfindung: „Ich habe mir natürlich Gedanken über meine Zukunft gemacht und bin zu der Entscheidung gekommen, dass Basketball zu spielen, mir nicht die nötige berufliche Sicherheit geben kann. Besonders durch die Corona-Pandemie ist mir das noch einmal klar geworden“, erklärt er.

Statt seinen großen Traum, Basketballprofi zu werden, weiter nachzugehen, wird Radtkes Alltag in den nächsten Jahren von Arbeit und Lernen geprägt sein. „Das nehme ich aber auch gerne in Kauf. Die ersten Tage haben mir in meinem neuen Job schon sehr viel Spaß gemacht“, erklärt er. „Es hat schon viele Vorteile, in den Beruf einzusteigen. Hier in Bremen treffe ich natürlich auf alte Bekannte aus der Schulzeit, das macht meine Rückkehr natürlich angenehm“, so der ehemalige Point-Guard der Baskets.

Enge Freundschaft zu Felix Meyer-Tonndorf

Schwelm verlässt der 22-Jährige trotz der beruflichen Perspektive in seiner Heimatstadt dennoch mit einem weinenden Auge: „Als ich in meiner Wohnung in Schwelm die Sachen zusammengepackt habe, war ich schon sehr traurig.“ Zwei Jahre hatte Radtke Tür an Tür mit Mannschaftskollege Felix Meyer-Tonndorf in der Kreisstadt gewohnt. „In der Zeit ist zwischen uns eine richtig enge Freundschaft entstanden, die auch über die nächsten Jahre Bestand haben wird. Allein dafür bin ich sehr dankbar, wenn ich auf die letzten zwei Jahre zurückschaue.“

Obwohl der Aufbauspieler während seiner Zeit in Schwelm überwiegend in der 2. Regionalliga bei den RE Baskets Schwelm eingesetzt wurde und nur wenig Spielzeit in der ProB bekam, zieht der jetzige Student ein positives Fazit: „Klar, es hätte schon ein bisschen besser laufen können aus sportlicher Sicht und ich hätte gerne mehr in der ProB gespielt. Trotzdem war es eine sehr wertvolle Zeit, die mir niemand mehr nehmen kann. Mit dem Team zusammen zu sein und so viele Leute kennenzulernen, war einfach super.“

Gebührender Abschied wird nachgeholt

Schwer fällt es Radtke aktuell vor allem, während der wichtigen Playoff-Spiele nicht bei den Mannschaftskollegen sein zu können. „Das tut natürlich schon etwas weh. Ich verfolge die Spiele aktuell immer von zu Hause aus, drücke die Daumen und versuche, die Jungs über WhatsApp-Nachrichten oder Telefonate zu unterstützen. Ich hoffe auf jeden Fall, dass es noch weiter geht und in der nächsten Runde noch nicht Schluss ist.“

Einen gebührenden Abschied von den ehemaligen Weggefährten soll es – wenn wieder möglich – zeitnah erfolgen. „Ich war zum Abschied zwar schon einmal bei Trainer Falk Möller zum Essen eingeladen, um mich zu verabschieden, aber die ganze Mannschaft noch mal zu sehen, wäre natürlich überragend. Das holen wir auf jeden Fall nach, wenn es die Umstände irgendwie zulassen“, ist sich der Point Guard sicher.

Neuer Klub: Neustadt Temps Shooters

Dem Basketball treu bleibt Radtke in der kommenden Saison trotz seiner neuen beruflichen Herausforderungen trotzdem: Ab Sommer steht der 22-Jährige bei den Neustadt Temps Shooters in der 1. Regionalliga unter Vertrag. „Da freue ich mich auch schon riesig auf die neue Aufgabe. Ich kann es kaum abwarten, endlich wieder in der Halle zu stehen.“

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