Gevelsberg. Vier Punkte aus fünf Spielen konnte die HSG Gevelsberg/Silschede in der Regionalliga als Aufsteiger sammeln. Das sorgt für mehr Ruhe für die Entwicklung.

Die aktuelle Herbstpause nutzen viele Teams, um den Saisonstart und die Entwicklung seit dem Beginn der Vorbereitung im Sommer zu reflektieren. Die Handballer der HSG Gevelsberg/Silschede, die in diesem Jahr nach dem geglückten Aufstieg erstmals in der Regionalliga antreten, bilden da keine Ausnahme. Als Aufsteiger, mit dem klaren Saisonziel Klassenerhalt gestartet, steht das Team des neuen Trainers Fabian Schächt mit 4:6 Punkten aus fünf Partien auf dem zehnten Rang. Eine Bilanz, die sich für einen Liganeuling sehen lassen kann.

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Der Blick auf die Tabelle sorgt bei Schächt und seinem Team durchaus für Zufriedenheit, jedoch keinesfalls für Begeisterung. Die Erinnerungen an den ersten Spieltag, als das Team in Hahlen nach langer Führung noch verlor, sind immer noch präsent. „Da hätten wir gerne mehr mitgenommen, trotzdem können wir mit den vier Punkten ganz gut leben“, blickt Schächt auf die bisherige Punkteausbeute.

Ein Sieg ist wichtig für das Selbstverständnis

Vor allem der Auswärtssieg beim direkten Konkurrenten Hörste sei für das eigene Selbstverständnis enorm wichtig gewesen, um sich auf mehr als die eigene Heimstärke verlassen zu können. „Für den Kopf war das ein sehr entscheidendes Ergebnis. Der Gegner ist am Ende der Partie wieder herangekommen. Trotzdem haben wir es auswärts geschafft, ein ganz, ganz enges Spiel für uns zu entscheiden“, urteilt der Gevelsberger Coach über den Erfolg am vierten Spieltag.

„Die neuen Jungs mussten in große Fußstapfen treten, haben sich aber super eingefügt. “

Tom Gusewski, Handballer beim Regionalligisten HSG Gevelsberg-Silschede

Genauso positiv blickt Rückraumspieler Tom Gusewski auf die zurückliegenden Wochen. Gerade mit Blick auf die Abgänge einiger Leistungsträger seien die bisherigen Ergebnisse durchaus eine Überraschung. „Die neuen Jungs mussten in große Fußstapfen treten, haben sich aber super eingefügt. Ich bin froh, dass wir so schnell in der Liga angekommen sind und eine so gute Stimmung in der Mannschaft und im Verein haben.“ Die beiden Erfolge gegen Möllbergen und in Hörste geben dem Trainerteam sowie den Spielern nun die nötige Zeit und Ruhe, um intensiv an der Weiterentwicklung der eigenen Performance zu arbeiten, statt von Anfang an im tiefsten Tabellenkeller zu stecken.

Strammes Programm

Ab der kommenden Woche geht es für die Regionalliga-Handballer der HSG Gevelsberg/Silschede Schlag auf Schlag weiter. Gleich acht Spiele stehen noch bis zur Winterpause an.

Darunter vier Heim- und vier Auswärtsspiele. Das letzte Spiel des Aufstiegjahres 2024 absolviert die HSG am 20. Dezember daheim gegen die TSG Harsewinkel.

Bester Torschütze der Gevelsberger in dieser Saison ist Neuzugang Lasse Stratmann, der 26 Tore erzielen konnte.

Die neue Defensive benötigt jeden Gevelsberger

Mit dem neuen Trainer kamen zugleich einige Veränderungen der Spielidee, wobei die gravierendsten Anpassungen in der Deckung vorgenommen wurden. Die neu formierte 3:2:1-Formation trug bei den beiden Siegen einen maßgeblichen Anteil zum Erfolg bei, ließ jedoch gegen Menden zuhause 40 Gegentreffer zu. Gusewski hält die neue Herangehensweise angesichts der Qualität der gegnerischen Offensivspieler sowie der körperlichen Unterlegenheit der HSG für genau richtig. „Der Trainer hat uns die Gründe dafür genau erklärt, wir stehen alle hinter diesem Konzept. Es ist logisch, dass es eine Weile dauert, bis wir diesen Stil über 60 Minuten Woche für Woche auf einem konstant hohen Niveau liefern können.“

„Der Trend muss stimmen und das tut er bei den Jungs.“

Fabian Schächt, Trainer des Handball-Regionalligisten HSG Gevelsberg-Silschede

Mit den bisherigen Entwicklungsschritten zeigt sich Schächt zufrieden, verweist aber auf die viele Arbeit, die noch vor dem Team liegt. In einigen Partien war zu merken, dass es die komplette Kaderstärke braucht, um die kräftezehrende Abwehrarbeit über die gesamte Spieldauer durchzuhalten. Auf phasenweise auftretende Abstimmungsschwierigkeiten haben die Gevelsberger Verantwortlichen bereits reagiert und zwischen den Spielen nötige Anpassungen vorgenommen.

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Auch die Gevelsberger Trainer lernen viel dazu

Wichtig ist für den HSG-Coach, dass sich die Mannschaft in die richtige Richtung bewegt. „Die Entwicklung ist keine lineare Gerade, es geht nicht nur bergauf. Der Trend muss stimmen und das tut er bei den Jungs.“ Der Blick richtet sich dabei nicht nur auf die Defensive, auch im Angriff warten auf die Gevelsberger noch viele Aufgaben, wobei hier bereits klare Fortschritte zu erkennen waren. Trotz des Abgangs von Sam Lindemann zu den Bergischen Panthern ist das Kreisläuferspiel mit Lennart Bulk und Neuzugang Lasse Stratmann schon eine echte Waffe. Luft nach oben gibt es besonders bei der Effektivität im Abschluss. „Wir müssen in der Entscheidungsfindung und im Abschluss noch besser werden“, fasst es Schächt zusammen.

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Nicht nur sein Team sieht er in einem fortlaufenden Entwicklungsprozess, auch er selbst nutzt die Pause, um sich mit seinem Trainerteam zu reflektieren. Dabei kommen ihm die Videoaufzeichnungen der Spiele zugute, die eine detaillierte Aufarbeitung ermöglichen. „Da geht es um Wechsel, Timeouts, taktische Anpassungen. Wir als Trainerteam befinden uns genauso in einem Lernprozess wie die Spieler.“ Eine offene Feedbackkultur und ein unterstützender Austausch seien dabei entscheidend, die gemeinsam begonnene Geschichte erfolgreich weiterzuschreiben. In der Hoffnung, dass das Abenteuer Regionalliga in Gevelsberg deutlich länger als 12 Monate andauert.

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