Gevelsberg. Die HSG macht gegen Möllbergen vieles besser als bei der deutlichen Pleite gegen Menden. Vor allem die Rückkehrer spielen eine wichtige Rolle für die starke Reaktion.
Am Sonntagnachmittag schallte ein erstes Mal das bekannte „Heimwärtssieg“ aus dem Spielerkreis durch die Gevelsberger Halle West, nachdem sich das Team der HSG Gevelsberg-Silschede den verdienten Applaus vom Publikum abgeholt hatte. In den rund anderthalb Stunden zuvor setzte sich der Handball-Regionalligaaufsteiger eindrucksvoll mit 27:18 (14:7) gegen den TuS 09 Möllbergen durch und gab die richtige Antwort auf die deutliche Heimniederlage gegen Menden in der Woche zuvor.
Es waren gleich mehrere Dinge, die im Vergleich zum letzten Auftritt früh ins Auge fielen. Zum Einen stand die Deckung eindrucksvoll. Trainer Fabian Schächt und seine Mannschaft hatten unter der Woche ein paar Anpassungen vorgenommen, die Abstimmung gegen den TuS funktioniert von Anfang an deutlich besser. Dazu brachten die Gevelsberger einen Aspekt mit in die Partie, der sie in der Aufstiegssaison auszeichnete und den sie zum Saisonauftakt phasenweise vermissen ließen. „Entscheidend war, dass wir diese Positivität ausgestrahlt und unsere Emotionen mitgenommen haben“, erklärte Schächt.
„Entscheidend war, dass wir diese Positivität ausgestrahlt und unsere Emotionen mitgenommen haben.“
Dabei konnte er wieder auf Moritz Freitag zurückgreifen, dazu waren die zuletzt angeschlagenen Aljoscha Apel und Daniel Krüger wieder fit. Wie wichtig das werden sollte, zeigte sich schon in den ersten Minuten, in denen die HSG den Gegner klar dominierte. Freitag eröffnete mit zwei frühen Toren und erhöhte wenig später auf 6:3 (7.), womit er Möllbergen zu einer frühen ersten Auszeit zwang. Die zeigte jedoch kaum Wirkung, die Gastgeber blieben mit ihrer offensiven Deckung und einer exzellenten Quote im Abschluss auf dem Gas.
Auf den ganzen Kader ist Verlass
Beim Stand von 9:3 nach gut zehn Minuten nahmen die Gäste schon ihr zweites Timeout. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich auf Gevelsberger Seite bereits sechs Spieler in die Torschützenliste eingetragen, darunter Keeper Niklas Walter, der einen Ball über das komplette Feld im verwaisten Tor des TuS unterbrachte. Den offensiven Flow verlor die HSG im Anschluss, in den knapp 20 Minuten bis zur Pause folgten nur fünf weitere Treffer. Dass sie zur Halbzeit trotzdem komfortabel führten, hatten sie ihrer konstant guten Deckung zu verdanken.
Mit Freitag, Apel und Krüger leiteten die drei Rückkehrer wichtige Arbeit auf den kräftezehrenden vorgezogenen Deckungspositionen, wobei sich Schächt auf seinen kompletten Kader verlassen konnte. Seine Wechsel hatten keinerlei Qualitätsverlust zur Folge, jeder Spieler fügte sich nahtlos ins Defensivkonzept ein. Das setzte sich in Halbzeit zwei fort, in der die HSG einige kritische Momente zu überstehen hatte. Innerhalb von zehn Minuten gerieten sie Mitte des Durchgangs gleich viermal in Unterzahl, ließen dabei aber nur zwei Gegentreffer zu. „Der Kampf war da, die Leidenschaft und der Wille, heute die ersten Punkte einzufahren“, lobte Schächt den beherzten Auftritt seines Teams.
Erster Liga-Sieg für Coach Schächt
Zu keinem Zeitpunkt schaffte es Möllbergen offensiv in einen Lauf zu kommen, der Abstand betrug in den zweiten 30 Minuten nie weniger als sechs Treffer. Offensiv hatten die Gevelsberger zwar noch Luft nach oben, zeigten aber auch spielerisch bereits starke Ansätze. Neben einigen feinen Gegenstoßpässen war es in der Schlussphase vor allem das Zusammenspiel zwischen Spielmacher Nils Rüggeberg und Kreisläufer Lasse Stratmann, welches der TuS nicht in den Griff bekam.
Neben den zwei Punkten können die Gevelsberger aus diesem Spiel viel Positives für die kommenden Wochen mitnehmen. Mit nur 18 Gegentoren ließ die neu formierte Deckung weniger als die Hälfte der 40 Treffer zu, die sie gegen Menden kassierte. „Die Änderungen in der Abwehr haben gut gegriffen“, blickte Schächt auf seinen ersten Ligasieg als HSG-Coach. „Wir befinden uns in einem Prozess, in dem wir uns Schritt für Schritt nach vorne entwickeln müssen.“ Das ist seinem Team an diesem Sonntag mit dem souveränen Heimsieg mit Sicherheit gelungen.
HSG: Walter 1, Wulf – Freitag 5, Schrouven 4/2, Krüger, Stratmann, Deer je 3, Rüggeberg, Breuker, Friedberg, Apel je 2, Bannert, O. Schröter, Bulk