Gevelsberg. Menden gewinnt mit 40:28 (20:14) und rehabilitiert sich für die Auftaktniederlage gegen den TuS Bommern.

Mit vielen alten Bekannten auf beiden Seiten und einigen Tribünengästen mit sowohl Mendener als auch Gevelsberger Vergangenheit hatte die Begegnung zwischen Aufsteiger HSG Gevelsberg-Silschede und der SG Menden Sauerland einige Geschichten zu bieten. Sportlich ließ die Partie beim 28:40 (14:20) vor gut 400 Zuschauerinnen und Zuschauern in der Halle West aus Sicht der Hausherren die erhoffte Spannung vermissen. Während die Mendener sich nach der Auftaktniederlage gegen Bommern rehabilitierten, bleibt bei der HSG noch viel Luft nach oben.

In den ersten zehn Minuten, die mit einer 9:6-Führung für die Mendener endeten, schlugen beide Teams ein enorm hohes Tempo an. Die Hausherren bekamen im Anschluss Probleme, ihre offensive Deckung erfolgreich umzusetzen und taten sich auch im Angriff zunehmend schwer, da sie zu selten ins Tempospiel kamen. Dabei machten sich die Ausfälle von Daniel Krüger, Moritz Freitag und Nils Schröter bemerkbar sowie mehrere angeschlagene Spieler. „Wir hatten heute den breiteren Kader, das hat man deutlich gesehen“, befand SG-Coach Ralf Heinemann.

Leistungssteigerung freut Menden

Mit der Leistungssteigerung seines Teams im Vergleich zur Vorwoche zeigte er sich nach dem Spiel zufrieden, gerade gegen die Deckung der HSG fand sein Team immer wieder gute Lösungen. „Darum geht es, wir haben viel mehr von dem gezeigt, was wir uns im Training erarbeitet haben.“ Einige Nachlässigkeiten im weiteren Verlauf der Partie seien an diesem Tag nicht bestraft worden.

Schon in Durchgang eins nahm sein Gegenüber Fabian Schächt zwei seiner drei Auszeiten, wirklichen Zugriff bekam die HSG nach der Anfangsphase jedoch nicht mehr. Während Nils Schröter gegen sein altes Team verletzungsbedingt passen musste, durfte sich sein Bruder Ole mit dem ehemaligen Club messen. „Es war interessant, gegen die SG zu spielen. Wir wären zuhause natürlich gerne näher dran gewesen, Menden war aber heute klar das bessere Team“, lautete sein Fazit.

Für Wölfe-Akteur Simon Skupin war es mit sieben Treffern und dem ersten Saisonsieg dagegen eine erfolgreiche Rückkehr in die Halle, in der er in den vergangenen Jahren große Erfolge gefeiert hat. „Ich wurde sehr herzlich empfangen, war zu Beginn aber schon ein wenig nervös“, gestand er im Anschluss an das Spiel. „Zum Glück bin ich gut reingekommen und wir haben schnell Mittel gegen die Gevelsberger Abwehr gefunden. Mit dem Ergebnis sind wir natürlich sehr zufrieden.“

Keeper Kroker ist starker Rückhalt

Die HSG-Verantwortlichen müssen dagegen hoffen, dass sich die eigenen Reihen in den nächsten Spielen sowie den Trainingseinheiten schnell wieder füllen, um die zumindest in Durchgang eins teils deutlich zu einfachen Fehler abzustellen. Mit jeweils 20 Gegentoren pro Halbzeit sah Schächt sein Team gegen einen starken Gegner am Samstag „nicht konkurrenzfähig. Das war ein schwieriger Einstand für uns. Wir haben gemerkt, dass wir auf diesem Level alle bei einhundert Prozent sein müssen, was einfach nicht der Fall war.“

Nachdem sich die Gäste in der Viertelstunde vor der Pause deutlich abgesetzt und in Keeper Sven Kroker einen starken Rückhalt zwischen den Pfosten hatten, ließen sie in Durchgang zwei nichts mehr anbrennen. Zwar sorgte sein Gevelsberger Pendant Niklas Walter mit einigen Paraden für Jubel beim Anhang der HSG, an der Dominanz des Favoriten änderte das aber nichts mehr.

Unter den Zuschauern weilten unter anderem der Gevelsberger Aufstiegstrainer Sascha Simec, der auch viele der Mendener Spieler schon trainierte, sowie Rafael Dudczak, der für beide Vereine auflief. „Ich konnte mir das Spiel ganz entspannt ansehen und hätte es beiden gegönnt“, sagte der Kreisläufer nach dem Abpfiff auf dem Feld, wo er seine ehemaligen Mitspieler begrüßte. „Ich hab für beide Teams geklatscht, Menden hatte den Sieg heute am Ende klar verdient.“ Simec kehrte etwas mehr als drei Monate nach dem Aufstieg als Zuschauer nach Gevelsberg zurück. „Die Handballpause war die richtige Entscheidung für mich. Trotzdem war es schön heute, das Spiel zu gucken und viele Leute wiederzutreffen, mit denen ich lange zusammengearbeitet habe.“

HSG: Wulf, Walter – Stratmann (7), Rüggeberg (5), Breuker (4), Schrouven (4/1), Bannert (3), Gusewski, Apel (je 2), Friedberg (1), O. Schröter, Bulk, Deer, Krüger (n.e.)

SG: Kroker, Peichert – C. Klein (9), Skupin (7/1), D. Flor (6), Schulte, Ellert, Degenhardt, Sackmann (je 3), Müller, Runkel (2), M. Klein, N. Flor (je 1), Giacuzzo