Ennepetal. In der Tabelle steht die Bezirksliga-Reserve des TuS Ennepetal vor dem Stadtrivalen BW Voerde. Das sagen die Verantwortlichen, die beide Seiten kennen.
In der aktuellen Tabelle steht die U23 des TuS Ennepetal fünf Punkte vor BW Voerde. Läuft die junge TuS-Mannschaft den Voerdern in dieser Saison den Rang ab und wird hinter der eigenen ersten Mannschaft zur Nummer zwei der Stadt? Welche Gründe sprechen dafür, welche dagegen? Das wollten wir von Trainern und Spielern wissen, die sich in beiden Vereinen auskennen.
Emrah Özüsaglam, im dritten Jahr Trainer am Tanneneck und zuvor Jugendcoach am Bremenplatz, sagt: „Unser Saisonziel lautet nicht, über dem TuS Ennepetal stehen zu wollen. Die Vereinsstrukturen sind völlig unterschiedlich mit der Oberligatruppe des TuS und einer U19 in der Bezirksliga. Da kann man Spieler hoch- und hinunterziehen aus der Oberliga in die U23 und umgekehrt.“ Auch mit Blick auf das attraktive Stadion sieht er den TuS auf Dauer in der Bezirksliga ganz oben angesiedelt. Für den eigenen Verein und seine Bezirksligatruppe spreche dagegen die familiäre Atmosphäre und die Tatsache, dass auch jüngeren Spielern Gelegenheit gegeben werden kann, Bezirksligaluft zu schnuppern und dies als Sprungbrett zu nutzen. Als aktuelles Beispiel nennt er Nico Hryn, der den Sprung von BW Voerde zu Hagen 11 in die Landesliga geschafft hat.
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Sorovakos sieht noch keine Wachablösung
Sein Übungsleiterkollege vom TuS, Co-Trainer Dimitrios Sorovakos, der früher auch am Tanneneck tätig gewesen und dessen jüngerer Bruder Kosta Betreuer der ersten Mannschaft des FC Blau-Weiß ist, wehrt sich dagegen, dass seine Mannschaft dabei sei, dem Ligarivalen aus Voerde den Rang abzulaufen. „Die aktuelle Tabelle ist ja nur eine Momentaufnahme. Ich glaube nicht, dass Voerde kurz über dem Strich oder gar auf einem Abstiegsplatz aus der Saison gehen wird – und im besten Fall wir auch nicht.“ Und er erinnert an die Situation vor dem zwölften Spieltag der vergangenen Saison: „Jetzt läuft es gerade ganz gut bei uns, aber letztes Jahr vor dem Derby auch. Wenn wir am Sonntag am Tanneneck wie in der vergangenen Saison wieder fünf Gegentore bekommen, dann fragt keiner mehr nach der Nummer zwei der Stadt.“
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„Man kann nach nur einer Saison in der Bezirksliga nicht sagen, wir laufen Voerde den Rang ab. Die machen das ja schon seit Jahren gut.“
Klar ist für ihn, dass es die eigene ultrajunge Mannschaft gut macht. Aber die Jugend sei Fluch und Segen zugleich. „Sie wird noch sehr viel Lehrgeld zahlen müssen. Deshalb kann man nach nur einer Saison in der Bezirksliga nicht sagen, wir laufen Voerde den Rang ab. Die machen das ja schon seit Jahren gut“, so Sorovakos. Den Vergleich zwischen der TuS-Reserve und BW Voerde findet er schwierig zu ziehen. „Wir sind jung und können uns alle noch weiterentwickeln, egal ob Spieler oder Trainer. Da ist es nicht einfach, uns mit einer so erfahrenen Mannschaft wie Voerde zu vergleichen. Nein, ich sehe uns nicht als Nummer zwei – auch wenn die Tabelle im Moment etwas anderes aussagt.“
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Böhlke-Brüder kennen Ennepetal ganz genau
Riko Böhlke, der gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Ronny vor der Saison aus Milspe ins Höhendorf gewechselt ist, äußert sich ähnlich zurückhaltend wie Sorovakos: „So früh in der Saison würde ich noch nicht von Rang ablaufen sprechen, da wir ja vor allem an den letzten beiden Spieltagen gezeigt haben, dass wir den Saisonstart mit einigen Unglücklichkeiten und Fehlern nur etwas verpennt haben.“ An sich sei der U23 aber einiges zuzutrauen. „Sie sind ein eingeschworener Haufen – genau wie wir –, wo alle Spieler in etwa in einem Alter sind. Der Zusammenhalt neben dem Platz ist gut. Allerdings waren in dieser, wie auch in der vergangenen Saison immer wieder Stolperer dabei, die die Konstanz ihrer Leistungen beeinflusst haben.“
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Rikos Bruder Ronny fällt das Urteil schwer, ist er doch direkt aus der U19 nach Voerde gekommen. „In der TuS U23 habe ich nicht mitgespielt. Jedoch ist dies eine gute junge Mannschaft mit starker Unterstützung aus der ersten Mannschaft.“ Er glaubt auch, es sei zu früh in der Saison, um zu beurteilen, wer wem davon läuft. „Zu Beginn hatten wir Schwierigkeiten, merken jedoch jetzt, dass wir uns gut eingespielt haben und hoffentlich einen Lauf haben“, so der Jüngere der Böhlke-Brüder. Am morgigen Sonntag (15 Uhr) kommt es zum erneuten direkten Vergleich der beiden Bezirksligisten aus der Klutertstadt am Tanneneck.
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