Enneperal. Nach drei sehr erfolgreichen Jahren verlässt der Stürmer den Fußball-Bezirksligisten in Richtung Hagen. Am Tanneneck reift Hryn zum Goalgetter.

Der Wechsel vom Jugend- in den Seniorenbereich ist für fast alle Fußballer schwer. Das musste auch Nico Hryn erfahren. Nach wenig erfolgreichen Stationen in Hohenlimburg und Garenfeld ist dem jetzt 23-Jährigen bei Blau-Weiß Voerde in der Bezirksliga der Durchbruch gelungen. Nach drei Jahren am Tanneneck wechselt der Bankkaufmann zur neuen Saison zum Landesligisten SpVg. Hagen 1911. „Nico ist schwer zu ersetzen bei der Tor-Statistik“, sagt Trainer Emrah Özüsaglam. In 67 Spielen hat Hryn 42 Tore für die Blau-Weißen erzielt und war in der abgelaufenen Spielzeit mit Marc Kiewitt erfolgreichster Schütze seines Teams. Wir sprachen mit ihm über seine Zeit am Tanneneck und die Gründe für seinen Wechsel nach Emst.

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Sie brechen Ihre Zelte in Voerde ab …

… ja, leider …

… das sagen viele …

… und das finde ich auch wirklich traurig. Aber im Vordergrund steht die sportliche Herausforderung. Ich habe immer gesagt, wenn ich gehe, dann nur aus diesem Grund, wenn es dann auch passt. Bei Hagen 11 habe ich einen Verein, bei dem ich selber in der A-Jugend aktiv war. Da kenne ich auch ein paar Leute – auch aus dem Vorstand. Da weiß ich, dass es eine gute Adresse ist.

Hohenlimburg für Hryn die falsche Station

Warum sind Sie dann fürs erste Seniorenjahr zum SV Hohenlimburg gewechselt?

Das Interesse bei Hagen 11 zu bleiben, war schon da, aber zunächst hat es mich nach Hohenlimburg verschlagen. Das war im Endeffekt nicht die richtige Entscheidung.

Nico Hryn

Nico Hryn (23) verbrachte seine A-Jugend fußballerisch bei RW Lüdenscheid (Landesliga) und SpVg. Hagen 1911 (Bezirksliga). Als Senior wechselte er 2019 zunächst zum Westfalenligisten SV Hohenlimburg 1910, dann zum SC Berchum/Garenfeld in die Landesliga. 2021 schloss er sich dem FC Blau-Weiß Voerde an.

In Voerde avancierte er zum Stammspieler und Top-Torschützen. In er abgelaufenen Saison war er mit 21 Treffern gleichauf mit Marc Kiewitt bester Goalgetter seines Teams und fünftbester der Bezirksliga 6.

Hryn ist gebürtig und wohnt in Hagen. Er hat die Ausbildung zum Bankkaufmann 2023 abgeschlossen und arbeitet bei der Sparkasse an Volme und Ruhr in Hagen.

Bevor Sie nach Voerde gegangen sind, waren Sie noch beim SC Berchum/Garenfeld. Warum hat es da auch nicht gepasst?

Da ist es am Anfang ganz gut gelaufen, später dann nicht mehr. Da war ich teilweise sehr unzufrieden und habe auch ein bisschen den Spaß am Fußball verloren, sodass ich nach einem Jahr zu BW Voerde gewechselt bin. Da ist die Freude dann zurückgekommen.

Polo holt Hryn zum Voerder Tanneneck

Wie ist der Kontakt nach Voerde zustande gekommen?

Durch meinen alten Mannschaftskollegen aus Hohenlimburg Marco Polo, der 2021 in Voerde Trainer war. Mit ihm war ich immer sehr gut zurechtgekommen, auch als Spieler.

Wenn er im Training fleißig ist und sich ‚reinhängt, wird es auf jeden Fall möglich sein.
Nico Hryn, Stürmer beim Fußball-Bezirksligisten BW Voerde

Haben Sie die drei Jahre in Voerde sportlich weitergebracht?

Ja, auf jeden Fall. Auch wenn es dann in Voerde mein drittes Seniorenjahr war, war es das erste richtige Seniorenjahr, weil ich davor ja kaum Einsätze hatte (Anm. d. Red.: Für Hohenlimburg ein Spiel in der Westfalenliga, für Berchum fünf in der Landesliga) und in Hohenlimburg das erste halbe Jahr auch gesperrt war. In Voerde haben mich meine Trainer und Mitspieler sofort gut aufgenommen und zu einem Teil des Teams gemacht. Das hat mir enorm geholfen.

Voerde bringt Hryn auf eine neue Stufe

Was bleibt Ihnen aus der Zeit am Tanneneck im guter Erinnerung?

Ich habe dort Freunde gefunden und eine schöne Zeit gehabt. Sie haben mir den Spaß am Fußball wieder zurückgebracht. Alles, was ich da lernen durfte und wie ich mich ins Team hineingespielt habe, welche Unterstützung ich erfahren habe – das nehme ich definitiv mit. Es hat mich auf eine neue Stufe gebracht, sodass ich jetzt diesen nächsten Schritt gehen kann.

Ihr Weggang reißt natürlich eine Lücke in die Mannschaft, Trainer Emrah Özüsaglam meinte nach dem letzten Saisonspiel, dass Julian Bennek die füllen könnte. Wie haben Sie Benneks Einstand empfunden?

Natürlich bleibt eine Lücke. Aber Voerde hat eine sehr eingeschworene Truppe, die schon gezeigt hat, dass mit den Jungs, die da nachkommen, die Lücken schnell geschlossen werden können. Ob es jetzt ein Julian Bennek ist oder auch ein Fascinet Sylla, der auch aus der Voerder Jugend kommt, sind gute Jungs. Deshalb glaube ich, dass die Lücke relativ schnell geschlossen werden kann. Julian hat auf mich einen guten Eindruck gemacht. Wenn er im Training fleißig ist und sich ‚reinhängt, wird es auf jeden Fall möglich sein.