Sauerland. Das Sportjahr 2024 im Sauerland lieferte wunderbare Zitate. Wir präsentieren die zehn lustigsten und emotionalsten Aussagen.
Wut, Gedenken, große Sorge, Olympia oder ziemlich Abwegiges – das Sportjahr 2024 im Sauerlandsport lieferte wunderbare Zitate. Diese Zeitung gibt die zehn besten Sprüche der vergangenen zwölf Monate wieder und erklärt, in welchem Zusammenhang diese jeweils entstanden sind.
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Platz zehn: Ein Fußball-Trainer erklärt sich
„Uns ist nichts geschenkt worden in den letzten Wochen. Es ist ja auch kein Losverfahren, wo wir irgendwie Losglück hatten und da oben stehen, sondern es ist harte Arbeit.“
Am 31. August besuchten etwa 400 Zuschauer ein HSK-Derby in der Fußball-Landesliga 2. Aufsteiger Fatih Türkgücü Meschede empfing an diesem Tag zu Hause im Dünnefeld den SV Schmallenberg/Fredeburg – und ging gnadenlos unter. Mit einem fast unglaublichen 11:0 (!)-Erfolg setzten sich die Gäste hochverdient durch und Coach Merso Mersovski erklärte damals, warum sich seine Mannschaft in einer so starken Form befand.
Rang neun: Gedenken an einen lieben Kollegen
„Lieber Rainer, wir danken dir, dass du diese Fußball-Nacht ins Leben gerufen hast!“
Liebend gern hätten wir unserem geschätzten Kollegen Rainer Göbel persönlich gedankt und ihn an diesen Abend entsprechend ausgiebig dafür gewürdigt, dass er sich dieses Event einst ausgedacht hatte. Doch bei der 18. Sauerländer Fußball-Nacht am 21. Juni im legendären Arnsberger Knappensaal lebte Rainer leider schon nicht mehr: Mitte Februar war der Sportredakteur aus Leidenschaft viel zu früh mit erst 62 Jahren verstorben. Insofern nutzten wir alle die 18. Ausgabe der Fußball-Nacht, die er früher mit großer Passion geplant und veranstaltet hatte, um Rainer zu ehren – was Moderatorin Nicola Collas unter anderem mit diesem Zitat wunderbar gelang.
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Platz acht: Ein Fußballer über ein besonderes Spiel
„Es war schon verrückt, wie laut es war. Wir kannten das nicht, dass man sich bei knapp 3000 Zuschauern eben so anbrüllen muss, um sich überhaupt gegenseitig verstehen zu können.“
Es war das Achtelfinale im Fußball-Westfalenpokal und für Westfalenligist SVW Soest eine ganz besondere Partie. Die Mannschaft aus der Nachbarschaft trat vor mehr als 3000 Zuschauern bei Drittligist Arminia Bielefeld auf der legendären „Alm“ an. Die Soester spielten gut mit, verloren trotzdem mit 1:3. Mit dabei war auch Innenverteidiger Philipp Ratz aus Olsberg-Assinghausen, der danach bekannte, wie speziell diese Partie gewesen war.
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Rang sieben: Reitsport-Expertin warnt
„Wir alle müssen aufpassen, dass Pferde irgendwann nicht mehr auf der Wiese stehen, sondern nur noch im Zoo zu sehen sind, und wir keine glücklichen Kinder mehr haben, die sie hegen und pflegen und so den achtungsvollen Umgang mit der Natur erlernen.“
Martina von Weichs, Vorsitzende des Kreisreiterverbandes Pferdesport im Sauerland, ist sozusagen auch Chefin der organisierten Reiter im Hochsauerlandkreis und gleichzeitig Tierschutzbeauftragte ihres Verbandes. Sie ist mit Leib und Seele den Pferden verbunden. Während der Olympischen Sommerspiele in Paris im August kam ein Skandal ans Licht: Die britische Top-Dressurreiterin Charlotte Dujardin hatte zwei Jahre zuvor ein Pferd während eines Trainings geschlagen, ein Video davon wurde publik. Daraufhin zog Dujardin ihre Meldung für die Wettbewerbe in Paris erst selbst zurück, bevor der Weltreiterverband FEI sie bis auf Weiteres sperrte. Martina von Weichs äußerte sich auf Nachfrage unter anderem dazu und sprach generell über die Beziehung zwischen Mensch und Pferd.
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Platz sechs: Profi-Triathlet muss auf Hawaii aufgeben
„Ich habe wirklich alles gegeben, aber nach 150 Kilometern auf dem Rad musste ich den extremen Bedingungen Tribut zollen. Die Hitze und Luftfeuchtigkeit waren überwältigend, und mein Körper konnte einfach nicht mithalten.“
Ende Oktober startete Leo Arnold, Profi-Triathlet aus Sundern-Hagen, bei seinem bisherigen Karriere-Highlight: der Triathlon-WM auf Hawaii. Über die Ironman-Distanz (3,86 Kilometer Schwimmen, 180,2 km Radfahren und abschließend 42,195 km Laufen) musste Arnold den heftigen Bedingungen Tribut zollen und konnte das Rennen nicht beenden. Gleichwohl verfolgt der Athlet des SC Hagen-Wildewiese und RC Sorpesee weiterhin hohe Ziele.
Rang fünf: Legendäre Ansprache auf Schalke
„Vor zwei Wochen hat unser Platz in Bödefeld gebrannt mit unserem Vollgas-Fußball, mit unserem Power-Fußball. Und heute brennt dieser Platz auf Schalke mit unserem Power-Fußball. Mit dem holen wir uns drei Punkte für einen richtig geilen Tag!“
Am Ende waren es 2204 aus dem Sauerland angereiste Fans beider Teams, die diese ganz besondere Partie der Fußball-Bezirksliga 4 abrundeten. Ende November spielte dabei die SG Serkenrode/Fretter gegen die SG Bödefeld/Henne-Rartal in der Veltins-Arena auf Schalke – ein Tag, der beiden Teams in Erinnerung bleiben wird. Die Mannschaft aus dem Hochsauerland gewann mit 4:1, und dabei geholfen hatte sicher auch die vorherige Kabinenansprache von Co-Trainer Dominik Wagner.
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Platz vier: Großer Traum Olympische Spiele
„Ich merke langsam schon, dass mit der Teilnahme an den Olympischen Spielen ein Traum in Erfüllung gegangen ist. Die Atmosphäre ist toll, viel emotionaler als bei einer Weltmeisterschaft. Der erste Teil des Traums ist also geschafft, der zweite Teil wäre, in Los Angeles wieder dabei zu sein und dann auch etwas zu gewinnen.“
Im Sommer ging für Ruderin Alexandra Föster ein Traum in Erfüllung: Die Meschederin startete im Einer der Frauen für Deutschland bei den Olympischen Sommerspielen in Paris. Zwar verpasste Föster das A-Finale knapp, gewann aber das B-Finale und versöhnte sich nach erstem Frust mit Paris und Olympia. Der weitere Fokus für Föster und Trainer Sebastian Kleinsorgen ist ganz auf das Fernziel 2028 ausgerichtet, wenn die nächsten Weltspiele in Los Angeles anstehen.
Rang drei: Fußball-Coach rastet aus
„Das war desolat. Ich weiß gar nicht, was die Jungs in den letzten Wochen überhaupt so trainiert haben. Ich sage das so, wie das ist: Das ist ein Himmelfahrtskommando. Das ist nichts Halbes und nichts Ganzes.“
Ende September war er gerade mal seit zwei Wochen als Cheftrainer für den Fußball-Landesligisten verantwortlich, doch nach der 1:3-Heimniederlage gegen den SuS Bad Westernkotten platzte Marco Slupek der Kragen. Im Gespräch mit dieser Zeitung kritisierte der erfahrene Trainer seine Mannschaft in ungewohnt scharfen Tönen. Immerhin: In den Wochen danach stabilisierte sich der FC Fatih und überwintert in der Landesliga 2 mit nur einem Punkt Rückstand auf das rettende Ufer.
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Platz zwei: Fußballer rettet Gegner das Leben
„Er hat mich sicher einige Minuten lang gebissen, meine Finger haben geblutet. Ich hatte Angst, dass wenn ich eine Hand aus dem Mund herausziehe, er mir die Finger abbeißt.“
Es waren dramatische Szenen in der Fußball-Kreisliga A HSK: Ein Spieler des FC Fleckenberg/Grafschaft verschluckte seine Zunge, es bestand Lebensgefahr. Gegenspieler Daniel Berlinski vom VfB Marsberg griff sofort ein, leistete erste Hilfe und rettete Dunia Kineke das Leben. Danach erzählte Berlinski, selbst zudem Profi-Trainer, von diesem Vorfall und auch den Sorgen, die er hatte.
Rang eins: Ein Bundestrainer spricht über Geld und Chancen
„Ich habe tatsächlich das Gefühl, dass Leistung immer weniger gewollt ist, teilweise sogar verpönt. Aber bei uns gibt es wenig Typen, die Lust haben, die Medaillen auszutanzen oder auszusingen.“
Vor den Olympischen Winterspielen 2022 setzte René Spies dieses Thema zum ersten Mal auf die Agenda. Seitdem wird der Winterberger als Chef-Bundestrainer Bob des Bob- und Schlittenverbandes für Deutschland (BSD) nicht müde, über die seiner Meinung nach zu geringen Trainergehälter im deutschen Sport zu sprechen. Der 51-Jährige, der für etliche Olympia- und WM-Medaillen seiner Sportler verantwortlich ist, mahnte und warnte im Oktober im Gespräch mit dieser Zeitung – und zog auf Nachfrage vor dem Start in die Saison 2024/2025 ein ernüchterndes Fazit.
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