Kailu-Kona. Profi-Triathlet Leo Arnold gab bei seinem ersten Start bei der Ironman-WM auf Hawaii auf. Das sagte der 29-Jährige im Anschluss.

Am Ende reichte die Kraft nicht mehr aus: Profi-Triathlet Leo Arnold hat bei seinem ersten Start bei der Ironman-WM auf Hawaii das Rennen aufgeben müssen. Ausgerechnet in seiner Paradedisziplin, dem abschließenden Marathonlauf, stieg der 29-Jährige aus Sundern-Hagen auf dem zweiten Teil der Strecke aus. Arnold konnte damit bei seinem insgesamt zweiten Start bei einer Weltmeisterschaft über die Langdistanz erstmals nicht finishen. Im Vorjahr war er bei seiner WM-Premiere in Nizza starker 19. im Profi-Feld geworden.

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Temperaturen von mehr als 30 Grad Celsius und die hohe Luftfeuchtigkeit hatten den Athleten spätestens auf der Radstrecke auf der Insel im Zentralpazifik mächtig zugesetzt. Insgesamt hatten die etwa 55 an den Start gegangenen Profis und die etwa 2500 gestarteten Amateure 3,86 km Schwimmen, 180,2 km Radfahren und abschließend 42,195 km Laufen meistern müssen.

Herausragend präsentierte sich der zweifache Weltmeister Patrick Lange: Der 38-jährige Deutsche gewann nach 2017 und 2018 in der neuen Rekordzeit von 7:35:53 Stunden und vor dem Dänen Magnus Ditlev (plus 7:45 Minuten) sowie dem US-Amerikaner Rudy von Berg (plus 10:06 Min.) zum dritten Mal den WM-Titel. Lange kassierte für seinen Erfolg 125.000 US-Dollar Preisgeld.

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Bundesliga des Sauerlandes

Der Sauerländer Leo Arnold, der für den SC Hagen-Wildewiese und RC Sorpesee startet, hatte sich monatelang akribisch auf sein bisheriges Karriere-Highlight vorbereitet. Doch einen Tag vor dem WM-Start auf Hawaii ahnte der 29-Jährige, welche Strapazen ihn erwarten würden und gab offen einen Einblick in seine Gefühlswelt. „Ich habe großen Respekt vor den Bedingungen hier. Es ist heiß, es ist feucht, und alle sind voller Vorfreude auf das Rennen. Ich habe versucht, mich an die Hitze zu gewöhnen, aber es ist schwierig, sich bei diesem Wetter rundum wohlzufühlen“, hatte Arnold via Instagram verkündet.

Hawaii: Asphalt der Strecke mit extremer Hitze von 58 Grad Celsius

Im Rennen hatte sich Leo Arnold nach dem Schwimmen in der Verfolgergruppe, etwa 3:40 Minuten hinter dem Spitzenfeld um den späteren Weltmeister Lange, befunden. Gemeinsam mit anderen starken Radfahrern versuchte der Sauerländer, den Abstand zur Spitzengruppe auf der Radstrecke zu verkleinern – eine Aufgabe, die unter den extremen Bedingungen Hawaiis, bekannt für seine intensive Hitze, kaum zu bewältigen war. Die extremen Verhältnisse zeigen gemessene Temperaturen auf der Radstrecke von 30 Grad Celsius der Luft und von 58 Grad Celsius des Asphalts.

„Ich habe wirklich alles gegeben, aber nach 150 Kilometern auf dem Rad musste ich den extremen Bedingungen Tribut zollen. Die Hitze und Luftfeuchtigkeit waren überwältigend, und mein Körper konnte einfach nicht mithalten“, sagte Arnold später.

In den letzten 30 Kilometern auf der Radstrecke machten sich Kopf- und Schwindelbeschwerden bei ihm bemerkbar. Beim Wechsel zum Laufen traten zusätzlich Kniebeschwerden auf, die auch während der ersten Kilometer nicht nachließen.

Nach nur sieben Kilometern auf der Laufstrecke, seiner eigentlich besten Disziplin, musste Arnold schließlich einsehen, dass sein Körper die Herausforderung an diesem Tag nicht mehr bewältigen konnte. „Schon während der Vorbereitung habe ich die Auswirkungen der extremen Bedingungen gespürt. Mein Körper hat sich in den zwei Wochen auf der Insel kaum an die Hitze angepasst, und ich wusste, dass es ein harter Wettkampf werden würde,“ so Arnold.

Der Ironman auf Hawaii gilt als eines der härtesten Rennen der Welt für Triathleten. Das musste auch der letztjährige Weltmeister Sam Laidlow erfahren: Nach Rekordzeit beim Radfahren von unter vier Stunden führt der Franzose das Feld bis Laufkilometer 18 an, hatte dann vermehrt mit den Extrembedingungen zu kämpfen und erreichte als 18. das Ziel. Dort kam Leo Arnold nicht an, zählt gleichwohl aber zur erweiterten Weltspitze im Triathlon.

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