Sauerland. Plätzchen und gutes Essen gehören zu den Weihnachtsfeiertagen. Profisportler aus dem HSK verraten, wie sie die Schlemmerei überstehen.
Fast hatte man das Gefühl, als sei das Läuten der Kirchenglocken am Heiligen Abend gerade erst verklungen, da postete Laura Nolte ein Selfie aus einem Fitnessstudio. Natürlich, der Bob-Weltcup legt über Weihnachten nur eine kurze Pause ein und gastiert bereits vom 3. bis 5. Januar 2025 in Winterberg und Nolte, 2022 Olympiasiegerin im Zweierbob sowie auch aktuell eine der weltweit besten Bobpilotinnen, muss ihre Form halten. Inwieweit kann die 26-Jährige überhaupt Plätzchen und all die weiteren Leckereien, welche die Feiertage mit sich bringen, genießen? Und wie gehen Triathlet Leonard Arnold oder Ruderin Alexandra Föster mit dem Thema Ernährung zwischen Weihnachten und dem Jahreswechsel um? Die Antworten sind überraschend.
Laura Nolte gönnt sich kleine Belohnung(en)
„Man darf auch als Profisportler mal Plätzchen essen“, sagt etwa Laura Nolte mit einem Schmunzeln im Gesicht, denn die Einschränkung folgt: „Alles muss in Maßen bleiben. Es ist ja kein Geheimnis, dass Zucker nicht gerade schneller macht.“ Die eine oder andere „Belohnung“ gönnen sich Nolte und Co. trotzdem auch während der Saison – und an den Weihnachtstagen umso mehr.
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Die Pilotin des BSC Winterberg muss ihren Bob schließlich erst beim Training zum Weltcup in Winterberg wieder durch einen Eiskanal steuern. „Ich genieße die Zeit um Weihnachten sehr, weil meine Eltern zwar oft zu den Weltcups reisen, aber meine Brüder oder Oma und Opa sehe ich nicht so oft“, erzählt Nolte. Heiligabend und an den Weihnachtsfeiertagen ist das anders, dann steht die Familie an oberster Stelle.
„Es gibt Gans oder Pute, als Vorspeise eine Hühnersuppe, die immer meine Oma macht. Ansonsten ist Papa der Koch, für den Nachtisch, also für die süßen Sachen, ist Mama zuständig“, verrät die BSC-Pilotin, die sich generell gesund und proteinreich ernährt. „Wir haben zum einen Gewichtslimits, die ich beachten muss. Zum anderen geht es aber auch darum, durch proteinreiche Ernährung das Muskelwachstum zu fördern. Für den Start benötigen wir ja Muskelmasse“, erklärt sie.
„Fleisch und Rotkohl zum Beispiel sind ja keine Fertigpizza.“
„Fleisch und Rotkohl zum Beispiel sind ja keine Fertigpizza“, ergänzt Nolte mit Blick auf das Essen an den Weihnachtstagen, „man darf also etwas schlemmen, aber nicht zu viel, weil der nächste Wettkampf für uns nah ist.“
Alexandra Föster absolviert Tests
Anders sieht das bei Ruderin Alexandra Föster vom RC Meschede aus, deren Saison nach dem siebten Platz bei den Olympischen Sommerspielen in Paris im Frauen-Einer sowie der Goldmedaille bei der Junioren-Weltmeisterschaft bereits vor etlichen Wochen endete. Allerdings nutzt Föster den Winter stets zum Leistungsaufbau, zudem muss die 22-jährige Sauerländerin den einen oder anderen Leistungstest absolvieren.
In Berlin am Bundesstützpunkt ruderte Föster vor Weihnachten ein paar Kilometer im Mannschaftsboot und brachte einen Test auf dem Ergometer hinter sich. „Danach brauche ich auf jeden Fall gutes Essen, um wieder bei Laune zu kommen“, sagt sie und ergänzt: „Da wir aber auch über die Feiertage trainieren, kann ich mir das eine oder andere Plätzchen gönnen. Freie Tage habe ich also nicht. Ganz im Gegenteil, es ist alles etwas stressiger, da ich meiner Familie ja auch gerecht werden möchte.“
„Generell versuche ich, mich ausgewogen und gesund zu ernähren. Trotzdem fällt es mir nicht immer leicht, bei Süßigkeiten Nein zu sagen.“
Wie bei den Noltes gibt es auch bei Fösters Braten, Rotkohl und Klöße an Weihnachten „und ich muss nicht darauf verzichten“, erzählt die Meschederin. „Generell versuche ich, mich ausgewogen und gesund zu ernähren. Trotzdem fällt es mir nicht immer leicht, bei Süßigkeiten Nein zu sagen“, erzählt die Top-Ruderin.
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Ähnlich weit wie für sie ist die nächste Saison auch für Triathlet Leonard Arnold (SC Hagen-Wildewiese/RC Sorpesee) entfernt. Der 29-Jährige qualifizierte sich in diesem Jahr früh für die legendäre Ironman-WM auf Hawaii. Bei seinem ersten WM-Start 2023 in Nizza sprang Arnold mit Platz 19 direkt in die Top 20 des Feldes, doch beim härtesten Triathlon der Welt auf Hawaii musste er während einer Hitzeschlacht beim abschließenden Marathon aufgeben.
„Plätzchen und Co. sind natürlich erlaubt. Weihnachten ist eine schöne Gelegenheit, die Energiespeicher aufzufüllen – vor allem, da die neue Saison ja noch ein gutes Stück hin ist“, sagt Arnold über die Feiertage.
„An Weihnachten darf es auch gerne mal etwas mehr sein – da genieße ich die Zeit ohne schlechtes Gewissen.“
„Für mich bedeutet Weihnachten vor allem Zeit mit der Familie und Freunden. Es ist immer ein Highlight, Freunde aus dem Dorf zu treffen, die sonst in der Welt verstreut sind, und gemeinsam mit der Familie entspannt zusammenzusitzen. Weihnachten bietet da immer eine tolle Möglichkeit, mal etwas zu entschleunigen“, erklärt der Profisportler aus Sundern-Hagen.
Leonard Arnold: Darauf achtet er beim Essen
„Was die Ernährung betrifft, achte ich generell auf eine gute Versorgung mit Proteinen und Kohlenhydraten. Gerade bei hohen Umfängen im Training ist es wichtig, die Energiereserven aufzufüllen“, erklärt er und ergänzt (im Grunde für alle Profisportler): „Deshalb darf es an Weihnachten auch gerne mal etwas mehr sein – da genieße ich die Zeit ohne schlechtes Gewissen.“
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