Gelsenkirchen. Enthüllt: Die Kabinenansprache der SG Bödefeld/Henne-Rartal im Video. So macht sich der Klub heiß für das spezielle Bezirksligaspiel.

Dafür ist Olaf Thon Profi genug. Als die Fußballer der SG Bödefeld/Henne-Rartal nach dem Aufwärmen auf dem Rasen der Veltins-Arena zurück in der Kabine sind, versucht der Fußball-Weltmeister von 1990, die Stimmung mit ein paar munteren Sprüchen aufzulockern. Doch ein Blick in das Gesicht des SG-Co-Trainers Dominik Wagner reicht dem ehemaligen Profi, um zu verstummen und zu verstehen: Diese Bühne gehört jetzt dem Einpeitscher der SG.

Bödefeld schlägt Serkenrode mit 4:1

Als Klub-Legende des FC Schalke 04 betreut Thon an diesem besonderen Samstag die SG Bödefeld/Henne-Rartal, während mit Mike Büskens der SG Serkenrode/Fretter ein weiteres Schalker Idol als Ansprechpartner zur Verfügung steht. In der Veltins-Arena auf Schalke tragen die beiden Mannschaften der „Bundesliga des Sauerlandes“ das Topspiel der Fußball-Bezirksliga 4 aus, welches Bödefeld am Ende mit 4:1 gewinnt. 

SG Bödefeld/Henne-Rartal: Kabinenansprache auf Schalke

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    Doch selbst Bödefelds Trainer Max Szafranski hält sich in der Kabine vor der Partie wie üblich zurück. Es sind die letzten Minuten, bevor die Mannschaft gemeinsam mit Gegnern und Einlaufkindern, angeführt vom Arnsberger Schiedsrichtergespann um Luis Obertrifter, durch den legendären, einem Bergwerksstollen nachempfundenen Spielertunnel in die Arena geht. 2204 aus dem Sauerland angereiste Fans beider Teams sorgen dort schon für eine tolle Stimmung – doch davon ist in der Gästekabine nichts zu hören, als Wagner seine Rede beginnt.

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    „Ihr erinnert euch an meine Worte vom letzten Spiel. Mein Wunsch, dass wir zusammen die Monate bis zum letzten Spiel Vollgas durchziehen, ich glaube, dass der in Erfüllung gehen wird“, sagt der „Co“ zu Beginn der drei heißmachenden Minuten.

    Bödefeld: „Spaß haben und auf Schalke gewinnen“

    „Ich will gar nicht so tun, als ob das normal wäre hier. Es ist nicht normal. Aber es muss Spaß machen. Und in aller Deutlichkeit: Es ist keine Kaffeefahrt, das ist kein Mannschaftsausflug. Wir haben ein Spiel vor der Brust, ein verdammt wichtiges Spiel, in dem es um verdammt wichtige drei Punkte geht. Deswegen ist das Motto: Spaß haben, auf Schalke Fußball zu spielen. Aber vor allem ist das Motto: Auf Schalke alles auf dem Platz zu lassen, um auf Schalke zu gewinnen“, ruft Wagner in die Runde.

    Die Fußball-Bezirksliga 4 spielt auf Schalke: Beide Mannschaften laufen vor großer Kulisse ein. Vor dem Duell mit der SG Serkenrode/Fretter zeigen sich unter anderem Henry Gierse und Moritz Bücker von der SG Bödefeld/Henne-Rartal beeindruckt von der Kulisse.
    Mit Einlaufkindern an beiden Händen geht es ins Stadion: Henry Gierse und die SG Bödefeld/Henne-Rartal erleben einen außergewöhnlichen Spieltag. © WP | Falk Blesken

    Das Wort Power-Fußball fällt noch das eine oder andere Mal, bevor es laut wird. „Vor zwei Wochen hat unser Platz in Bödefeld gebrannt mit unserem Vollgas-Fußball, mit unserem Power-Fußball. Und heute brennt dieser Platz auf Schalke mit unserem Power-Fußball. Mit dem holen wir uns drei Punkte für einen richtig geilen Tag! Auf geht`s!“, schreit Wagner, klatscht in die Hände – und alle fallen lautstark mit ein.

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    Bereits am Samstagmorgen als sich eine ganzer Korso von Reisebussen aus dem Sauerland den Weg über die schmalen Straßen in Richtung Gelsenkirchen bahnt, ist klar, dass beiden Vereinen ein denkwürdiges Erlebnis bevorsteht. „Wir müssen uns auch bei Serkenrode bedanken, dass wir das erleben durften. Es war ja aus unserer Sicht nur das Glück des Spielplans, das wir daran teilnehmen durften“, erklärt Max Szafranski nach der Partie bei der Pressekonferenz im Medienraum der Arena.

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    Sie leiten das Spiel zwischen der SG Bödefeld/Henne-Rartal und der SG Serkenrode/Fretter auf Schalke: (v.li.) Michael Ternes (4. Offizieller), Denis Magné, Schiedsrichter Luis Obertrifter und Nikolai Mester. © Falk Blesken | Falk Blesken

    Zur Erinnerung: Die SG Serkenrode/Fretter nimmt vor einigen Wochen an der Veltins-Aktion „Dein Heimspiel auf Schalke“ teil, zieht in die finale Abstimmung ein und setzt sich in dieser auch dank der Unterstützung der Bödefelder Fans durch. Das Resultat: die „Bundesliga des Sauerlandes“ gastiert im Ruhrpott.

    Die Torschützen

    Die SG Bödefeld/Henne-Rartal gewann mit 4:1 gegen die SG Serkenrode/Fretter. Nach einer starken Anfangsphase der Serkenroder und einem Latten-Kopfball von Jan Hüttemeister gingen die Bödefelder durch Moritz Peters mit 1:0 in Führung. Danach lief bei Serkenrode/Fretter nichts mehr zusammen. „Da haben wir gemerkt, dass die Trainingsbeteiligung in den vergangenen Wochen nicht gut war und sich viele geschont haben für das Spiel heute“, ärgerte sich Spielertrainer Philipp Hennes. Henry Gierse traf noch vor der Halbzeit zum 2:0, nach der Pause sorgten Leon Hermes und Philipp Steilmann für die Entscheidung. Adrian Berkowitz traf für Serkenrode/Fretter zum zwischenzeitlichen 1:3.

    Als die Mannschaftsbusse vor der Arena ankommen, warten die mitgereisten Fans bereits auf ihre Spieler und bereiteten ihnen einen atemberaubenden Empfang. „Sowas habe ich noch nicht erlebt“, staunt auch Tobias Kleppel, zweiter Trainer der SG Serkenrode/Fretter. „Es war ein überragendes Erlebnis. Einfach der Wahnsinn“, erklärt später Matthes Kremer, Sportlicher Leiter der Finnentroper.

    „Jetzt sind wir – je nachdem, was Hüsten am Sonntag macht – Minimum Dritter. Und das war das Ziel, als Dritter in die Winterpause zu gehen und Serkenrode hier zu überholen. Es hat wunderbar funktioniert. Schöner kann es nicht sein.“

    Max Szafranski, Trainer der SG Bödefeld/Henne-Rartal

    Ähnlich äußern sich die Akteure aus dem Schmallenberger Sauerland. Allerdings will ihnen ob des Sieges das Grinsen nicht aus dem Gesicht weichen. „Man hat gemerkt, dass wir ein bisschen länger gebraucht haben, um ins Spiel zu kommen. Einmal haben wir derbe Glück gehabt, aber nach dem 1:0 haben die Jungs das souverän gemacht“, sagt Max Szafranski unmittelbar nach dem Abpfiff. „Jetzt sind wir – je nachdem, was Hüsten am Sonntag macht – Minimum Dritter. Und das war das Ziel, als Dritter in die Winterpause zu gehen und Serkenrode hier zu überholen. Es hat wunderbar funktioniert. Schöner kann es nicht sein.“

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