Arnsberg-Neheim. Mehr als vier Jahrzehnte lang war Rainer Göbel das Gesicht des Sauerlandsports. Jetzt ist er mit 62 Jahren verstorben – ein Nachruf.

Er war das Urgestein des Sauerlandsports und mehr als vier Jahrzehnte lang dessen Gesicht: Rainer Göbel. Nun ist der gebürtige Soester im Alter von 62 Jahren und nach schweren Krankheiten zu Beginn der Woche viel zu früh verstorben.

Der Sauerlandsport trauert um einen verdienten Kollegen, den in seiner Zeit bei der Westfalenpost und Westfälischen Rundschau ein enger Draht zu den Sportlern, viel Empathie für seine Gesprächspartner und Kollegen sowie das kontroverse Diskutieren auf Augenhöhe ausgezeichnet haben. Rainer war ein Typ mit Ecken und Kanten, immer ein herzensguter Mensch und vor allem liebenswerter Kerl. Doch er hielt, sofern es aus seiner Sicht angebracht war, mit seiner Meinung auch nicht zurück. So urteilte der erfahrene Sportredakteur auch schon mal vernichtend über einen heimischen Fußballer: „Der kann es nicht, der kann es einfach nicht!“

Am 1. Juli 1981 hatte Rainer Göbels Zeit bei der Westfalenpost begonnen, zunächst als Mitarbeiter und Volontär in Soest, ehe es im Anschluss als Redakteur nach Warstein, Menden und Neheim ging. In der Leuchtenstadt machte sich der frühere Torwart im heimischen Sport einen Namen. Sein jahrelanger Einsatz, seine Leidenschaft und sein Engagement für den Sport waren ansteckend. Seinen Beruf als Sportredakteur empfand Rainer als Berufung – und lebte dies vor.

Bis zu seinem beruflichen Ausscheiden bei dieser Zeitung zum 31. Dezember 2022 brachte sich der große Fan des FC Schalke 04 stets mit enormem Einsatz für den Sauerlandsport ein. Rainer entwickelte die Sauerländer Fußball-Nacht und baute sie zu einem bekannten Event auf. Besonders der Fußball-Nacht opferte er stets viel Herzblut. Zudem war Rainer ein Gründungsvater unseres Podcasts zur „Bundesliga des Sauerlandes“, entwickelte diesen weiter und fachsimpelte mit seinen Kollegen und Gästen in dutzenden Folgen über die schönste Nebensache der Welt, die ihm viel bedeutete: Fußball. Auch in seinem Ruhestand war er mit seiner Expertise und frechen Art ein immer gern gesehener Gast unseres Audioformats.

Mit Rainer Göbels Tod verliert das Sauerland ein bekanntes Gesicht im Bereich des Sports und ehemalige Kollegen sowie Weggefährten einen wertvollen Freund, Mentor und Vorbild. Wir bedauern zutiefst, dass Rainer seinen Ruhestand mit den nun plötzlich freien Sonntagen ohne Spiele und Termine leider nur so kurz genießen konnte. In diesen schweren Stunden sind unsere Gedanken bei seiner Familie und bei allen, die ihn liebten. Glück auf, lieber Rainer!