Gelsenkirchen. 14-mal wurde Anton Donkor bislang in der Liga für Schalke eingewechselt. Vor dem Heimspiel gegen Nürnberg bekommt er eine Startelf-Garantie vom Trainer.
Als es um Anton Donkor ging, kam Ben Manga gar nicht mehr aus dem Schwärmen heraus. „Wenn er hinten einmal Anlauf nimmt, dann ist der Junge kaum zu halten. Ich sage immer: Anton ist eine Maschine“, erklärte der Kaderplaner in einem Text auf der Homepage des FC Schalke 04 kurz vor Saisonbeginn. „Er denkt immer Richtung Tor – entweder selbst mit dem Ball am Fuß oder mit einem klugen Zuspiel auf einen seiner Mitspieler. Dazu ist er ein sehr durchsetzungs- und zweikampfstarker Spieler.“
Kaderplaner Manga, der den 27 Jahre alten Linksverteidiger ablösefrei von Eintracht Braunschweig verpflichtet hatte, hatte von Donkor erwartet, „die nächste Stufe zu erreichen“. Doch in seinem ersten halben Jahr auf Schalke ist dieser Entwicklungsschritt ausgeblieben. Zweifelsfrei ist Donkor nicht weit weg von der Startelf, beachtliche 14-mal wurde er an den ersten 18 Spieltagen eingewechselt – für die Anfangsformation hat es bislang aber nie gereicht.
Schalke: Startelfgarantie für Anton Donkor
Die Nase vorn hatte bei Schalke 04 zuletzt immer Derry John Murkin. Am kommenden Wochenende wird sich das jedoch ändern – denn der Engländer fällt verletzt aus. Beim 0:0-Remis gegen Braunschweig hat sich Murkin eine Knöchelverletzung zugezogen. Bereits zwei Tage vor dem Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg an diesem Samstag (13 Uhr/Sky) gab Trainer Kees van Wonderen Anton Donkor deshalb eine Startelf-Garantie. „Anton wird die Position übernehmen, das ist keine schwere Entscheidung“, sagte er. „Er hat jetzt eine gute Möglichkeit und kann zeigen, was in ihm steckt.“
Obwohl Donkor bislang Dauer-Bankdrücker war, lobt Trainer Kees van Wonderen den Linksfuß in den höchsten Tönen. „Anton bringt sehr viel Power mit, ist körperlich stark, ist immer motiviert und hat einen unglaublichen Drang nach vorn“, so der 56 Jahre alte Trainer.
Im Training und auch bei seinen Einwechslungen kann Donkor diese Top-Anlagen tatsächlich immer mal wieder andeuten – doch bedauerlicherweise sind seine Qualitäten nur in Ansätzen zu sehen. Das liegt zum einen an seinem Konkurrenten Derry John Murkin, der zumindest in der zweiten Hälfte der Hinrunde einer der besten S04-Profis war. Zum anderen aber auch an Donkors Schwächen – denn auch diese sind unübersehbar.
Schalke-Profi Anton Donkor zählt zu den schnellsten Spielern der Liga
Zweifelsfrei zählt der Linksverteidiger, der auch im linken Mittelfeld eingesetzt werden kann, zu den schnellsten Spielern der Liga (Top-Speed von 34,7 Km/h in der laufenden Saison). Auch in Sachen Physis kann sich das Muskelpaket gegen jeden Gegenspieler der 2. Bundesliga behaupten. Unübersehbar waren nach Donkors Einwechslungen aber auch seine technischen Schwächen. Mehrfach sind ihm Bälle versprungen. Flanken aus aussichtsreichen Positionen schlug der 27-Jährige auch mal ins Niemandsland. Auch seine Entscheidungsfindung in der Offensive und sein defensives Stellungsspiel sind ausbaufähig – sodass er auch als Joker wenig Zählbares liefern konnte. Auf seine erste Torbeteiligung für S04 in der Liga wartet er noch immer.
Um den zuletzt konstant guten Murkin zu verdrängen – oder, um für die offensiven Flügelpositionen eine echte Alternative zu werden – muss Anton Donkor auf Schalke endlich abliefern. Gegen Nürnberg hat er nach rund einem halben Jahr im Verein die erste große Chance, auf großer Bühne Eigenwerbung zu betreiben. „Wir freuen uns, ihn zu sehen“, sagte Trainer Kees van Wonderen.
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