Berlin. Mit dem kalten Wetter kommen die dicken Jacken. Nach einem Crashtest warnt der ADAC allerdings davor. Es droht sogar Lebensgefahr.

  • Wer sich im Winter ins Auto setzt, wird wohl nur sehr ungern die warme Jacke ausziehen
  • Doch der ADAC warnt: Wer sich in Winterjacke im Auto fährt, begibt sich in große Gefahr
  • Was Autofahrer beachten sollten und was bei Kindern im Auto wichtig ist

ADAC Ingenieurinnen und Ingenieure simulieren in regelmäßigen Tests Verkehrssituationen des Alltags und das damit verbundene Verhalten, um eine sichere Fahrt zu gewährleisten. Ein Test mit einem Erwachsenen- und einem Kinder-Dummy in dicker Winterjacke zeigt nun, welche Gefahren lauern können. Beide Dummys waren angeschnallt oder in einem Kindersitz angegurtet, beschreibt der ADAC in seiner Meldung. Anschließend wurde der Gurt-Schlitten jeweils bei einer Geschwindigkeit von 16 km/h abrupt gestoppt – ähnlich wie bei einem Auffahrunfall im stockenden Stadtverkehr. 

Das Ergebnis schockt: Sowohl bei dem Erwachsenen als auch bei dem Kleinkind schnitt der Beckengurt tief in den Bauch ein. Das kann zu schweren Verletzungen der inneren Organe wie Darm, Leber oder Milz verursachen und im schlimmsten Fall sogar zu lebensgefährdenden inneren Blutungen führen. Durch die Wattierung der Winterkleidung hat der Gurt viel Spielraum zum Körper. Wenn Erwachsene und Kinder eine Winterjacke im Auto tragen und sich dann anschnallen, liegt der Gurt über dem unteren Bauchraum auf. Normalerweise sollte der Gurt bei Erwachsenen jedoch eng an dem Hüftknochen anliegen und bei Kindern an den Oberschenkeln. 

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ADAC empfiehlt: Keine Winterjacke, keine Mütze und keinen Schal im Auto

Sollte es im Auto zu kalt sein, sollte demnach zumindest die Jacke geöffnet oder der Gurt unter der Jacke hervorgezogen werden. Auch von der Fahrt in Mütze und Schal ist abzuraten. Beides kann die Bewegungsfreiheit und sogar die Sicht beeinträchtigen. Gefütterte Handschuhe verhindern außerdem einen idealen Griff um das Lenkrad. Mit klobigen Winterschuhen sollten sich Autofahrerinnen und Autofahrer ebenfalls nicht ans Steuer setzten, so der Automobilclub

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Laut ADAC sind auch bei Kindern dicke Jacken im Auto eine große Gefahr. © Getty Images | dtephoto

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Es gibt zwar kein Gesetz, dass die richtige Kleidung am Steuer vorschreibt, doch Autofahrer müssten stets in der Lage sein, im Straßenverkehr angemessen reagieren zu können. Sollte es dann zu einem Unfall kommen, könnte die falsche Kleidung zusätzlich zu gesundheitlichen auch zu versicherungstechnischen Problemen führen.

Der Automobilclub spricht auch Empfehlungen aus, damit man in der kalten Jahreszeit nicht frierend hinter dem Steuer sitzt. Während der Fahrt kann man von der Heizung des Autos Gebrauch machen. Wer den Luxus besitzt und lieber etwas frischere Luft während der Fahrt hat, kann die Sitzheizung anschalten. Ansonsten gibt es die Möglichkeit, sich eine Decke über die Oberschenkel zu legen, solange der Gurt vernünftig am Körper anliegt.