Berlin/Washington. Donald Trump unterschreibt als neuer US-Präsident erste Dekrete. Die USA verlassen mehrere Institutionen. Die News im Blog.
- Donald Trump hat seinen Amtseid abgelegt
- Mit der Amtseinführung ist der Republikaner offiziell zum 47. US-Präsidenten ernannt worden
- Wenige Stunden später unterschrieb er erste Verordnungen
- 1500 am Sturm auf das Kapitol Beteiligte werden begnadigt
- Die USA wollen aus dem Pariser Klimaabkommen austreten
- Zudem hat Trump den Austritt aus der Weltgesundheitsorganisation angekündigt
Machtwechsel in den USA: In Washington D.C. ist Donald Trump erneut zum US-Präsidenten ernannt worden. Die feierliche Inauguration (Amtseinführung) fand aufgrund der eisigen Temperaturen im Inneren des Kapitols statt.
+++ Wir haben dieses Blog geschlossen. Die aktuellen News zur Amtseinführung von Donald Trump und seinen ersten politischen Beschlüssen finden Sie hier. +++
Trumps Amtseinführung – die Entwicklungen: Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Waren aus Mexiko und Kanada
4.04 Uhr: US-Präsident Donald Trump erwägt nach eigenen Angaben, die Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Waren aus Mexiko und Kanada ab dem 1. Februar zu erheben. „Wir denken an 25 Prozent für Mexiko und Kanada, weil sie es einer großen Zahl von Menschen“ möglich machten, ins Land zu kommen, sagte Trump am Montagabend (Ortszeit) im Oval Office. Er denke daran, diese Zollsätze ab dem 1. Februar in Kraft treten zu lassen, fügte der Republikaner hinzu. Auch wies der US-Staatschef den beiden Nachbarländern abermals Verantwortung dafür zu, dass das Schmerzmittel Fentanyl, das als Rauschmittel missbraucht wird, in die USA gelange.
Trump ruft Notstand an Grenze zu Mexiko aus
5.20 Uhr: Nur wenige Stunden nach seiner Vereidigung hat US-Präsident Donald Trump wie angekündigt den Notstand an der Grenze zu Mexiko ausgerufen und der US-Armee befohlen, die Grenze zu überwachen.
Angesichts des ausgerufenen Notstands an der Grenze betonte Trump, er habe „kein Problem mit legaler Einwanderung“. Zuvor hatte der Republikaner in seiner Antrittsrede angekündet, dass er Truppen an die US-mexikanische Grenze schicken werden, um „die katastrophale Invasion unseres Landes zurückzudrängen“. „Alle illegalen Einreisen werden sofort gestoppt, und wir werden den Prozess der Rückführung von Millionen und Abermillionen krimineller Ausländer zurück an die Orte starten, von denen sie gekommen sind“, sagte Trump.
Seine stellvertretende Sprecherin Anna Kelly hatte zudem zuvor angekündigt, dass die neue Regierung das Asylrecht beenden wolle. „Wir werden das Asylrecht beenden (...), was ein sofortiges Abschiebeverfahren ohne die Möglichkeit auf Asyl zur Folge hat“, sagte Kelly. Die Politik „Bleibt in Mexiko“ werde wieder aufgenommen, die Mauer an der Grenze solle gebaut werden. Nur Minuten nach Trumps Vereidigung war die US-Regierungs-App CBP One nicht mehr benutzbar, mit der Asylbewerber einen Termin zum Einreichen ihres Antrags machen konnten. Nach US-Medienberichten hatten 30.000 Asylbewerber einen Termin ausgemacht.
Trump will Staatsangehörigkeit durch Geburt abschaffen
3.33 Uhr: US-Präsident Donald Trump will das Recht auf Staatsangehörigkeit durch Geburt in den USA abschaffen. Er unterzeichnete nur wenige Stunden nach seiner Vereidigung ein entsprechendes Dekret im Weißen Haus. „Das Privileg der Staatsbürgerschaft der Vereinigten Staaten ist ein unbezahlbares und tiefgreifendes Geschenk“, heißt es. Trump hatte bereits im Wahlkampf angekündigt, das sogenannte Birthright abschaffen zu wollen, wonach jeder, der in den USA geboren wird, automatisch amerikanischer Staatsbürger wird.
Doch so einfach dürfte es nicht sein, dieses verfassungsmäßige Recht abzuschaffen. Der Schritt dürfte sofort juristisch angefochten werden – zahlreiche Juristen sind der Auffassung, dass Trump dieses Recht nicht einfach per Dekret aushebeln kann. Allerdings könnte Trumps Erlass dazu führen, dass die Frage vor dem Obersten Gericht des Landes landen wird. Dieses könnte die Verfassung tatsächlich anders als bisher auslegen. Während Trumps erster Amtszeit ist der Supreme Court wegen mehrerer Nachbesetzungen deutlich nach rechts gerückt.
Der Sender CNN berichtete, dass Trump nun Bundesbehörden die Ausstellung gewisser Dokumente an bestimmte Personen, die normalerweise an US-Bürger ausgegeben werden, untersagt habe.
Trump beruft sich in seinem Dekret auf eine andere Interpretation des 14. Zusatzartikels der Verfassung, in der das Recht festgehalten wird. Er argumentiert, der Zusatzartikel würde bestimmte Personen, die in den USA geboren seien, von der Staatsbürgerschaft ausschließen. Er zielt dabei auf Kinder ab, deren Eltern sich illegal oder nur vorübergehend in den USA aufhalten.
Konservative versuchen die Abschaffung des Rechts auf Staatsbürgerschaft durch Geburt seit Jahren voranzutreiben. Sie haben besonders in den Vereinigten Staaten geborene Kinder von illegal in den USA lebenden Migranten im Blick. Trump sagte bei der Unterzeichnung des Dekrets, dass dieses auf einem „guten rechtlichen Boden“ fuße. Staatsangehörigkeit durch Geburt sei „lächerlich“.
USA sollen Weltgesundheitsorganisation verlassen
2.38 Uhr: Per Unterschrift ordnet Präsident Donald Trump den Rückzug der USA aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO) an. Trump erklärte in einem Präsidentenerlass, die Organisation habe schlecht auf die Coronavirus-Pandemie reagiert und fordere unfaire Zahlungen von den USA.
Trump unterschreibt Dekrete im Oval Office
2.24 Uhr: Im Oval Office spielt sich eine außergewöhnliche Mischung aus Regierungsgeschäften und Pressekonferenz ab, die live im Fernsehen übertragen wird. Donald Trump unterschreibt Mappen mit verschiedenen Direktiven. Nebenbei antwortet er auf Fragen von anwesenden Journalistinnen und Journalisten. Es geht um den Tiktok-Deak mit China, den Krieg in der Ukraine, den Waffenstillstand in Gaza, die Beziehungen zu Südamerika... Mitunter macht es den Eindruck, als wäre es nicht so richtig entscheidend, was der Präsident gerade unterschreibt.
Website über Abtreibungen nicht mehr erreichbar
2.08 Uhr: Wenige Stunden nach der Amtseinführung von US-Präsident Donald Trump ist eine von der Vorgängerregierung eingerichtete Website nicht mehr erreichbar, die Informationen zu Gesundheitsleistungen für Frauen bereitstellt. Wer reproductiverights.gov besucht, sah am Montagabend (Ortszeit) nur noch eine Fehlermeldung.
1500 Kapitol-Erstürmer begnadigt
1.46 Uhr: Donald Trump hat an seinem Schreibtisch im Weißen Haus Platz genommen. Dort unterschreibt er weitere Direktiven. Unter anderem geht es um die Begnadigung von etwa 1500 Menschen, die in dem Sturm auf das Kapitol beteiligt waren.
Präsident Trump unterschreibt Direktiven unter Jubel seiner Fans
1.20 Uhr: Wir versuchen mal zu sortieren, welche Dekrete der Präsident in der Capitol-One-Arena unterschrieben hat
- Regierungsbedienstete können keine Verordnungen erlassen, bis die Trump-Regierung die volle Kontrolle hat
- Die Bediensteten müssen zur Arbeit ins Büro kommen, dürfen also nicht von zu Hause arbeiten, und sie müssen Vollzeit arbeiten
- Einstellungsstopp für alle Bundesbehörden
- Mit einer Unterschrift hebt Trump angeblich 78 Verordnungen der Biden-Regierung auf. Welche das sind, wird nicht klar
- Rückzug aus dem Pariser Klimaabkommen
- Eine Direktive, die Regierungen die Zensur von Freier Meinungsäußerung verbieten soll
- Eine Direktive, die es Regierungen verbieten soll, gegen frühere Regierungsmitglieder vorgehen zu können
Die beiden letztgenannten dürften rein symbolische Bedeutung haben. Trump hatte die Strafverfolgung und Prozesse gegen sich stets als „politische Hexenjagd“ bezeichnet. Die angebliche Wiederherstellung der straffreien Meinungsäußerung ist ein beliebtes Narrativ in rechtspopulistischen Kreisen, für die sich insbesondere Elon Musk immer wieder ausgesprochen hat.
Veranstaltung in der Capitol-One-Arena beendet
1.02 Uhr: Unter den Klängen von „YMCA“ verlässt Donald Trump die Halle in Richtung Oval Office. Dort will er laut Moderator weitere Dekrete unterschreiben. In der Arena wird getanzt, die Stimmung unter den Anhängern des Präsidenten ist euphorisch
0.55 Uhr: Der Präsident hat seine Rede beendet. Nun sitzt er an einem auf dem Podium aufgebauten Schreibtisch und beginnt, Mappen mit Direktiven zu unterschreiben. Ein Moderator kündigt jeweils an, was als nächstes unterschrieben wird. Unter den ersten sind der Rückzug vom Pariser Klima-Abkommen und eine Anordnung, dass Regierungsbedienstete keine weiteren Handlungen unternehmen können, bis die Trump-Administration „volle Kontrolle“ über den Apparat hat. Der Akt ist natürlich auch ein hochsymbolischer.
0.50 Uhr: Donald Trump bleibt seinem Redestil treu. Zwischen Ankündigungen und Forderungen streut er Beleidigungen seiner politischen Gegner („Kennt irgendjemand hier Kamala Harris?“) und Lob für sich und sein eigenes Team („Wie gut ist eigentlich der Slogan ‚MAGA‘? Wir behalten ihn bei.“).
0.44 Uhr: Trump sagt, dass er aus dem Pariser Klima-Abkommen aussteigen werde.
0.36 Uhr: Jetzt wird es inhaltlicher. Trump sagt, dass er 80 Verfügungen der Biden-Regierung sofort kippen werde. Zudem sollen tausende Regierungsangestellte entlassen werde. Wie die „New York Times“ berichtet, ist unter anderem der Chef des US-Migrationsgerichts bereits entlassen worden.
0.30 Uhr: Die ersten Minuten von Donald Trumps Rede plätschern so dahin. Er bittet für Applaus für alle Paradeteilnehmern sowie für seine Familienmitglieder, die einzeln aufstehen und ins Publikum winken. Der Präsident kündigt an, einige der Kapitol-Erstürmer begnadigen zu wollen.
0.23 Uhr: Die erste Rede hat Steve Witkoff gehalten. Der Immobilienunternehmer wurde von Trump zum Sonderbeauftragter im Nahen Osten ernannt. Witkoff betonte Trumps Anteil am Waffenstillstandsabkommen zwischen Israel und der Hamas. Außerdem betonte er, dass andere Staaten ihre Militärausgaben erhöhen müssen – die Zeit der „Blankoschecks“ der USA sei vorbei. Dann übergibt er das Wort an den Präsidenten.
Einsatzkräfte ehren getöteten Feuerwehrmann
23.55 Uhr: Zu Beginn der Parade hatten Rettungskräfte aus Butler County, Pennsylvania, eine Uniform in die Arena getragen. Sie gehörte Corey Comperatore, einem Feuerwehrmann, der beim Attentatsversuch auf Trump getötet wurde. Die Menge in der Halle legte einen kurzen Moment der Stille ein.
23.49 Uhr: Diverse Blaskapellen von Polizeikorps, Feuerwehren aber auch Schulen marschieren musizierend durch die Halle. Es erklingen vor allem Trommeln und Dudelsäcke. Eine Gruppe spielt das Stück „My Country, Tis of Thee“, das sich in der Tat die Melodie mit der Nationalhymne Großbritanniens („God save the King“) teilt.
Trump in der Arena – „Fight, fight!“
23.26 Uhr: Und da ist der Präsident. Gemeinsam mit Ehefrau Melanie – weiterhin mit schwarzem Hut – betritt Donald Trump das Podium und wird von jubelnden Anhängern empfangen. Unter „USA, USA“-Rufen geht er zu seinem Platz. Auch „Fight, Fight“-Rufe sind zu hören, Trump stimmt mit erhobener Faust ein. Die Geste und der Schlachtrufe erinnern an den Tag, als er bei einer Wahlkampfveranstaltung angeschossen und blutend von der Bühne geleitet wurde.
23.24 Uhr: Vizepräsident JD Vance und Second Lady Usha Vance haben die Bühne betreten.
23.22 Uhr: Familie Trump hat das Podium in der Capitol-One-Arena betreten. Die Zuschauer feiern die Kinder von Donald Trump Barron, Donald Jr, Eric, Ivanka und Tiffany. Der Präsident und Gattin Melania lassen noch auf sich warten
Trump auf dem Weg in Arena – Diplomaten räumen Posten
22.34 Uhr: Nach dem obligatorischen Lunch und der „First Honors“-Zeremonie soll sich Trump nun auf dem Weg in die Capitol-One-Arena befinden, wo seine Anhänger auf ihn warten.
Gleichzeitig werden bereits erste Schritte der Trump-Regierung sichtbar. US-Medien berichteten, dass Trumps Berater hochrangige Karrierediplomaten im Außenministerium aufgefordert hätten, aus dem Ministerium auszuscheiden. Karrierediplomaten sind Fachleute, die eine berufliche Laufbahn im diplomatischen Dienst absolviert haben. Der „Washington Post“ zufolge haben die zur Kündigung aufgeforderten Karrierediplomaten noch am Montag vor Trumps Vereidigung ihre Posten aufgegeben.
Der Schritt deutet auf einen Bruch mit der Politik von Trumps Vorgänger im Amt, Joe Biden, hin. Das Handbuch der rechtskonservativen Denkfabrik Heritage Foundation, bekannt als „Project 2025“, sieht vor, dass Beamte in Bundesbehörden und Ministerien weitgehend durch politische Angestellte ersetzt werden sollen. Dieses Manifest skizziert radikale Veränderungen für die Amtszeit eines konservativen Präsidenten. Trump hatte im Wahlkampf immer versucht, auf Distanz zu dem Hunderte Seiten langen Handbuch zu gehen.
Musk sorgt mit Hitlergruß-ähnlicher Geste für Aufsehen
22.16 Uhr: Tech-Milliardär Elon Musk hat bei einer Veranstaltung im Rahmen der Amtseinführung mit einer dem Hitlergruß ähnlich sehenden Geste für Aufsehen gesorgt.
Musk war einer der Redner auf der Bühne vor dem Eintreffen von Trump in der Washingtoner Capital One Arena. Er bedankte sich bei den Anhängern des neuen Präsidenten, hielt dann seine rechte Hand an sein Herz - und streckte sie in einer schnellen Bewegung nach oben raus. Danach wiederholte er die Geste noch einmal in eine andere Richtung. „Mein Herz fliegt Euch zu“, sagte er danach.
Elon Musk does what looks like a Hitler salute after talking of victory at Trump inauguration, thanking supporters for assuring "the future of civilisation" pic.twitter.com/xp0kmJ5dFQ
— James Jackson (@derJamesJackson) 20. Januar 2025
Viele Nutzer auf Musks Online-Plattform X merkten an, dass die Geste an einen Hitlergruß erinnere. Der Nachrichtensender CNN wiederholte die Szene in seinem Programm mehrfach. Die Zuschauer seien selbst klug genug, sich eine Meinung dazu zu bilden, sagte eine Moderatorin.
Von Musk gab es zunächst keine Erklärung zu der Geste. Aber er teilte auf seinem X-Account einen Mitschnitt seiner Rede vom Sender Fox News, in dem im Moment der ersten - und problematischer aussehenden - Geste die Zuhörer eingeblendet wurden.
Trump-Regierung stellt App für Migranten ein
21.02 Uhr: Die Regierung von Donald Trump hat unmittelbar nach seinem Amtsantritt bereits vereinbarte Termine für Migranten mit der Grenzschutzbehörde CBP gestrichen. Mit sofortiger Wirkung würden auch die Funktionen der App CBP One zur Vereinbarung künftiger Termine eingestellt, teilte die Behörde mit. Seit 2020 konnten Migranten, die in die USA einreisen wollen, über die App Termine an acht Grenzübergängen vereinbaren und vorab Informationen einreichen.
Tausende von Migranten warteten im Süden und im Zentrum von Mexiko auf ihren Termin an der Grenze. Einige brachen in Tränen aus, als sie erfuhren, dass ihre Termine abgesagt worden waren, wie örtliche Medien berichteten.
Als er nach Trumps Rede gefragt wird, bekreuzigt sich Biden
20.45 Uhr: Gott stehe uns bei: Mit einem Kreuzzeichen hat Joe Biden beim Abschied von seinen Mitarbeitern unmissverständlich klargemacht, was er von der Antrittsrede seines Nachfolgers Donald Trump hält. „Wir verlassen das Amt. Wir werden den Kampf nicht aufgeben“, sagte Biden auf dem Militärflugplatz Joint Base Andrews in der Nähe von Washington. „Wir haben die Antrittsrede heute gehört. Wir haben noch eine Menge zu tun“, sagte Biden, lachte wie ungläubig, verfinsterte dann seine Miene und bekreuzigte sich. Bei einigen aus seinem Team sorgte das für Lacher, auch wenn die Geste des gläubigen Katholiken keineswegs ein Witz gewesen sein dürfte.
Trumps Rede im Wortlaut
20.29 Uhr: Unser US-Korrespondent Dirk Hautkapp hat die wichtigsten Punkte aus Trumps Antrittsrede zusammengefasst.
Auch interessant
Hier finden Sie die Rede zudem im Wortlaut zum Nachlesen:
Auch interessant
In zweiter Rede spricht Trump plötzlich über Melanias Füße
19.58 Uhr: Nach der Rede ist vor der Rede. Nach der offiziellen Antrittsrede hat Trump vor Anhängern im Kapitol noch eine weitere Rede gehalten – diesmal ohne Teleprompter. Stattdessen sprach er ganz im Trump-Stil einfach drauflos und teilte alles mit, was ihm so durch den Kopf geht. Der Auftritt erinnerte an seine teils schier endlosen Wahlkampf-Reden. Ein beispielhafter Auszug: Ganz am Ende ging es um Melanias Füße. Seine Ehefrau hatte sich offenbar nicht für sonderlich komfortables Schuhwerk entschieden und klagte laut Trump über schmerzende Füße. „Ich sollte das eigentlich nicht sagen, aber ihre Füße bringen sie um“, sagte er und erntete Gelächter.
Every woman in America just fell in love with Melania Trump even more when POTUS says he shouldn’t say it, but…
— Amy Kremer (@AmyKremer) 20. Januar 2025
He then goes on to say the First Lady’s feet are killing her.
Ladies, YES! She is just like the rest of us❤️ pic.twitter.com/wsh2nBaxV7
Todesstrafe, E-Autos, Mars – was Trump alles vorhat
19.26 Uhr: Wir reichen noch ein paar wichtige Punkte nach, was Trump und seine Gefolgschaft nun auf den Weg bringen will.
- Trump strebt eine verstärkte Anwendung der Todesstrafe an. „Das Justizministerium wird die Todesstrafe als angemessene Strafe für abscheuliche Verbrechen gegen die Menschlichkeit anstreben“, teilte das Weiße Haus mit.
- Trump will einen nationalen Energienotstand ausrufen und massiv auf die Öl- und Gasproduktion setzen. „Wir werden wieder eine reiche Nation sein, und es ist das flüssige Gold unter unseren Füßen, das uns dabei helfen wird“, sagte er in seiner Rede. Wieder nutzte er den Ausruf: „We will drill, baby, drill!“
- Wie Elon Musk das wohl gefällt? Trump kündigte an, nicht mehr auf die Elektromobilität zu setzen. Jeder werde das Auto kaufen können, das er möchte. Er werde die Autoindustrie retten.
- Trump will Soldaten ohne Corona-Impfung wieder in Dienst stellen. „Diese Woche werde ich alle Soldaten wieder einsetzen, die zu Unrecht aus unserem Militär ausgeschlossen wurden, weil sie sich der COVID-Impfpflicht widersetzt haben, und zwar mit voller Nachzahlung.“
- Trump will Menschen zum Mars schicken. „Wir werden unser Schicksal zu den Sternen tragen“ - und amerikanische Astronauten losschicken, um die US-Flagge auf dem Mars zu platzieren.
- Trump will Zölle und Steuern gegen andere Länder verhängen, um so die amerikanischen Bürger zu entlasten. „Es werden riesige Geldbeträge aus ausländischen Quellen in unsere Staatskasse fließen“, so Trump. Er werde sofort beginnen, das Handelssystem zu überarbeiten, „um amerikanische Arbeitnehmer und Familien zu schützen“.
Trumps verabschieden die Bidens
19.20 Uhr: So radikal Trump in seiner Antrittsrede auch war, die Verabschiedung von Joe Biden verläuft freundlich. Das Ehepaar Trump geleitet die Bidens zum Hubschrauber, der den aus den Amt geschiedenen Präsidenten und seine Frau zur Joint Base Andrews bringt. Von dort aus wollen die Bidens wohl nach Kalifornien weiterreisen.
USA steigen erneut aus Pariser Klimaschutzabkomme aus
18.49 Uhr: Donald Trump will erneut das Pariser Klimaschutzabkommen zur Begrenzung der Erderwärmung kündigen. Das Weiße Haus nannte den Austritt in einer Mitteilung als eine von Trumps Prioritäten. Die Kündigung muss bei den Vereinten Nationen eingereicht werden, sie wird nach einem Jahr wirksam.
„Wir werden siegen wie noch nie zuvor“
18.38 Uhr: Trump scheint auf die Zielgerade seiner Rede einzubiegen. „Wir stehen vor den vier großartigsten Jahren in der Geschichte der USA“, kündigt Trump an. „Wir werden siegen wie noch nie zuvor.“
Es ist der typische Trump-Sound. Er hat entgegen aller Gepflogenheiten schwerste Anschuldigungen gegenüber der Vorgängerregierung erhoben und inszeniert sich als Retter der Nation. Er schließt, wie er begonnen hat: „Unser Goldenes Zeitalter hat gerade begonnen.“ Nun ist seine Rede vorbei. Es folgt ein Auftritt der Countrysängerin Carrie Underwood. Sie singt „America the Beautiful“. Die Musik geht los und bricht dann wieder ab. Hat es der Sängerin angesichts der vorangegangenen Rede die Sprache verschlagen? Nein, wenig später setzt sie dann doch zu dem Lied an.
Trump greift nach Panama-Kanal
18.34 Uhr: Trump bekräftigt in seiner Rede auch vor kurzem getätigte Aussagen, den Panama-Kanal zurück unter US-Kontrolle zu bringen. „Wir holen ihn uns zurück“, so Trump. Einige der andere Ankündigungen waren bereits im Vorfeld der Amtseinführung bekannt geworden, so in etwa, dass künftig nur noch zwei Geschlechter anerkannt werden sollen.
„Ich wurde von Gott gerettet, um Amerika wieder großartig zu machen“
18.31 Uhr: Trump macht Gott dafür verantwortlich, dass er das Attentat im Sommer im US-Bundesstaat Pennsylvania überlebte. „Ich spürte damals und glaube heute umso mehr, dass mein Leben aus einem bestimmten Grund gerettet wurde“, sagt Trump. „Ich wurde von Gott gerettet, um Amerika wieder großartig zu machen.“
Trump vergleicht sich mit Martin Luther King
18.20 Uhr: Der Tag seiner Amtseinführung ist zugleich Martin Luther King Day in den USA. Trump nimmt auf dessen berühmte Rede (“I have a dream“) Bezug und kündigt an, dass er dafür sorgen werde, dass dieser Traum wahr werde.
Dann kommt er auf seine ersten Vorhaben zu sprechen. Als Erstes werde er den Notstand an der Grenze zu Mexiko ausrufen und dafür sorgen, dass „Millionen über Millionen“ illegale Einwanderer abgeschoben werden. Er werde das Militär an die Südgrenze der USA schicken. Soldaten sollten „die katastrophale Invasion in unser Land abwehren“, sagt er. Er werde die Regierung anweisen, die „volle und immense Macht“ der Strafverfolgungsbehörden auf Bundes- und Landesebene zu nutzen, um die Präsenz aller ausländischen Banden und kriminellen Netzwerke zu beseitigen. Sie würden „verheerende Verbrechen“ auf US-Territorium begehen.
Trump spricht in Rede von „korruptem Establishment“ und vom „Tag der Befreiung“
18.12 Uhr: Schon nach wenigen Minuten zeigt sich. Es wird keine Rede der Versöhnung, Trump spricht, wie er schon im Wahlkampf gesprochen hat. „Während wir uns heute versammeln, sieht sich unsere Regierung mit einer Vertrauenskrise konfrontiert. Viele Jahre lang hat ein radikales und korruptes Establishment unseren Bürgern Macht und Reichtum entzogen, während die Säulen unserer Gesellschaft zerbrochen und scheinbar in völligem Verfall lagen“, sagt Trump. Nun aber stehe die Supermacht „am Beginn einer aufregenden neuen Ära des nationalen Erfolgs“. Trump weiter: „Von diesem Moment an ist der Niedergang Amerikas zu Ende.“
Trump, der sich in den vergangenen Jahren einigen Prozessen stellen musste, rechnet auch mit der Justiz ab: „Die bösartige, gewalttätige und unfaire Bewaffnung des Justizministeriums und der Regierung wird ein Ende haben“, sagt der US-Präsident. Er spricht etwas später gar von einem „Tag der Befreiung“ für das amerikanische Volk.
Trump hält seine Rede
18.09 Uhr: Trump tritt ans Rednerpult. Er bedankt sich zunächst, nicht nur bei seinem Vize J.D. Vance, sondern auch bei den anwesenden Ex-Präsidenten. Und dann setzt er an: „Das Goldene Zeitalter von Amerika begint genau jetzt. Von diesem Tag an wird unser Land erstrahlen und auf der ganzen Welt respektiert werden.“ An jedem einzelnen Tag seiner Amtszeit gelte: „America first.“
Trump legt seinen Amtseid ab
18.02 Uhr: Damit ist es offiziell! Donald Trump hat so eben seinen Amtseid abgelegt. Auch er schließt mit den Worten: „So wahr mir Gott helfe.“ Auf den TV-Bildern sind feierliche Kanonenschüsse zu sehen.
Auch interessant
Vance legt Amtseid ab
18.00 Uhr: Als erstes legt nun Vizepräsident J.D. Vance seinen Amtseid an, inklusive Zusatz: „So wahr mit Gott helfe.“ Großer Jubel im Kapitol.
Biden begnadigt zahlreiche Familienmitglieder
17.57 Uhr: US-Präsident Joe Biden begnadigt nur wenige Minuten vor der Vereidigung seines Nachfolgers zahlreiche Familienmitglieder. «Meine Familie ist unablässigen Angriffen und Drohungen ausgesetzt, die einzig und allein darauf abzielen, mir zu schaden», teilte der 82-Jährige mit.
Trump will Notstand an Grenze zu Mexiko ausrufen
17.55 Uhr: Donald Trump will direkt nach seinem Amtsantritt als US-Präsident eine Reihe an Anordnungen zur Verschärfung der Migrationspolitik unterzeichnen. Unter anderem solle ein nationaler Notstand an der Grenze zu Mexiko ausgerufen werden, sagte eine künftige Regierungsbeamtin. Mit den geplanten Maßnahmen wird der Republikaner ein zentrales Wahlversprechen umsetzen.
Trump kommt ins Kapitol
17.43 Uhr: Und da ist er. Donald J. Trump betritt unter großem Applaus und Jubelrufen die Rotunde des Kapitols. Einige stimmen „USA, USA“-Sprechchöre an. Seiner Frau Melania gibt Trump einen Luftkuss. Direktkontakt ist nicht möglich mit diesem Hut.
Biden und Harris betreten die Rotunde
17.39 Uhr: Joe Biden und Kamala Harris betreten die Rotunde. Kurz brandet Applas auf, der aber schnell wieder abebbt. Es folgt „vice president elect“ J.D. Vance.
Melania versteckt sich unter ihrem Hut
17.36 Uhr: Der Look, der am meisten heraussticht, ist sicherlich der der künftigen First Lady. Melania Trump trägt Hut. Ein Blick in ihre Augen ist kaum zu erhaschen.
It's Melania Trump's show, and we're all just watching it. pic.twitter.com/yxfqWPLcFg
— George (@BehizyTweets) 20. Januar 2025
Heitere Stimmung im Kapitol
17.31 Uhr: Die Stimmung im Kapitol wirkt gelöst. Selbst führende Demokraten geben sich den Bildern nach zu urteilen heiter. Und auch die anwesenden Unternehmer wie Facebook-Boss Mark Zuckerberg scheinen sich am Event zu erfreuen.
Trump will anordnen, dass nur zwei Geschlechter anerkannt werden
17.19 Uhr: Der neue US-Präsident Donald Trump will weitreichende Einschränkungen mit Blick auf Transgender-Rechte durchsetzen. Der Politik der Vereinigten Staaten werde fortan die Annahme zugrunde liegen, dass es nur zwei Geschlechter gebe, also männlich und weiblich, erklärte eine künftige Regierungsbeamtin.
Die Beamtin begründete die geplante Verordnung mit den „biologischen Bedürfnissen von Frauen, insbesondere im Hinblick auf Privatsphäre“. Weiblich sei dabei definiert als „eine Person, die von der Empfängnis an dem Geschlecht angehört, das die Eizelle hervorbringt“.
US-Präsidenten können mit Hilfe sogenannter Executive Orders ohne Zustimmung des Kongresses politische Prioritäten in die Tat umsetzen. Sie können aber auch leichter als Gesetze vor Gericht angefochten werden.
Auch interessant
Erster Trump-Hammer – „Golf von Mexiko“ wird umbenannt
17.01 Uhr: Die wichtigsten Gäste sind eingetroffen. Barack Obama ist ohne Ehefrau Michelle vor Ort. Auch Bill und Hillary Clinton waren auf den amerikanischen TV-Bildern zu sehen. Ebenso die diversen Mitglieder der Trump-Familie.
Unterdessen wurde bekannt, dass Trump kurz nach seiner Vereidigung den Golf von Mexiko umbenennen will. Trump werde zudem die Umbenennung von Nordamerikas höchsten Berg Denali anordnen, schrieb seine Sprecherin Karoline Leavitt auf der Plattform X. Sie verlinkte einen Artikel der „New York Post“ mit Details: Demnach soll der Golf von Mexiko künftig „Golf von Amerika“ und der Mount Denali wieder Mount McKinley heißen.
Der Berg wurde unter Trumps Vorgänger, dem Demokraten Barack Obama, auf Wunsch des Bundesstaates Alaska nach jahrelangem Streit offiziell umbenannt. Die Namensänderung war ein Zeichen kultureller Sensibilität gegenüber der indigenen Bevölkerung Alaskas, für die der Berg seit Jahrhunderten eine besondere Bedeutung hat.
Für Trump ist bereits eingedeckt
16.40 Uhr: Live-Bilder aus dem Inneren des Kapitols zeigen, dass bereits Hunderte Gäste eingetroffen sind, um die Zeremonie zu verfolgen. Unter ihnen sind auch die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und der argentinische Präsident Javier Milei.
Und natürlich ist auch Trumps prominentester Unterstützer, Tech-Milliardär Elon Musk, erschienen.
Nach dem Amtseid wird im Kapitol noch ein Mittagessen stattfinden. Für den kommenden Präsdenten ist bereits eingedeckt.
Biden postet Selfie zum Abschluss
16.18 Uhr: Unmittelbar vor seinem Abschied aus dem Weißen Haus veröffentlicht US-Präsident Joe Biden ein Selfie mit seiner Frau. „Wir lieben Dich, Amerika“, schrieb er dazu auf der Plattform X. Das Foto zeigt Biden (82) und seine Frau Jill (73) strahlend vor dem Hintergrund eines verschneiten Gartens im Weißen Haus.
One more selfie for the road. We love you, America. pic.twitter.com/71k46uGADV
— President Biden (@POTUS) 20. Januar 2025
Trumps treffen im Weißen Haus ein
16.10 Uhr: Joe Biden empfängt seinen Nachfolger Donald Trump kurz vor dessen Vereidigung zum Tee im Weißen Haus. Begleitet werden die beiden Politiker von ihren Ehefrauen, Jill Biden und Melania Trump. Der Demokrat begrüßte den Republikaner mit den Worten: „Willkommen zu Hause“.
Die Tradition eines gemeinsamen Treffens im Weißen Haus am Tag des Machtwechsels hat historische Wurzeln. Sie dient dazu, politische Differenzen für einen Moment beiseitezulegen und den reibungslosen Übergang zwischen zwei Regierungen zu unterstreichen. Vor Trumps erster Amtszeit waren er und Ehefrau Melania von Barack und Michelle Obama in der Regierungszentrale empfangen worden. Anders verlief der Machtwechsel 2021: Trump hatte den Wahlsieg Bidens nicht anerkannt und blieb der Amtseinführung seines Nachfolgers fern.
Auch der neue Vizepräsident J.D. Vance samt Ehefrau Usha wurde im Weißen Haus von seiner Vorgängerin Kamala Harris empfangen.
Trump spart sich Strafzölle auf
15.46 Uhr: Noch vor dem Amtseid kommt bei Donald Trump offenbar der erste Rückzieher. Danach verzichtet der designierte 47. Präsident heute auf die konkrete Ankündigung von Strafzöllen zwischen zehn und 60 Prozent für Importwaren. Wie das „Wall Street Journal“ berichtet, stellt Trump das im Wahlkampf gebetsmühlenartig versprochene Projekt vorerst zurück und ordnet zunächst eine Untersuchung über Handelsdefizite und als unfair empfundene Handelspraktiken durch das Wirtschaft- und Finanzministerium an. Offizielle aus dem Trump-Team haben das inzwischen bestätigt. Ökonomen warnen seit Langem davor, dass höhere Zölle am Ende den amerikanischen Endverbraucher treffen würden.
Trump und Melania bei Gottesdienst
15.16 Uhr: Wenige Stunden vor seiner Vereidigung haben sich Donald Trump und seine Ehefrau Melania in Washington zu einem Gottesdienst eingefunden. Der Gottesdienst findet in der St. John‘s Episcopal Church nahe dem Weißen Haus statt. Die künftige First Lady Melania trug einen Hut mit weißem Band und breiter Krempe.
An dem traditionellen Kirchgang vor der Amtseinführung nahmen neben dem künftigen Vizepräsidenten J.D. Vance und dessen Ehefrau Usha auch Familienmitglieder Trumps wie dessen Sohn Barron teil.
Auch interessant
Im Anschluss ist auch eine kurze Zusammenkunft der Trumps mit dem scheidenden Präsidenten Joe Biden und dessen Ehefrau Jill im Weißen Haus geplant.
Biden verteilgt spektakuläre Begnadidungen an Trump-Widersacher
15.00 Uhr: In einem äußerst ungewöhnlichen Schritt hat Joe Biden am letzten Tag im Amt eine Art Präventiv-Begnadigung für eine Reihe von Widersachern seines Nachfolgers ausgeprochen. Er wolle sie auf diese Weise vor „grundloser und politisch motivierter Strafverfolgung“ schützen, erklärte Biden am Montag. Bidens Nachfolger Donald Trump hatte seinen politischen Gegnern mit Rache gedroht, wenn er wieder im Amt ist.
Die Präventiv-Begnadigung betrifft unter anderen den ehemaligen Corona-Berater der US-Regierung, Anthony Fauci, den ehemaligen Generalstabschef Mark Milley sowie Mitglieder, Mitarbeiter und Zeugen des Kongressausschusses zur Untersuchung der Erstürmung des Kapitols am 6. Januar 2021.
Es handele sich um „außergewöhnliche Umstände“, begründete Biden die kollektiven Begnadigungen. Er könne „nicht guten Gewissens Nichts tun“. Die Betroffenen hätten „unserer Nation mit Ehre und Auszeichnung gedient und verdienen es nicht, Ziel grundloser und politisch motivierter Strafverfolgung zu sein“.
Hinter der Präventiv-Begnadigung steckt die Überlegung, dass selbst gegenstandslose Ermittlungen, die überdies nicht zu einer Anklage führen, den Betroffenen erheblichen Schaden zufügen können, etwa durch Anwaltskosten in Höhe von mehreren hunderttausend Dollar.
Unbegründete und politisch motivierte Ermittlungen hätten „verheerende Auswirkungen auf das Leben, die Sicherheit und die finanzielle Absicherung der betroffenen Personen und ihrer Familien“, schrieb Biden. Er fügte hinzu, die Begnadigungen dürften „weder als Anerkennung eines Fehlverhaltens einer Person noch als Schuldeingeständnis für ein Vergehen missverstanden werden“.
Dax und Bitcoin auf Rekordhoch zu Trumps Inauguration
9.25 Uhr: Am Tag der Amtseinführung des neuen US-Präsidenten Donald Trump hat sich der deutsche Aktienmarkt zu neuen Höhen aufgeschwungen. Der Leitindex Dax markierte am Montag in den ersten Handelsminuten bei 20.931 Zählern den vierten Börsentag in Folge ein Rekordhoch. Allerdings gab der Dax die ohnehin überschaubaren Gewinne rasch wieder ab und trat zuletzt mit 20.905 Punkten auf der Stelle.
Der Republikaner Trump übernimmt in Washington das Präsidentenamt vom demokratischen Amtsinhaber Joe Biden. In den USA sind derweil die Börsen wegen des „Martin Luther King Day“ geschlossen.
„Die Amtseinführung von Präsident Trump ist ein kritischer Moment für Europa“, schrieb Mathieu Savary von BCA Research. Denn Europa wäre von einem etwaigen Handelskrieg schwer betroffen. „Allerdings ist die Unsicherheit der eigentliche Schmerzfaktor“, so der Marktstratege. Sollten Europa und die USA eine Grundlage für einen für beide Seiten akzeptablen „Deal“ finden, dürfte diese Unsicherheit wieder schwinden.
Auch der Bitcoin sprang auf ein Rekordhoch. Am Montagmorgen kletterte die älteste und bekannteste Kryptowährung auf der Handelsplattform Bitstamp bis auf 109.356 US-Dollar (gut 106.000 Euro) und ließ damit die alte Bestmarke von Mitte Dezember hinter sich.
- Aktuell informiert: Die News zu Donald Trump im Blog
- Weißes Haus: In Trumps „Blitzkrieg” häufen sich peinliche Niederlagen
- Robert F. Kennedy: Trumps Impf-Gegner als Gesundheits-Papst?
- Kolumbien: Trump setzt sich durch – Abschiebeflieger gelandet
Wie man Trumps Amtseinführung im TV und im Stream gucken kann
8.25 Uhr: Die Feier zur Vereidigung des neuen US-Präsidenten Donald Trump findet am frühen Abend deutscher Zeit statt. Mehrere Sender übertragen live. Unter anderem das ZDF überträgt die Inauguration. Start ist um 17.15 Uhr. Etliche Sender bieten außerdem einen Livestream an. Am Abend sind Analysen und Talkshows zur zweiten Amtszeit von Trump zu sehen. Alle wichtigen Infos zu TV-Übertragungen und Livestreams finden Sie hier:
Auch interessant
Trump will bislang zurückgehaltene JFK-Akten freigeben
6.35 Uhr: Schon vor der offiziellen Amtseinführung ist klar, dass Donald Trump flächendeckend die Politik des scheidenden US-Präsidenten Joe Biden zurückdrehen will. Sein Mittel der Wahl: die sogenannten „executive orders“, präsidiale Anordnungen, die Trump unmittelbar erlassen kann. Insgesamt etwa 200 „executive orders“ sind offenbar in Vorbereitung. Darunter findet sich wohl auch eine, die bislang wenig öffentlich diskutiert wurde: Trump kündigte an, bisher zurückgehaltene offizielle Akten über die Ermordung von Präsident John F. Kennedy, Justiz-Minister Robert F. Kennedy und Bürgerrechtler Dr. Martin Luther King freizugeben.
Auch interessant
Trump will am Freitag nach Los Angeles reisen
5.32 Uhr: Der künftige US-Präsident Donald Trump will sich in der kommenden Woche selbst ein Bild von den gewaltigen Schäden der Feuer in Los Angeles machen. Am Vorabend seiner Vereidigung sagte Trump vor Anhängern in Washington: „Ich werde am Freitag dahin reisen. Wir beten für euch alle.“ Trump versprach, den betroffenen Gebieten in Kalifornien beim Wiederbau zu helfen. „Wir richten es wieder her.“
Ersten Schätzungen zufolge wurden durch die Flächenbrände mehr als 12.000 Gebäude in der Region zerstört oder beschädigt. Die Zahl der bestätigten Todesfälle stieg auf 27. Mehrere Menschen gelten als vermisst. Die Sorge vor einem erneuten Aufflammen der Feuer in der US-Westküstenmetropole steigen, weil erneut starke Winde für die kommenden Tage prognostiziert wurden.
Auch interessant
Deutsche erwarten Verschlechterung der Beziehungen
4.27 Uhr: Zwei Drittel der Deutschen (67 Prozent) erwarten eine Verschlechterung der Beziehungen zwischen Deutschland und den USA nach dem Amtsantritt von Donald Trump als US-Präsident. Das Meinungsforschungsinstituts YouGov hatte im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur zwischen dem 10. und 14. Januar 2078 Personen befragt. Demnach glauben nur acht Prozent an eine Verbesserung. 17 Prozent meinen, dass das Verhältnis der beiden in der Nato und der G7-Staatengruppe wirtschaftsstarker Demokratien miteinander verbündeten Länder in etwa gleich bleiben wird.
Vor dem Hintergrund, dass der künftige Präsident sich offen für Import-Zölle zeigt, gehen 68 Prozent der Befragten davon aus, dass die Präsidentschaft Trumps der deutschen Wirtschaft schaden wird. 12 Prozent rechnen nicht mit größeren Auswirkungen und nur sechs Prozent meinen, Deutschland könne profitieren.
Die meisten Befragten glauben auch nicht daran, dass Trump wie angekündigt den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine im nächsten halben Jahr beenden kann. 65 Prozent rechnen nicht damit. Nur 24 Prozent meinen, das könnte klappen. Elf Prozent machen keine Angaben.
Nicht überall wird die kommende Präsidentschaft Trumps negativ gesehen. Von Indien und China über die Türkei bis Brasilien sind die Menschen überwiegend oder mehrheitlich der Meinung, dass Trumps Rückkehr eine „gute Sache“ für den Frieden in der Welt, für ihr Land und für das amerikanische Volk sei. Das ergab eine große internationale Umfrage.
Noch einmal Feiern mit den „Village People“
1.59 Uhr: Noch eine letzte „Rally“ bevor die Amtsgeschäfte beginnen: Vor Tausenden Anhängern hat sich Donald Trump am Abend vor der Amtseinführung noch einmal feiern lassen – inklusive Auftritt der „Village People“. Unser Korrespondent Dirk Hautkapp hat sich das Schauspiel angesehen.
Trumps denkwürdige Inauguration vor acht Jahren
21.25 Uhr: Mit Spannung wird erwartet, welchen Ton Donald Trump bei seiner Rede im Rahmen der Amtseinführung anschlagen wird. Wird er sich versöhnlicher als noch im Wahlkampf geben? Unser Korrespondent Dirk Hautkapp erinnert an Trumps erste Inauguration.
Auch interessant
AfD-Gruppe reist zu Trumps Amtseinführung
18.15 Uhr: Gleich mehrere AfD-Politiker haben sich auf den Weg zu Donald Trumps Inauguration gemacht, wenngleich die Zeremonie aufgrund der eisigen Temperaturen ins Innere des Kapitols verlegt wurde. Dirk Hautkapp und Wolfgang Kintscher berichten aus Washington.
Auch interessant
Wer darüber hinaus auf der offiziellen Gästeliste steht und wer nicht, lesen Sie hier.
Auch interessant
Trump will TikTok-Bann hinauszögern – schlägt Deal vor
16.50 Uhr: Donald Trump will am Montag den Bann der App TikTok per Dekret hinauszögern. In einem Post bei seinem eigenen Sozialen Netzwerk Truth Social schrieb Trump, er werde TikTok wieder ans Netz nehmen lassen. Trump wörtlich: „Ich werde am Montag ein Exekutiv-Dekret erlassen, das die die Zeitspanne, bis das Gesetz in Kraft tritt, ausdehnt, damit wir einen Deal machen können, der unsere nationalen Sicherheitsinteressen schützt.“ Das Gesetz erlaubt einen Aufschub von 90 Tagen, wenn es Fortschritte auf dem Weg zu einer Absprache gibt.
Trump schlug vor, dass die USA 50 Prozent von TikTok übernehmen könnten, als Teil eines „joint venture“ mit dem Mutterkonzern der App, ByteDance. Trump stellte gleichzeitig klar: „Ohne die Zustimmung der USA wird es kein TikTok geben.“ TikTok war am Sonntag in den USA vom Netz genommen worden. Der Oberste Gerichtshof der USA hatte das vom US-Kongress beschlossene Gesetz am Freitag bestätigt. Es sieht vor, dass Tiktok aus den App-Stores von Google und Apple verschwinden sollte, wenn ByteDance die Plattform nicht bis zum Sonntag in den USA verkauft.
Auch interessant
Hintergrund sind Vorwürfe der US-Behörden, ByteDance missbrauche Tiktok im Dienste Pekings zum Ausspionieren der Nutzer. Der chinesische Konzern lehnt einen Verkauf bisher kategorisch ab und wird in dieser Haltung von Peking unterstützt, das von einem Raubgesetz spricht.
Washington bereitet sich auf Inauguration vor
14.58 Uhr: In Washington laufen die Vorbereitungen für die Amtseinführung von Donald Trump. Der 47. Präsident der Vereinigten Staaten legt am Montagmittag um 12 Uhr (Ortszeit, 18 Uhr deutscher Zeit) seinen Eid ab. Laut Berichten amerikanischer Medien kam er am Wochenende – gemeinsam mit Ehefrau Melanie und Sohn Barron – mit dem Flugzeug aus Florida in der US-Hauptstadt an.
Dort werden die Vorbereitungen durch eisige Kälte erschwert. Wegen der schlechten Wetterbedingungen ließ Trump die Vereidigungszeremonie ins Innere des Kapitols verlegen – wie zuletzt Ronald Reagan 1985. Normalerweise findet sie an der Westseite des Parlamentsgebäudes unter freiem Himmel statt. Er wolle vermeiden, dass jemand zu Schaden komme, teilte Trump auf seiner Online-Plattform Truth Social mit. Deshalb habe er angeordnet, dass die Ansprache zur Amtseinführung, die Gebete und andere Reden am Montag in der Kuppelhalle des Kapitols stattfinden.
Deutscher US-Botschafter warnt eindringlich vor Trumps „Racheplänen“
14.01 Uhr: Der deutsche Botschafter in den USA, Andreas Michaelis, hat für einen Diplomaten außergewöhnlich klar vor massiven negativen Veränderungen in den Vereinigten Staaten gewarnt. So fürchtet er nach der Machtübernahme durch Donald Trump unter anderem Einschränkungen bei der Meinungsfreiheit und der Justiz. Die Agenda Trump 2.0 „der maximalen Disruption, des Aufbrechens etablierter politischer Ordnung und bürokratischer Strukturen sowie seine Rachepläne bedeuten letztlich eine Neudefinition der verfassungsrechtlichen Ordnung“, schreibt Michaelis in einem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Bericht, der an das Außenministerium gerichtet ist und auch dem Bundeskanzleramt übermittelt wurde.
Zu erwarten sei eine „maximale Machtkonzentration beim US-Präsidenten zulasten von Kongress und Bundesstaaten“, fügt Michaelis hinzu. „Demokratische Grundprinzipien sowie checks and balances (Kontrolle und Ausgleich) werden weitestgehend ausgehebelt, Legislative, Gesetzesvollzug sowie Medien ihrer Unabhängigkeit beraubt und als politischer Arm missbraucht, Big-Tech erhält Mitregierungsgewalt.“
„Der Angriff ist diesmal mit dem Playbook des Project 2025 deutlich orchestrierter und rechtlich wasserfester“, schreibt Michaels im Vergleich zu Trumps erster Amtszeit von 2017 bis 2021. Die für Tag eins erwarteten Beschlüsse seien von langer Hand durch Anwälte vorbereitet. Trumps Führungsteam sei „bereit, rechtliche Graubereiche und Schlupflöcher zu nutzen“ und auf die vom Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten „dem Präsidenten bescherte zusätzliche Macht und Immunität zu setzen“. Die republikanische Mehrheit in beiden Kammern des Kongresses „scheint bisher offen, Vieles zu dulden und neue Eingriffe zu regeln“.
Zwar würden sich unter anderem Demokraten, Zivilgesellschaft und Medien „intensiv gegen T.‘s Angriffe auf föderale, demokratische und rechtsstaatliche Festen“ vorbereiten, heißt es in dem Schreiben weiter. Angesichts professioneller rechtlicher Planung werde es aber deutlich schwerer, Trumps Maßnahmen vor Gericht ein schnelles Ende zu setzen. „Zudem lassen Drohungen, befürchtete Sanktionen und das Vorgehen gegen Kritiker den Widerstand bereits schwinden“, analysiert Michaelis.
- Überblick: Straftäter, Präsident, Familienvater – Donald Trump im Steckbrief
- Seine Ehefrauen: Melania, Marla, Ivana – Die Frauen an Trumps Seite
- Armer Milliardär? So groß ist Donald Trumps Vermögen wirklich
- Don, Ivanka und Co.: So erfolgreich sind die Kinder von Donald Trump
Trump entwickelt eigenen Krypto-Coin
13.28 Uhr: Donald Trump hat für seine zweite Amtszeit Unterstützung für Kryptowährungen versprochen – und kurz vor der Rückkehr ins Weiße Haus setzt er ein Zeichen mit einem eigenen „Meme Coin“. „$TRUMP“ basiert auf der Kryptowährungs-Plattform Solana und ist so etwas wie eine digitale Gedenkmünze, die gehandelt werden kann.
Trump stellte den Coin überraschend am Freitagabend auf seiner Online-Plattform Truth Social vor. Zum Sonntagmorgen stieg der Marktwert der „$TRUMP“-Coins auf rund 13 Milliarden Dollar. Zunächst wurden 200 Millionen Einheiten herausgebracht, binnen drei Jahren sollen weitere 800 Millionen folgen.
Auf der Website zu der Digital-Münze wird darauf verwiesen, dass sie nicht als Investitions-Objekt oder Wertpapier gedacht seien, sondern „als Ausdruck der Unterstützung der Ideale und Überzeugungen, die vom Symbol ‚$TRUMP‘ verkörpert werden“. Trump hatte in den vergangenen Jahren unter anderem auch erfolgreich digitale Sammelkarten an seine Anhänger verkauft.