Berlin. Die US-Wahl steht vor der Tür. Präsident wird danach eine Demokratin oder ein Republikaner. Gibt es in den USA nur zwei Parteien?
Die US-Wahl steht vor der Tür. Am 5. November wird das entscheidende Kreuzchen gemacht. Dann entscheidet sich, ob künftig Kamala Harris oder erneut Donald Trump die USA regiert. Gleichzeitig geht es darum, ob die Demokraten oder die Republikaner an die Macht kommen. Aber warum geht es eigentlich nur um diese beiden Gruppierungen? Gibt es in den Vereinigten Staaten nur zwei Parteien?
Mehr als zwei Parteien: So wird in den USA gewählt
Ganz so einfach ist es nicht. Zwar stellten seit 1852 in den USA immer entweder die Demokraten oder die Republikaner den Präsidenten. Parteien gibt es aber deutlich mehr. Das US-Wahlsystem sorgt aber dafür, dass kleine Gruppierungen wenig Chancen auf Erfolg haben und quasi ein Zweiparteiensystem entstanden ist.
Der Grund dafür ist das sogenannte Mehrheitswahlrecht. Dabei gewinnt in einem bestimmten Gebiet die Person die Wahl, die die meisten Stimmen bekommt – auch, wenn es nur eine relative Mehrheit ist. Bei der Präsidentschaftswahl gilt das mit wenigen Ausnahmen für die gesamten Bundesstaaten: Wer in einem von ihnen die Mehrheit der Stimmen bekommt, „gewinnt“ alle Wahlleute des Bundesstaats und bekommt schließlich ihre Stimmen.
In der Praxis kann das dazu führen, dass zum Beispiel nur 30 Prozent für einen Kandidaten stimmen. Wenn es aber noch mehrere andere Kandidaten gibt und keiner von ihnen mehr als 30 Prozent erreicht, gehen alle Stimmen des Bundesstaats an den stärksten Bewerber. Dadurch werden große Parteien bevorzugt, weil es kleineren Parteien kaum gelingt, einen ganzen Wahlkreis zu gewinnen.
- Immer informiert: Aktuelle News rund um die US-Wahlen 2024 im Blog
- Beraterjob: Lukrative „Bromance“: Musk darf an Trumps Futtertröge ran
- Russische Offensive: Ukraine in Not: Putin macht Druck – jetzt muss Trump liefern
- Wahlsieg: Trump erlangt „Dreifaltigkeit“: Alptraum der Demokraten wird wahr
- An Trumps Seite: Melania Trump – Die Rückkehr der Schatten-First-Lady
In Deutschland gibt es ein anderes Wahlsystem: das personalisierte Verhältniswahlrecht. Dabei werden die Sitze im Parlament anhand des Verhältnisses der Stimmen vergeben. Erhält also eine Partei 25 Prozent der Stimmen, bekommt sie auch 25 Prozent der Mandate. Wer dann die Mehrheit der Stimmen im Parlament auf sich vereinen kann, wird Bundeskanzler oder Bundeskanzlerin. Mehr zum Thema: Deutschland und USA – Vergleich der Wahlsysteme
Diese kleinen Parteien gibt es in den USA
Zu den bekanntesten kleinen Parteien in den USA zählen die Libertäre Partei, die Grüne Partei und die Constitution Party. Sie adressieren oft Themen, die von den großen Parteien nicht abgedeckt werden – etwa den Umweltschutz, Bürgerrechte und soziale Gerechtigkeit. Indem sie solche Positionen vertreten, erweitern kleinere Parteien das politische Spektrum und bieten Wählerinnen und Wählern mit entsprechenden Interessen eine zusätzliche Option.
Kleine Parteien wirken auch indirekt auf die Programme der großen Parteien, indem sie bestimmte Themen in den politischen Diskurs einbringen. Die Grüne Partei hat beispielsweise wiederholt das Bewusstsein für Umweltfragen geschärft, was letztlich auch Einfluss auf die Agenda der Demokraten hatte. Ebenso fördern libertäre Positionen einen stärkeren Fokus auf Freiheitsrechte und Marktwirtschaft, was vereinzelt bei republikanischen Politikern Anklang findet.
- Nach Wahlsieg: Wer in Trumps Regierung als gesetzt gilt – und wer als Joker
- Diktator für einen Tag? So will Trump durchregieren
- Psychiaterin über Trump: „Keine Realität kann sein ausgehungertes Selbstwertgefühl befriedigen“
- Trumps deutsche Wurzeln: Dorf reagierte rigoros
- Experte für Körpersprache: Das Lachen von Kamala Harris ist ein untrügliches Zeichen