Berlin. Israels Bodenoffensive wird zum Härtetest für Merkava. Er ist der Sumoringer unter den Kampfpanzern. Aber unzerstörbar ist er nicht.
Er heißt Merkava. Auf Hebräisch „Streitwagen“. Kein unpassender Name für einen Panzer. Hunderte von ihnen stehen an der Grenze zum Gazastreifen.
Sie warten auf den Befehl zur Bodenoffensive. Zur Vorbereitung sind Panzer und spezielle Bulldozer zuvor schon begrenzt in Gaza eingedrungen.
Merkava – der schwerste Kampfpanzer der Welt
Der Merkava ist ein Kampfpanzer. Jahrzehntelang wurde er allein von Israels Streitkräften (IDF) eingesetzt. Obwohl er seit 1978 produziert wird – inzwischen in der fünften Generation, vollgepackt mit Hightech –, wurde er in diesem Sommer zum ersten Mal exportiert.
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200 Merkava-II- und -III-Panzern gingen an Zypern und Marokko. Es gibt Gerüchte über einen Ringtausch. Die Ukraine habe ihrerseits von diesen Staaten ältere Panzer erhalten.
Panzer: Vielseitig einsetzbar, selbst als Ambulanz
Mit dem Merkava gingen die Israelis einen eigenen Weg. Er gilt als der schwerste (65 Tonnen) in Serie produzierte Panzer der Welt, ein echter Sumoringer. Der Schutz der Besatzung ist einen Tick höher als bei anderen Fahrzeugen. Das erkennt man an
- der besonders starken Frontpanzerung
- am verstärkten Minenschutz
- sowie an der Konstruktion.
Der Fahrer sitzt vorn neben dem Block des Dieselmotors – ein Schott dahinter schützt die Besatzung (Kommandant, Schütze, Ladeschütze) im Turm. Dadurch soll sich ihre Überlebenschance erhöhen.
Im Heck reduzieren die Israelis schon mal die Munition, um Platz für Infanteriesoldaten oder für eine Erste-Hilfe-Station zu schaffen. Dort ist eine Luke als zusätzlicher Ausgang. Das Fahrzeug kann bei der Bodenoffensive eingesetzt werden, um Soldaten unter größtmöglichem Schutz für den Häuserkampf in städtische Gebiete zu transportieren.
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Er ist bis zu 65 Kilometer in der Stunde schnell. Die Reichweite wird mit 500 Kilometern angegeben, was im kleinen Gazastreifen nicht so relevant sein dürfte wie etwa in der Ukraine. Seine Hauptbewaffnung ist eine 120-mm-Glattrohrkanone, unterstützt von einem modernen Feuerleitsystem.
Unverwundbar ist der Merkava nicht. Die Bedrohung: Drohnen. Im Netz kursieren Videos von einem Merkava, der von einer Drohne der Hamas zerstört wurde. Man kann mit billigsten Mitteln Hightech-Schutzsysteme ausschalten. Das hat auch Russland im Ukraine-Krieg erfahren.
Merkava: Gitteraufbau soll gegen Drohnen schützen
Wie Russland hat Israel darauf ebenfalls mit einfachsten Mitteln geantwortet: mit einem Gitteraufbau. Sieht wie ein Baldachin aus, irgendwie seltsam, aber soll helfen.
Israel hat den Merkava in einigen Kriegen eingesetzt, im Libanon wie im Gazastreifen. Im Libanon sollen 2006 etwa 50 Merkavas beschädigt worden sein. Bis auf zwei konnten alle geborgen und repariert werden, teilweise wurden sie noch im Feld instand gesetzt. Aber mit der Bodenoffensive und Gefechten in vorwiegend urbanen Gebiet steht dem „Streitwagen“ ein neuerlicher Härtetest bevor.
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