Wilgersdorf. Familie Wilhelm hat einen Spendenaufruf für ihren Sohn Jona gestartet. Nun ist die Finanzierung des Assistenzhundes gesichert - Jona bekommt seinen vierbeinigen Freund.

Dass Tiere eine besondere Wirkung auf Menschen und vor allem auf Kinder haben können, ist wohl den meisten Menschen bewusst. Doch die Hilfe eines Assistenzhundes ist etwas Besonderes. So braucht auch der kleine Jona aus Wilgersdorf einen besonderen Freund, der ihn bei seiner Krankheit unterstützt. Nun ist das Ziel erreicht. Insgesamt 45.000 Euro kamen für Jona und seinen tierischen Freund zusammen. Die Spendenbereitschaft nach der Berichterstattung war so groß, dass auch die weiteren Seminare in Rostock finanziert werden können, teilte die Familie mit.

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Jona ist vier Jahre alt und hat das Fragile-X-Syndrom. „Wir haben die Diagnose im Januar 2023 erhalten“, erzählt Vater Timo Wilhelm. „Jona hat dadurch eine Entwicklungsstörung, die sich motorisch, aber auch in der sprachlichen Entwicklung zeigt. Die ersten Anzeichen haben wir mit sechs Monaten bemerkt, weil er die U-Untersuchungen beim Kinderarzt meist nur knapp überstanden hat.“ Das Fragile-X-Syndrom ist die häufigste erbliche Ursache für geistige Behinderung und Autismus beim Menschen. Die Betroffenen leiden unter Entwicklungsverzögerungen, Über- oder Unterempfindlichkeit gegenüber Reizen sowie sozialer Unsicherheit.

„Jona liebt Tiere. Sie haben eine ganz besondere Wirkung auf ihn.“

Jaqueline Wilhelm

Siegen: Fragile-X-Syndrom – der kleine Jona braucht einen Assistenzhund

„Es kann sein, dass Jona für immer nonverbal bleibt und sich nicht so entwickeln kann wie andere Kinder“, sagt Timo Wilhelm. Um Jona zu helfen, die Welt zu entdecken, wollen sie einen Assistenzhund für ihn ausbilden lassen. „Jona liebt Tiere. Er macht uns auf jede Katze, jeden Hund, jede Kuh oder auch jeden Vogel aufmerksam. Sie haben eine ganz besondere Wirkung auf ihn“, sagt seine Mutter Jaqueline Wilhelm. Nicht nur in sozialer Hinsicht würde Jona von einem Assistenzhund profitieren, denn er kann auch seine Entwicklung entscheidend beeinflussen.

Die erste Empfehlung für einen Assistenzhund bekamen die jungen Eltern schon früh: „Als wir die Diagnose bekamen, hatte uns der Arzt schon dazu geraten“, erzählt Timo Wilhelm. „Als wir zu einem Seminar in Rostock waren, haben wir eine Mutter kennengelernt, deren Tochter gerade einen Assistenzhund bekommen hatte.“ Danach kam das Thema in der jungen Familie immer wieder auf und Jonas‘ Eltern haben sich intensiver damit auseinandergesetzt. „Ein Hund kann die Entwicklung von Jona positiv beeinflussen. Vor allem im Alter von sechs bis zwölf Jahren ist die Wirkung am größten, weil Kinder sich in dieser Zeit am stärksten entwickeln“, sagt Jaqueline Wilhelm.

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Siegen: So kann ein Assistenzhund das Leben einer Familie verbessern

Wenn der Hund seine Ausbildung abgeschlossen hat und zur Familie kommt, ist Jona sechs Jahre alt und damit im perfekten Alter. Die Familie sieht in dem Hund eine klare Unterstützung für Jonas. „Er hat oft Probleme mit Überreizung und Unsicherheit, der Hund soll Jona mehr Sicherheit geben. Wir erhoffen uns eine emotionale und soziale Beistand für Jona“, erklärt Timo Wilhelm. Auch das Selbstbewusstsein des Jungen soll durch den Vierbeiner gestärkt werden, damit er sich mehr zutraut und leichter durch den Alltag kommt. „Wichtig war uns auch, dass der Hund im Mantrailing ausgebildet ist. Also, dass er Jona finden kann. Denn leider neigt er durch seine Unsicherheit dazu, wegzulaufen“, erklärt Jaqueline Wilhelm. Jona entzieht sich gerne Situationen, die ihn überfordern, zum Beispiel im Straßenverkehr. Auch hier soll der Hund regulierend wirken und ihn auf der Straße stoppen können. 

Hier kann gespendet werden

Bitte immer „Assistenzhund für Jona“ als Verwendungszweck angeben:

Spendenkonto Hundezentrum: Servicehundezentrum e.V., Ostsee-Sparkasse Rostock, IBAN: DE65 1305 0000 0201 0961 88, BIC: NOLADE21ROS, Paypal: info@servicehundezentrum.de. Eine Spendenquittung kann erst ab 150 Euro ausgestellt werden.

Spendenkonto Dorfverein: Oldie Club Wilgersdorf , IBAN: DE10 4605 0001 0058 5226 40

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Ein weiterer Aspekt für die Familie war die Sicherheit, die der Hund im Alltag bietet. „Dadurch, dass er ein Assistenzhund ist, darf er überall mit hin. So kann er Jona auch beim Einkaufen oder beim Arztbesuch unterstützen“, sagt Timo Wilhelm. „Jona kann dann auch mit einer Autismusleine am Hund laufen. Das stärkt sein Selbstbewusstsein, weil er sich für den Hund verantwortlich fühlt. Außerdem grenzt ihn der Hund so räumlich ein und wir haben die Sicherheit, dass er nicht weglaufen kann.“

Siegen: Spendenaufruf für den kleinen Jona – ein Assistenzhund für eine bessere Zukunft

Das WZ Hundezentrum in der Nähe von Rostock bildet die Hunde aus. „Zuerst werden drei bis fünf Welpen gesucht, die charakterlich und körperlich den Anforderungen eines Assistenzhundes entsprechen. Dann kommen sie mit den Welpen zu uns, denn der Hund sucht sich seine Familie aus“, erklärt Timo Wilhelm. „Wenn er zu uns kommt, ist er etwa ein Jahr alt, dann geht die Ausbildung bei uns weiter. Die Hundeschule begleitet uns dabei sehr eng.“ Der Hund kann dann für immer bei Familie Wilhelm bleiben, auch wenn er körperlich nicht mehr als Assistenzhund arbeiten kann. „Bei einem Verein würde der Hund dann wieder an ihn zurückgehen. Aber bei uns gehört er dann einfach dazu und darf für immer bleiben“, sagt Jaqueline Wilhelm. In der Regel arbeitet ein Assistenzhund acht bis maximal zehn Jahre.

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Um den Hund perfekt auf die Bedürfnisse von Jona abzustimmen, kostet die Ausbildung rund 35.000 Euro. Diese Kosten übernimmt die Krankenkasse nicht. Familie Wilhelm hat deshalb einen Spendenaufruf gestartet, um Jona diese Unterstützung bieten zu können. Der Oldieclub Wilgersdorf hat sich bereits mit 15.000 Euro beteiligt. Auch Jonas kleiner Bruder Noah hat das gleiche Syndrom und würde wahrscheinlich von dem Hund und der Entwicklung seines Bruders profitieren. Nun sind rund 10.000 Euro mehr zusammengekommen, als die Ausbildung des Hundes gekostet hat. Mit dem Geld werden die Eltern die Folgeseminare in Rostock finanzieren, denn Hund und Familie lernen nie aus.

Hier kann gespendet werden

Bitte immer „Assistenzhund für Jona“ als Verwendungszweck angeben:

Spendenkonto Hundezentrum: Servicehundezentrum e.V., Ostsee-Sparkasse Rostock, IBAN: DE65 1305 0000 0201 0961 88, BIC: NOLADE21ROS, Paypal: info@servicehundezentrum.de. Eine Spendenquittung kann erst ab 150 Euro ausgestellt werden.

Spendenkonto Dorfverein: Oldie Club Wilgersdorf , IBAN: DE10 4605 0001 0058 5226 40

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