Siegen. Der Berliner Bär hat einen Schaden: Die beliebte Figur am Kölner Tor in Siegen hat einen langen Riss im Arm. Klar ist: Es geschah beim Stadtfest.
Ob er zu wild gefeiert hat? Seit dem Stadtfest Ende August hat der Berliner Bär am Kölner Tor in Siegen jedenfalls den linken Arm gebrochen. An der Außenseite ist am Ellbogen deutlich ein rund einen Zentimeter breiter Riss über die gesamte Höhe zu sehen, auf der Innenseite verläuft ein dünner, gezackter Riss, außerdem ist hier ein etwa handgroßes Stück der Glasur abgeblättert. Gefahr scheint nicht zu bestehen, denn die Figur ist nicht abgesperrt und weiter frei zugänglich.
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„Die städtische Kultur- sowie die Straßen- und Verkehrsabteilung haben die Reparatur des beschädigten Berliner Bären ,auf dem Schirm‘“, wie Claudia Scheffler von der Pressestelle der Stadt Siegen auf Anfrage mitteilt. „Das Schadensbild ist aufgenommen.“ Wann und wie der Bär wieder instandgesetzt wird, lasse sich „zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht konkretisieren, sondern befindet sich in der internen Abstimmung“. Dabei geht es auch um die Frage, ob die Schadensbeseitigung extern vergeben werden muss.
Siegen: Berliner Bär am Kölner Tor hat den Arm gebrochen – breiter Riss
Wie genau der Schaden entstanden ist, dazu liegen bisher keine Informationen vor. Nach Angaben der Verwaltung geschah es beim jüngsten Stadtfest. Nun ist der Berliner Bär (eigentlich natürlich „Spandauer Bär“, aber er ist nun einmal eher unter dem anderen Namen bekannt) zwar ein stabiler Kerl; an die linke Tatze, die er in die Luft erhoben hat (während die Haltung seines rechten Vorderlaufs eher dazu einlädt, sich trotz des harten Materials schutzsuchend hineinzukuscheln) hängen sich allerdings mit gewisser Regelmäßigkeit Menschen, wie sich im Vorbeigehen immer wieder beobachten lässt. Solange es sich um Kinder handelt, scheint der Bär das wegzustecken. Für erwachsene Anhängsel wäre er hingegen, vor allem je nach Gewicht und Intensität der Bewegung, gewiss nicht geeignet – was leider nicht heißt, dass es nicht trotzdem hin und wieder mal jemand versucht.
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Der Riss gibt nun derzeit den Blick auf einen Teil der inneren Konstruktion frei. Unter der oberen „Fellschicht“ ist demnach ein Netzgeflecht, hinter dem ein anderes Material liegt – der Bär ist also nicht in einem Stück gegossen beziehungsweise modelliert. Seitdem er nach mehrjähriger Pause an seinen Standort am Kölner Tor zurückkehrte, ging es ihm dort eigentlich ganz gut. Zuvor, insbesondere in den 1980er Jahren, war er regelmäßig Ziel von Vandalismus, war dauernd mit Farbe beschmiert, besprüht, soll einmal sogar geteert und gefedert worden sein.
Siegener lieben den Berliner Bären – das zeigte die Standort-Diskussion
Im Zuge des Städtebau-Projekts „Siegen – Zu neuen Ufern“ wurde er 2012 wegen der Bauarbeiten in der Kölner Straße entfernt und kehrte nach Aufenthalt in einem Depot saniert und mit einer Anti-Graffiti-Beschichtung zurück. Dem war im Jahr 2015 eine größere Standortdiskussion vorangegangen: Die Stadt hatte nämlich angeregt, für den Bären eine andere Position zu wählen und dafür den Bereich vor der City-Galerie vorgeschlagen, weil der Bär am neugestalteten Kölner Tor nicht mehr ins Ensemble passe. Viele Siegenerinnen und Siegener sahen das anders und machten sich für die Wiederaufstellung an seinem Stammplatz stark. Was diese Diskussion zeigte: Der Bär liegt den Menschen hier wirklich am Herzen.
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Auch der Partnerschaftsverein Siegen-Wittgenstein-Spandau hatte sich mit dem Gedanken an eine Versetzung nicht anfreunden können und machte das unter anderem in einem offenen Brief an den Bürgermeister deutlich. Den Spandauern ist auch zu verdanken, dass es den Bären überhaupt gibt: Mit diesem Geschenk bedankten sie sich 1974 dafür, dass „nach dem Krieg, seit Beginn der 1950er Jahre, tausende Berliner Kinder ins Siegerland reisen durften, um sich hier zu erholen“, wie es auf einer kleinen Infotafel heißt.
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