Siegen. . Der vorläufig letzter Stein des Projekts Siegen zu Neuen Ufern ist gesetzt und Deutschlands wohl steilste Fußgängerzone damit fertig.

  • Bürgermeister Steffen Mues setzt symbolischen letzten Stein in Kreuzung Alte Poststraße/Schußwende
  • Umgestaltung der Fußgängerzone war ursprünglich aber nicht festes Element des Neue-Ufer-Projekts
  • Restarbeiten am Anschluss Löhrstraße mit Abesenkung der Bordsteine zu barrierefreiem Zebrastreifen

Der Weg in Deutschlands steilste Fußgängerzone ist geebnet – optisch jedenfalls. Das sagte Bürgermeister Steffen Mues am Donnerstag, 17. August, kurz bevor er mitten im Kreuzungsbereich zur Alten Poststraße/Schußwende den symbolischen letzten Stein in die umgestaltete Kölner Straße setzte. Das einheitliche Erscheinungsbild, das sich mit Abschluss des oberen Bauabschnitts nun vom Kölner Tor bis zum Marktplatz hinauf erstreckt, leite Fußgänger ganz selbstverständlich in die Oberstadt.

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Gerade das, betonte Mues, sei allen Beteiligten wichtig gewesen. Es sei „schon ein besonderer Termin“, da er den vorläufigen Schlusspunkt des Regionale-Projekts „Siegen – zu neuen Ufern“ markiere. Mit der Fertigstellung und offiziellen Freigabe der Stufenanlage und der Brücken in der Unterstadt, „hatte man eigentlich den Eindruck, dass Städtebauprojekt sei abgeschlossen. Aber hier oben ging es munter weiter“, sagt der Bürgermeister.

Stimmiges Gesamtbild erreichen

Dass der obere Teil der Kölner Straße später als die übrigen Maßnahmen fertig wurde, hängt mit der Gesamtplanung zusammen. Die Umgestaltung dieser Fußgängerzone stand auf der Wunschliste, war ursprünglich aber nicht festes Element des Neue-Ufer-Projekts. In dessen Anfangsphase war die Innenstadt in Umsetzungs- und Betrachtungsräume aufgeteilt. Erstere waren hauptsächlich die Kerngebiete rund um die Siegplatte, in denen auf jeden Fall etwas verändert werden sollte; zweitere zeigten an, wo idealerweise ebenfalls Maßnahmen zu ergreifen seien, um ein stimmiges Gesamtbild zu erreichen.

80 Prozent der Kosten über Fördermittel

Die obere Kölner Straße – ab dem Dicken Turm, einschließlich Schusswende und einem Teil der Alten Poststraße – wurde für etwa 1,3 Millionen Euro nicht nur umgestaltet, sondern auch saniert. 80 Prozent zahlen Bund und Land über Fördermittel.

Spatenstich war im Juli 2016. Der untere Abschnitt der Kölner Straße war zu diesem Zeitpunkt bereits fertig.

Bei den zuständigen Landesministerien aber „wurden wir immer positiv und wohlwollend begleitet, wenn wir mit neuen Ideen und Gedanken gekommen sind“, sagt Mues. Dies habe letztlich nicht nur zur Einbeziehung der kompletten Kölner Straße geführt, sondern schließe inzwischen auch noch den Herrengarten mit ein. Das Gebäude soll bekanntlich abgerissen und an seiner Stelle eine Grünlage errichtet werden. Da es nachträglich noch den „Neuen Ufern“ zugeschrieben wurde, kann die Stadt von einer 80-Prozent-Förderung ausgehen. Bis dahin, so Mues, dauere es allerdings noch ein paar Jahre. Grund sind bestehende Mietverhältnisse

Barrierefrei zum Markt

In der Kölner Straße werden nun lediglich noch kleinere Arbeiten am Anschluss zur Löhrstraße erfolgen. Dort lässt die Stadt in den kommenden Wochen den Zebrastreifen, der zum Marktplatz führt, barrierefrei anpassen. Auf beiden Seiten werden dazu die Bordsteine abgesenkt, außerdem werden Abschlussplatten an der Blindenleitlinie der Kölner Straße eingesetzt und das letzte Randstück saniert. Die Kosten von etwa 9000 Euro übernimmt die Stadt.

Kölner Straße vorher und nachher im Vergleich

Vorher: Der mittlere Abschnitt der Kölner Straße in Waschbetonoptik.
Nachher: heller Boden mit Blindenleitsyste in der Kölner Straße 2017.
Vorher: Der mittlere Abschnitt der Kölner Straße in Waschbetonoptik. © - Sinan Sat
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