Siegen. Nur einmal pro Stunde fährt ein Bus auf den Wellersberg - dabei zählt das Gebiet zur Siegener Innenstadt. Kein Wunder, dass die meisten Auto fahren.
Der Umweltausschuss hält sich beim Wohngebiet Wellersberg für nicht zuständig und hat das Thema an den Bauausschuss (30. Oktober) verwiesen. Wie berichtet liegt nach erbittertem politischen Streit nun das Verkehrsgutachten vor, das - mehr oder weniger - bescheinigt, dass es mit dem neuen Wohnquartier nicht zu einem Verkehrsinfarkt auf Siegens Straßen kommen werde.
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Begrüßt wurde allerdings von verschiedenen Seiten die Empfehlung, die Anbindung des Wellersbergs an den Öffentlichen Personennahverkehr zu verbessern. Wie auch immer der neue Nahverkehrsplan aussehen werde: Ein Bus pro Stunde sei für ein Wohngebiet eigentlich ein bisschen wenig, fand Ansgar Cziba (Grüne) - immerhin zähle der Wellersberg als Innenstadtlage. Bei so schlechten Busverbindungen sei es wenig verwunderlich, wenn die Menschen mit dem Auto fahren - „wer wartet schon eine Stunde auf den Bus?“ Marlene Krippendorf, Leiterin der Abteilung Stadtplanung, bekräftigte, dass die Siegener Verwaltung derzeit an der Stellungnahme zum neuen Nahverkehrsplan arbeite, da sei man nicht nur am Wellersberg, sondern auch bei vielen anderen Projekten bislang nicht zufrieden.
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Fabienne Ihnken wohnt in einer WG am Wellersberg, „ich habe mich gegen ein Auto entschieden, obwohl ich in der FDP bin“, sagte sie. „Die ganze WG läuft und wer am Wellersberg wohnt, braucht gutes Schuhwerk.“ Der stündliche Bus sei zwar relativ pünktlich geworden, diese eine Fahrt passe aber nur extrem selten in den Tag, so dass Termine oder Einkäufe zeitgerecht erledigt werden können. Das Nahverkehrsangebot sei hier wirklich nicht attraktiv: Die Wohngemeinschaft beobachte regelmäßig, wie an Wochenenden Mütter ihre Zwillingswagen den steilen Berg zur Kinderklinik hochschieben oder „Leute sich mit Krücken stundenlang da hochquälen“.