Siegen. 12 Millionen Euro soll Instandsetzung des Hallenbads Eiserfeld kosten. Bis jetzt. Denn es gibt neue Probleme, die bislang nicht eingepreist waren.
Das Hallenbad Eiserfeld soll für insgesamt 12 Millionen Euro saniert werden - Stand heute. Denn bei der Untersuchung der Gebäudesubstanz sind neue Mängel entdeckt worden, die den Aufwand und damit die Kosten nochmal deutlich in die Höhe treiben könnten: Die Schwimmhalle war bislang eigentlich nicht Teil des Sanierungsplans. Aber nun rostet das Dach.
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Im Zuge der Grundlagenermittlung und Vorplanung sei die Bausubstanz nochmals untersucht worden, teilt die Abteilung Sport und Bäder dem zuständigen Ausschuss mit. Dabei sei festgestellt worden, dass das Dach der Schwimmhalle rostet; die Korrosion sei an Blechen aufgetreten. Daher seien zunächst weitere Untersuchungen notwendig, um festzustellen, ob und wie weit die Dachkonstruktion angegriffen ist und um einen Sanierungsvorschlag erarbeiten zu können. Fest stehe aber bereits, dass die abgehängte Decke in der Halle geöffnet werden muss, um sie zur Wand hin gegen Dampf abzudichten. Bei der Gelegenheit soll dann auch die Beleuchtung erneuert werden.
Siegen: Sanierung Hallenbad Eiserfeld wird wohl teurer - wie viel, ist offen
Aktuell würden Entwürfe für Objektplanung und technische Gebäudeausstattung erarbeitet, Konzepte für die Schwimmbadtechnik seien vorhanden. Da es sich um eine Sanierung im Bestand handelt, sei der Gestaltungsspielraum sehr begrenzt, so die Abteilung weiter. Neu gestaltet werden sollen Zugang, Eingangsbereich und Fassade.
Nach aktueller Kostenschätzung belaufen sich die Baukosten auf rund 12 Millionen Euro, von denen 4,77 Millionen über Fördermittel finanziert werden (wir berichteten). Sollte eine Sanierung des Schwimmhallendaches notwendig werden, seien aber entsprechende Mehrkosten zu erwarten, heißt es weiter. Wieviel teurer die Sanierung dann werde, hänge von der Art und Weise der Sanierung ab und davon, wie dringend und wie notwendig das Dach erneuert werden muss. Geplant ist, dass die Baumaßnahmen im Februar 2025 beginnen und bis zum Ende des Jahres abgeschlossen sein werden.
Auch beim Ersatzneubau des „Kompaktbads“ in Weidenau sind die nächsten Schritte getan: Aktuell laufe die Vergabe der Planungsleistungen, so die Verwaltung in ihrer Mitteilung an den Sport- und Bäderausschuss. Im September soll demnach feststehen, welche Unternehmen die Aufträge erhalten. Außerdem habe ein Projektsteuerer seine Arbeit aufgenommen, die Ausschreibungen für Sicherheit, Gesundheits- und Brandschutzleistungen seien in Vorbereitung.
Siegener Politik wollte zwei Hallenbäder erhalten - Entscheidung gegen Zentralbad
Für Objekt-, Technik- und Tragwerksplanung haben die Bietergespräche demnach stattgefunden, die Unternehmen arbeiten derzeit ihre Angebote aus. Dabei seien auch Baukosten und -zeit thematisiert worden, so die Abteilung Sport und Bäder: Beides sei als „realistisch, aber sportlich anzusehen“.
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Das Hallenbad an der Bismarckstraße soll abgerissen und mit größerer Wasserfläche neu gebaut werden, um das gänzlich wegfallende Stadtbad am Löhrtor zu kompensieren. Gleichzeitig wird das Hallenbad Eiserfeld saniert - die Politik hatte sich gegen ein noch größeres, aber letztlich günstigeres Zentralbad in Weidenau und für den Erhalt dieser beiden bestehenden Schwimmbadstandorte ausgesprochen. Die wenigen Befürworter der Zentralbad-Lösung hatten mit den insgesamt höheren Kosten argumentiert - und unvorhergehenen Problemen, die bei der Sanierung von Bestandsbauten immer auftreten können.