Siegen. Siegener Hallenbad in „altersgerechtem“ Zustand – das bedeutet: stark sanierungsbedürftig. Die Stadt hofft seit Jahren, dass der GAU ausbleibt.

Die Sorgen ums Löhrtorbad werden nicht weniger. „Abgängig“ sei das Gebäude, der aktuelle bauliche Zustand „altersgerecht“ – was in diesem Fall heißt: Stark sanierungsbedürftig. Dennoch funktioniert das Gebäude, betont die Verwaltung in der Antwort auf eine Anfrage von UWG, Grünen, FDP und GfS, es sei in einem benutzbaren Zustand. Dafür sorgen demnach „immer wieder“ Notreparaturen, um diesen Zustand weiterhin zu erhalten.

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Diese Notreparaturen betreffen auch die technischen Anlagen, von denen praktisch jederzeit Teile ausfallen könnten – das zeigte sich während der Sommerferien, als zwei Rohre platzten und sich das Wasser aus dem Becken ins Kellergeschoss ergoss. Das Bad kam mit einem „blauen Auge“ davon (wir berichteten) – die Technik nahm keinen Schaden, lediglich die Rohre mussten erneuert werden. Solche Arbeiten sind demnach immer wieder nötig, um den sicheren Betrieb des Hallenbads aufrecht erhalten zu können. Mit „engmaschigen Begehungen und Kontrollen der Gebäudesubstanz“ werde die Sicherheit der Badegäste sichergestellt, die höchste Priorität genieße. Treten technische Probleme auf, könne eine ungeplante Schließung daher nicht ausgeschlossen werden.

Sicherheit der Badegäste hat im Siegener Löhrtorbad oberste Priorität

Seit Jahren hofft und bangt die Stadt, dass das Löhrtorbad durchhält. Erst während der hin- und her wogenden Diskussion um die Zukunft der Siegener Bäderlandschaft, nun bis zu deren Fertigstellung. Dass die Uni das Grundstück für ihren Teilcampus Süd nicht mehr benötigt, weil sie stattdessen das Karstadt-Gebäude nutzen will, ändert nichts an der Schließung des Stadtbads – idealerweise wenn das neue Kompaktbad in Weidenau in einigen Jahren in Betrieb geht. Andere Interessenten für das Areal gibt es den Angaben zufolge bislang nicht – in längerfristigen städtebaulichen Überlegungen taucht das Löhrtor nun aber wieder auf.

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Entsprechend investiert die Stadt nicht mehr in den baulichen Erhalt des Gebäudes, sondern steckt nur Geld ins Löhrtorbad, um die Betriebsfähigkeit aufrecht zu erhalten. Die bisherigen Haushaltsmittel reichten demnach für Reparaturen und Wartungen – aber es ist eben auch denkbar, dass so etwas aufgrund des Zustands derart teuer würde, dass sich auch diese Investition nicht mehr lohnen würde.