Winkhausen. Felix Webers Glücksgläser: Deimanns Sternekoch bietet nachhaltige Delikatessen aus Schmallenberg im Einmachglas an. Wo man sie kaufen kann.
„Ich versuche immer, aus Wenig etwas zu machen“, sagt Sternekoch Felix Weber. Mit seiner Marke „Glücksglas“ hat er nicht nur eine Lösung für die Abschnitte gefunden, die in der Sterneküche im Hotel Deimann in Schmallenberg-Winkhausen nicht mehr verwendet werden können. Er hat so außerdem die Gelegenheit, Marmeladen oder Gerichte wie Gulasch und Bolognese zu kochen - denn das findet man in der Menüfolge der Michelin-Stern-prämierten Hofstube eher nicht.
„Schmorgerichte, die in die Kategorie ,gut bürgerlich‘ fallen, kocht Felix nicht nur unheimlich gern, sondern auch unglaublich gut“, erklärt Hotelier Jochen Deimann. Das sei eine seiner Stärken. In der Sterneküche gehe es dagegen eher um kurz Gegartes.

Per Zufall ist die Idee „Glücksglas by Felix Weber“ vor knapp einem Jahr entstanden. Damals hatte er ein Reh und wollte gern so viel wie möglich davon verwenden und nicht ausschließlich den Rehrücken. „Ich habe ein Ragout davon gemacht - und es in Gläser abgefüllt. Das war der Anfang.“ Auch der Markenname war schnell gefunden; bedeutet sein eigener Vorname Felix im Lateinischen doch „glücklich“. Und wenn gutes Essen nicht glücklich macht, was dann?
Aus „Abfällen“ in der Sterneküche entsteht Sterneküche zum Mitnehmen
Wenn für ein Gericht eine Mango sternförmig zugeschnitten wird, entstehen „Abfälle“. „Daraus koche ich jetzt zum Beispiel Marmelade oder mache ein Chutney“, so Weber. Heraus kommt aber nicht bloß Mango-Marmelade, sondern Johannisbeere-Mango mit altem Balsamico. „Das muss Pfiff haben“, sagt Weber mit Nachdruck. „Da gehe ich schon mit der Genauigkeit der Sterneküche dran.“

Eine andere Komposition ist zum Beispiel Blaubeere und Passionsfrucht mit Olive oder Sauerkirsche mit Tonkabohne. Säure und Süße müssen stimmen, genauso wie die Textur - nicht zu weich, nicht zu fest. Neben Marmeladen und Chutneys gibt es auch Gewürzmischungen, Sauce Bolognese, Tomatensauce, ein Rucola-Pesto, ein Honig-Senf-Dressing, Suppen, Ragout, Rotkohl, außerdem Granola sowie geröstete und aromatisierte Nüsse, die er sonst als Topping in der Hofstube verwendet.
„Ich experimentiere gern und so entstehen immer wieder neue Ideen.“ Mit einem Glücksglas kaufe man sich aber keine Sterneküche für Zuhause, wie Weber betont. Es sei wichtig, das getrennt voneinander zu sehen. Denn bei einem Besuch im Sternerestaurant gehe es um ein außergewöhnliches (Geschmacks-)Erlebnis: um kunstvoll angerichtete Teller und auf den Punkt zubereitete Kreationen, außerdem um die besondere Atmosphäre drumherum - den Service, die Weinbegleitung, die Einrichtung, um Geschirr, Gläser und Besteck und vieles mehr.

„Aber mein Know-How steckt natürlich drin. Hinzu kommt, dass wir sehr hochwertige Produkte für die Hofstube einkaufen und die landen dann letztlich auch im Glas“, ergänzt der Familienvater. „Wenn ich etwas mache, muss es außergewöhnlich sein.“
Wo kann man die Glücksgläser kaufen?
Als Erinnerungsstück oder auch als Verabschiedungsgeschenk sei das Angebot für die Hotelgäste eine Bereicherung. Die „Glücksgläser“ seien darüber hinaus aber für Jedermann gedacht, der eine tolle Geschenkidee sucht. Je nach Zutaten, Arbeitsaufwand und Größe kostet ein Glas zwischen 5 und 15 Euro. Das gesamte Sortiment von Felix Weber wird in der Ladenpassage des Hotels in Winkhausen verkauft - einen Eingang gibt es übrigens auch über den Innenhof.
„Hemmungen muss wirklich niemand haben, wir freuen uns über jeden, der in der Passage bummeln möchte“, sagt Jochen Deimann. Auch einen Besuch in der Hofstube als besondere Geschenkidee möchte er den Schmallenbergern ans Herz legen. Ein Sternerestaurant habe schließlich nicht jeder in direkter Nähe.
Zwei weitere Filialen für die „Glücksgläser“ sind inzwischen übrigens dazu gekommen: der Dorfladen in Wingeshausen (der Heimatort von Felix Weber) und der Birkenhof in Holthausen. „Inwieweit wir die Verkaufsstellen ausweiten wollen, wissen wir allerdings noch nicht“, sagt Jochen Deimann. Immerhin laufe die Produktion neben dem ganz normalen Tagesgeschäft der Hofstube.
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Denn anders als bei anderen bekannten Köchen, die eigene Produkte auf den Markt bringen und diese in hoher Stückzahl in extra dafür eingerichteten Küchen produzieren lassen, geht jedes „Glücksglas“ durch die Hände von Felix Weber. „Mir ist sehr wichtig, dass ich nur natürliche Zutaten verwende und keine Konservierungsmittel.“ Haltbar gemacht werden die Gläser in Winkhausen daher entweder durch Zucker oder im Kombidämpfer - „ganz nach dem guten alten Prinzip von Omas Dampfdrucktopf“.
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