Schmallenberg. Aus der Michelin-Sterneküche im Hotel Deimann in Schmallenberg kann man jetzt „Glücksgläser“ kaufen. Was es damit auf sich hat.
Glück im Glas - Felix Weber ist Sternekoch im Hotel Deimann in Schmallenberg und hat Anfang März ein neues, eigenes Produkt herausgebracht. Seine „Glücksgläser“ können seitdem von jeder und jedem in der Ladenpassage des Hotels gekauft werden. Doch was hat es genau damit auf sich? Der Wingeshäuser verrät, was in seinen Glücksgläsern steckt und wie er auf die Idee für das Projekt gekommen ist. Außerdem erzählt er, warum seine Hoffnungen auf einen zweiten Michelin-Stern in diesem Jahr eher getrübt sind.
Ab jetzt kann sich also jeder Ihre Sterneküche nach Hause holen?
Nicht ganz. Sterneküche lässt sich nämlich nicht so leicht konservieren und die Preise würde auch keiner zahlen. Die Glücksgläser sind eine Möglichkeit etwas Besonderes von jemandem mit nach Hause zu nehmen, der das Kochen liebt und der bei dem, was er tut, 100 Prozent Perfektion liefert. Wenn ich koche, verlange ich mir alles ab! Ich lebe für gutes Essen und es können eben auch einfache Dinge sein, die zu Glück führen. Es braucht nicht immer die Extravaganz eines Sterne-Restaurants - aber sehr wohl den Verstand, zum richtigen Ergebnis zu kommen. So etwas gibt es nicht überall.
Wie sind Sie auf die Idee für Ihre Glücksgläser gekommen?
Auf die Idee hat mich eigentlich einer meiner Chefs gebracht. Im Herbst habe ich ein paar ganze Rehe für unser Menü bekommen und am Ende blieben die Schultern übrig. Sonst gebe ich solche Reste an die Hotelköche, an dem Tag habe ich mir aber die Zeit genommen und daraus ein Ragout gemacht. Mein Chef kam vorbei und ich ließ ihn direkt mal probieren. Er fand es so lecker, dass ich für die gesamte Familie Deimann am Abend direkt mehr davon machen sollte. So ist die Idee entstanden, dass alle Gäste und Kunden die Möglichkeit bekommen sollten, in den Geschmack meiner Kreationen zu kommen.
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Und wie entsteht so ein Glücksglas?
Durch viel Ausprobieren. Erst einmal muss ich meine Gerichte natürlich kochen, die Gläser sterilisieren und abfüllen. Dann werden sie bei 120 Grad im Ofen über einen längeren Zeitraum erhitzt und so haltbar gemacht. Zum Schluss werden die ausgekühlten Gläser noch etikettiert. Bislang müssen die Glücksgläser noch im Kühlschrank aufbewahrt werden, damit sie frisch bleiben. Mit mehr Erfahrung würde ich aber gern so weit kommen, dass ich die Produkte nicht mehr kühlen muss. Die könnten sich dann auch bei Raumtemperatur über einen längeren Zeitraum halten.
Woher stammt die Idee für den Namen?
Der Name des Produkts sollte irgendwas mit dem Thema „Glück“ zu tun haben. Felix bedeutet „der Glückliche“ und da ich meinen YouTube-Kanal „glückliche Küche“ schon nach dem Thema benannt hatte, lag das auch für dieses Projekt nahe.
Welche Produkte verkaufen Sie bisher?
In meinen Glücksgläsern verkaufe ich vor allem einfache und leckere Küche mit Geschmack, so wie man sie von der Großmutter kennt. Dazu gehören zum Beispiel Lammragout, Honig-Senf-Dressing & andere Dressings, aber auch ausgefallenere Speisen wie Aprikosen-Ingwer-Chutney, Granola und karamellisierte Curry-Macadamia-Nüsse. Preislich befinden sich die Produkte derzeit zwischen 6 Euro und 11,50 Euro.
Bald steht ja auch die Verleihung der Michelin-Sterne bevor. Was erhoffen Sie sich von diesem Jahr?
Meine Hoffnungen auf einen zweiten Stern sind in diesem Jahr leider eher getrübt. Am Tag, als der Michelin-Tester da war, waren wir mit zwei Krankmeldungen unterbesetzt und konnten nicht so abliefern wie sonst. Es war einfach wie verhext. Aber mal schauen, vielleicht ist ja doch mehr drin, als ich gerade denke. Erzwingen kann man nichts. Ich denke aber schon, dass wir unseren einen Stern weiter gut verteidigt haben.
Könnten Sie sich vorstellen Ihre Produkte bald auch in größeren Supermärkten in der Region zu verkaufen?
Auf jeden Fall! Gerade probiere ich mich noch aus. Mit mehr Zeit, Erfahrung und Unterstützung könnte ich mir aber schon vorstellen auch größere Supermärkte wie Rewe mit unseren Glücksgläsern zu beliefern.