Drolshagen. Die Haltestelle am Drolshagener Marktplatz wird zur Mobilstation. Fahrradboxen stehen schon, eine digitale Anzeigetafel soll folgen. Die Hintergründe.

Das Fahrrad an der Haltestelle stehen lassen und von dort aus direkt in den nächsten Bus einsteigen. Was aktuell im Kreis Olpe vielerorts noch für Bedenken sorgt, soll in Drolshagen in Zukunft deutlich einfacher möglich sein. Die zentrale Bushaltestelle am Marktplatz wird zu einer Mobilstation umgebaut. Im Zuge dessen erfolgt aktuell der Aufbau von Fahrradboxen für Fahrräder und Pedelecs, die es den Bürgern ermöglichen soll, das Zweirad unweit von der Haltestelle am Marktplatz kostengünstig und sicher abstellen zu können. Auf dem Parkplatz vor dem Eiscafé „San Remo“ entstehen sechs verschließbare Einzelboxen. Damit sind die eingeschlossenen Fahrräder nicht nur vor Diebstahl, sondern auch vor witterungsbedingten Schäden geschützt.

„Der öffentliche Nahverkehr soll dadurch gestärkt werden.“

Uli Berghof
Bürgermeister der Stadt Drolshagen

Die nah an der Haltestelle gelegenen Boxen sollen für einen unkomplizierteren Umstieg von Fahrrad auf ÖPNV-Verkehr sorgen. In Drolshagen ist es bisher die erste Station dieser Art, im Siegerland ist das Projekt bereits weiter fortgeschritten. „Der öffentliche Nahverkehr soll dadurch gestärkt werden. Die Fahrradboxen sollen Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit geben, ihr Rad sicher abzustellen, wenn sie mit diesem die zentrale Bushaltestelle am Marktplatz anfahren“, so Uli Berghof, Bürgermeister der Stadt Drolshagen.

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Im Rahmen der gemeinschaftlichen Mobilitätskampagne des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr NRW sowie der Verkehrsunternehmen, Zweckverbände, Verkehrsverbünde und -​​gemeinschaften in Nordrhein-​​Westfalen ist es das Ziel, den Menschen Alternativen zum Verkehr mit dem Pkw zu bieten. „So wird auch ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Wenn neue Mobilitätsangebote einfach und bequem verfügbar sind, fällt der Verzicht auf den eigenen Pkw leichter, sodass Emissionen reduziert werden“, heißt es auf der Kampagnenseite „mobil.nrw“.

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Digitale Fahrgastinformationsanzeige soll ebenfalls kommen

Zusätzlich zu den Fahrradboxen soll in der näheren Zukunft an den bereits bestehenden Galgen am Drolshagener Marktplatz eine digitale Anzeige angebracht werden, die Informationen über die Ankunfts- und Abfahrzeiten des ÖPNV geben soll, wie Berghof bestätigte. Damit solle es den Menschen einfacher gemacht werden, die Fahrzeiten der Busse ablesen zu können, ohne auf den kleingedruckten Fahrplan gucken zu müssen.

Am Olper Busbahnhof hat die Digitalisierung schon Einzug gehalten. Ähnliche Displays sollen auch in Drolshagen installiert werden.
Am Olper Busbahnhof hat die Digitalisierung schon Einzug gehalten. Ähnliche Displays sollen auch in Drolshagen installiert werden. © Jörg Winkel | Jörg Winkel

In Auftrag gegeben wurde das Projekt vom Zweckverband Personennahverkehr Westfalen-Süd (ZWS). „Der Standort für den Aufbau der Fahrradboxen wurde mit der Kommune abgestimmt“, erklärt ZWS-Geschäftsführer Stefan Wied. „Die Fahrradboxen und Fahrradsammelschließanlage können zukünftig über ein NWL-weites Buchungs- und Bezahlsystem angemietet werden.“ Die genauen Preise und Tarife seien zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht festgelegt worden. Die Gesamtkosten für den Aufbau des Konstrukts in Drolshagen ließen „sich nicht pauschal beziffern“, so Wied. Das Aufstellen einer einzigen Fahrradbox koste aber alleine etwa 3000 Euro.

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Acht Mobilstationen im Kreis Olpe geplant

Am zentralen Busbahnhof in Altenhundem wurde bereits Ende Mai mit dem Umbau zur Mobilstation begonnen (wir berichteten). Dort können bereits Plätze in der sechs Räder fassenden Box angemietet werden, zum Auf- und Abschließen bekommt der Nutzer einen PIN-Code. Für den Kreis Olpe sind insgesamt acht Mobilstationen geplant. Im Jahr 2019 hatte die Zweckverbandsversammlung erstmals die Errichtung von Mobilstationen an diversen Verkehrspunkten im Kreis beschlossen. Mobilstationen sind „sichtbare Verknüpfungspunkte und Schnittstellen mit Vernetzung mehrerer Verkehrsmittel in direkter räumlicher Verbindung“, zum Beispiel Knotenpunkte mit Bahn- und Zugverbindung und P&R-Anlagen, teilte der ZWS-Geschäftsführer mit. Bis das Vorhaben an allen geplanten Orten final realisiert werden kann, könnte allerdings noch einiges an Zeit vergehen. In Olpe wurde außerhalb dieses Programms schon vor Jahren auf Initiative der Stadt eine Abstellanlage errichtet, in der Pendler ihre Fahrräder vor der Zug- oder Busfahrt einschließen können.

An diesen Orten sind Mobilstationen geplant:

Attendorn (Zentraler Omnibusbahnhof/ZOB), Drolshagen (Marktplatz), Finnentrop (ZOB), Welschen Ennest (Ortsmitte), Altenhundem (ZOB), Grevenbrück (ZOB), Olpe (ZOB) und Wenden (Rathaus).