Hagen. Im Tierheim der Stadt Hagen engagieren sich viele Menschen ehrenamtlich. Was dieser Einsatz für die Tiere und Ehrenamtlichen bedeutet.
Morgenstimmung im Hagener Tierheim. Vogelgezwitscher im Kleintierhaus. Besonders die Tierheimhunde freuen sich jetzt schon auf ihre Menschen, die ehrenamtlichen Gassigänger. Es ist für sie die schönste Zeit am Tage.
Die Ehrenamtler gehen mit den Hunden spazieren und machen Übungen, manche fahren mit ihnen sogar extra in den Stadtwald. Sie sind Spielpartner und „Katzenflüsterer“ bei den Tierheimkatzen, sie helfen im Kleintierhaus. Freiwillige Helfer sind in der Tierschutzarbeit unverzichtbar. Vieles wäre ohne die Menschen, die freiwillig unterstützen und mit anpacken, gar nicht möglich.
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30 Ehrenamtliche im Einsatz
Im Hagener Tierheim sind neben den beiden Leiterinnen und Tierärztinnen Dr. Andrea Piepenbrink und Annika Möhl fünf weitere Mitarbeitende angestellt. Zusätzlich helfen regelmäßig rund dreißig ehrenamtliche Helferinnen und Helfer.

„Im Moment betreuen wir 22 Hunde, 60 Katzen und rund 30 Kleintiere im Tierheim, und da kommen die Ehrenamtlichen ins Spiel. Auch der Tierschutzverein Hagen unterstützt uns mit Ehrenamtlern unfassbar viel, wenn wir zum Beispiel Kitten, also Katzenbabys, haben oder bei den Stadttauben. Für Kitten hätten wir hier gar keinen Platz mehr. Wir sind so überfüllt, wie jedes andere Tierheim auch“, berichtet Annika Möhl.
Die Katzenflüsterin
Ulrike Ehrmann ist „Katzenflüsterin“ und hilft im Katzenhaus: „Ich besuche die Katzen und bin meistens so zwei Stunden am Tag hier im Tierheim. Viele Katzen haben ein schlimmes Schicksal hinter sich und sind ängstlich. Mit der Zeit kommen sie dann zu mir und fassen Vertrauen. Das erhöht ihre Vermittlungschancen.“
„Das ist das Schöne an dieser Aufgabe, dass man so viel geben kann und auch so viel zurückbekommt.“
Sie selber hat zu Hause keine Katzen, mag aber Tiere sehr. „Mir bringt das so viel hier, und ich habe dann auch noch nette Menschen um mich. Wenn die Katzen vermittelt werden, macht mich das oft traurig, ich habe auch schon öfter geweint. Auf der anderen Seite freue ich mich sehr, dass die Katzen dann ein neues, schönes Zuhause bekommen, und dass ich dazu beitragen konnte“, ergänzt Ulrike Ehrmann.
Reinigung im Kleintierhaus
Sören Nieraad engagiert sich im Kleintierhaus. Hier gibt es viel zu tun. Futtertauschspiele, Sand aussieben bei den Vögeln, Stroh tauschen bei den Kaninchen, die gesamte Reinigungsarbeit fällt an. „Aus gesundheitlichen Gründen konnte ich eine Zeitlang nicht arbeiten. Ich habe dann gesucht, was ich Sinnvolles machen kann und bin dann auf das Tierheim gekommen“, erzählt Nieraad. Er sei bereits als Kind geprägt worden und hatte Ratten und Fische, später auch Katzen.

„Ich gehe mit verschiedenen Hunden, jeder einzelne Hund freut sich riesig, sobald ich das Zimmer betrete, dann ist kein Halten mehr“, sagt Gassi-Geherin Sabine Kretzschmar, „das ist das Schöne an dieser Aufgabe, dass man so viel geben kann und auch so viel zurückbekommt.“ Sabine Kretzschmar ist seit neun Jahren sieben Tage die Woche ehrenamtlich dabei und hat selbst zu Hause bereits den zweiten Tierschutzhund. „Wenn ich mal nicht kann, das fehlt mir“, bekräftigt sie. „Das Schönste ist, wenn ein Hund, auch wenn man ihn schon lange betreut hat, ein neues Zuhause findet. Das ist für mich Freude pur.“
Freude auf die Gassi-Geher
Wer freut sich mehr über den Spaziergang, die Gassi-Geher oder der Hund? Es freuen sich beide, bekräftigen die Gassi-Geher überzeugt. Kretzschmar hat auch oft noch nach der Vermittlung Kontakt mit den neuen Besitzern. Sie freue sich immer sehr, wenn sie dann später noch Fotos von den neuen Besitzern bekäme. „Es geht ja immer um die Sinnhaftigkeit, man hat einen Sinn, eine Aufgabe, die man dabei erfüllt. Das macht einen zufrieden“, erzählt Elisabeth Ehrmann überzeugt. Ein wichtiger Teil der Arbeit sei es auch, dass die Tiere wieder Vertrauen zu den Menschen aufbauen würden, meint Sabine Kretzschmar. Ein Tier, was wieder Vertrauen zu den Menschen hat, kann deutlich besser in ein neues Zuhause vermittelt werden.
„Durch die freiwilligen Helfer spart die Stadt Hagen Personalkosten ein. Sogar erheblich. Das kann man unterstreichen.“
Hinzu kommt: Die Ehrenamtler im Tierheim ersparen der Stadt Hagen auch Personalkosten. „Wir haben Rahmenvorgaben, wie viel Personal vorhanden sein sollte und welche Tätigkeiten in einem Tierheim zu leisten sind“, bekräftigt Thomas Köhler, Leiter des Hagener Umweltamts, „durch die freiwilligen Helfer spart die Stadt Hagen Personalkosten ein. Sogar erheblich. Das kann man unterstreichen.“