Hagen-Wehringhausen. Die Welle der Solidarität fürs beliebte Kulturzentrum Pelmke in Hagen-Wehringhausen ist groß. Wie viele Spenden bislang schon eingegangen sind?
Positive Nachrichten aus Wehringhausen. . . „Die Pelmke darf nicht sterben, und deshalb geben wir jetzt richtig Gas“, sagt Jan Eckhoff, Vorstandsmitglied des Kulturzentrums in Hagen-Wehringhausen. Der 44-Jährige schüttelt lächelnd den Kopf, „die Resonanz auf unseren Spendenaufruf ist der Wahnsinn, einfach klasse“. Vor wenigen Tagen hatte das Team der Kultureinrichtung aufgrund seiner finanziellen Schieflage eine Crowdfunding-Kampagne ins Leben gerufen.
Über 20.000 Euro an Spenden sind schon eingegangen
„In kurzer Zeit sind über die Online-Plattform über 20.000 Euro eingegangen. Das bedeutet, dass wir etwa 83 Prozent unseres Sollziels erreicht haben“, resümiert Jan Eckhoff. Man habe für die Pelmke einen Finanzbedarf von 4000 Euro pro Monat veranschlagt, „unser Ziel ist es, in den kommenden fünf Monaten ohne Einsparungen den Betrieb ,sorgenfrei‘ aufrecht halten zu können. Die Zeit nutzen wir, um dringend nötige Konsolidierungsmaßnahmen umzusetzen“.
Konkret: Es wird eine personelle Umstrukturierung in Form von Stunden-Reduzierung geben (Jan Eckhoff: „Aber alles in sozial verträglichem Maße“) und die Einnahmen sollen erhöht werden, „wir müssen mehr Miete einnehmen, und auch die Kneipe soll mehr abwerfen“.
„Unser Ziel ist es, in den kommenden fünf Monaten ohne Einsparungen den Betrieb ,sorgenfrei‘ aufrecht halten zu können. Die Zeit nutzen wir, um dringend nötige Konsolidierungsmaßnahmen umzusetzen.“
Apropos Pelmke-Kneipe: „Wir bringen eine neue Getränkekarte heraus. Ladenhüter fliegen runter, genauso unrentable Getränke wie frische Säfte, die eventuell nach ein paar Stunden entsorgt werden müssen. Allerdings bleiben unsere Getränke noch immer erschwinglich, unsere Kneipe wird kein exklusiver Luxus-Club“, versichert Vorstandsmitglied Eckhoff.
„Wir bringen eine neue Getränkekarte heraus. Allerdings bleiben unsere Getränke noch immer erschwinglich, unsere Kneipe wird kein exklusiver Luxus-Club.“
Vor kurzem hatte die Pelmke das Nachhaltigkeitszentrum Hatopia zu Gast; Hatopia veranstaltete im ehemaligen Schulgebäude an der Pelmkestraße 14 seinen alternativen Weihnachtsmarkt. „Wir haben auch selbst einen kleinen Stand, an dem wir Handgefertigtes und Accessoires verkauft haben, aufgebaut und eine Spendendose mit Aufschrift ,Die Pelmke muss bleiben‘ aufgestellt“, blickt Jan Eckhoff zurück und fährt fort: „Auch dabei kamen einige Euro zusammen. Aber vor allem wurde uns gespiegelt, dass jedem in Wehringhausen das sozio-kulturelle Zentrum am Herzen liegt. Die Pelmke ist einfach wichtig fürs Quartier.“
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Rücklagen schrumpfen
Zum Hintergrund: Seit September hat der sechsköpfige Vorstand die Leitung der Pelmke übernommen, da der Vertrag mit der bisherigen Geschäftsführerin aufgelöst wurde. Aufgrund der knappen Kasse wird die Stelle (zumindest vorerst) nicht neu besetzt. Aktuell schreibt der Kulturbetrieb ein Minus von etwa 4000 Euro pro Monat, aufs komplette Jahr 2024 geblickt also rund 50.000 Euro minus. Zwar hat die Einrichtung Rücklagen gebildet, doch der Finanzpuffer schmilzt schnell ab. Nach jetzigem Stand sind die Rücklagen im April 2025 aufgebraucht. Wer die Crowdfunding-Aktion unterstützen möchte, kann das hier tun.