Hagen. Die Hochbrücke in Altenhagen bleibt dicht. Die Stadt arbeitet an einem Konzept zu Umleitungsstrecken und neuen Ampelphasen. Alle Infos:
Seit rund zwei Monaten rauscht nun schon kein Auto mehr über eine der wichtigsten Innenstadtbrücken, die die Innenstadt mit dem Hagener Norden verbindet: Die Altenhagener Hochbrücke, bei vielen besser bekannt als „Ebene 2“, ist in beide Fahrtrichtungen voll gesperrt - und bleibt es auch. Hintergrund sind Beschädigungen im Brückeninneren, die so gravierend sind, dass auch eine Sanierung des Bauwerks nicht infrage kommt. Das Ergebnis: Staus, wütende Autofahrer, Forderungen nach einem Brückenkonzept. Denn die Hochbrücke reiht sich eigentlich nur ein in eine immer länger werdende Liste an Bröselbrücken (zum Beispiel Fuhrparkbrücke, Talbrücke Helfe oder die Brücke Volmetalstraße).
Noch einmal die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick:
Es ist so viel Stau auf den Ausweichstrecken - wie soll das verbessert werden?
Die Stadtverwaltung arbeitet an einem Konzept, um die Auswirkungen abzumildern. Im Fokus stehen dabei verschiedene Umleitungsstrecken und angepasste Ampelphasen. „Im Bereich der Innenstadt bestehen bereits eine Umleitung in Fahrtrichtung Eckesey sowie eine in Fahrtrichtung Eilpe, die derzeit eine feste Beschilderung erhalten. Zusätzlich sind weiträumige Umleitungen für Verkehre, die an der Innenstadt vorbeigeführt werden sollen, geplant“, erklärt die Stadtverwaltung. Denn gerade in den Stoßzeiten oder zum Feierabendverkehr können Autofahrer schon einmal leicht die Nerven verlieren, wenn sie fünf oder mehr Ampelphasen an der Kreuzung unterhalb der Brücke darauf warten müssen, endlich abzubiegen oder geradeaus Richtung Vorhalle zu fahren. Gleiches Spiel stadteinwärts auf der Körnerstraße.
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Welche Umleitungsstrecken gibt es überhaupt - und welche sind noch vorgesehen?
Wie beschrieben, müssen Autofahrer in Fahrtrichtung Eckesey derzeit noch geduldig sein. Für sie beginnt die Umleitung an der „Abfahrtsrampe B54“ zur Kreuzung „Altenhagener Straße/Altenhagener Brücke“ und führt über die „Brücke Fehrbelliner Straße“ wieder zurück auf die B54. In Fahrtrichtung Eilpe beginnt die Umleitung direkt vor der gesperrten Ebene 2 und führt dort über die Bahnhofshinterfahrung durch Wehringhausen bzw. den Bergischen Ring. „Derzeit befindet sich eine ortsfeste Beschilderung für diese beiden Umleitungsstrecken in der Erstellung. Ebenso werden zusätzlich weiträumige Umleitungen für Verkehre, die an der Innenstadt vorbeigeführt werden sollen, eingerichtet“, so die Verwaltung.
Wo werden die Ampelphasen angepasst?
Entlang der Umleitungsstrecken überprüft die Stadtverwaltung nun alle Ampeln, um „eine möglichst schnelle Fahrt auf den Umleitungen zu ermöglichen. Dabei werden Kreuzungen im gesamten Stadtgebiet mit bewertet“, heißt es dazu. Aktuell passe man die Ampelanlagen am Bergischen Ring sowie an der Kreuzung Altenhagener Straße/Altenhagener Brücke an. „Die Änderungen sind voraussichtlich in zwei Wochen abgeschlossen. Parallel wird untersucht, wie sich Beschilderungen und Fahrbahnmarkierungen verbessern lassen. Die Verkehrssituation wird fortlaufend beobachtet, sodass – wenn nötig - immer wieder Anpassungen vorgenommen werden können.“
Wieso wird der Verkehr nicht auf dem schnellsten Weg durch die Körnerstraße geführt?
Eine Führung des Verkehrs durch die Körnerstraße in Fahrtrichtung Emilienplatz sei nicht möglich, heißt es bei der Stadt. Die Strecke sei „durch die geringe Leistungsfähigkeit des Kreisverkehrs an der Badstraße sowie durch die kurze Grünphase der Linksabbiegespur am Sparkassen-Karree nicht optimierbar.“ Bei einer Freigabe der Busspuren für den Autoverkehr vergrößere sich zwar die Aufstellfläche zugunsten der Staulänge, „aufgrund des weiterhin limitierten Abflusses durch den Kreisverkehr an der Badstraße bleibt die Fahrzeit jedoch dieselbe.
Wieso wurde die Brücke überhaupt gesperrt und wie steht es um die Standsicherheit?
Die Untersuchungen an der Brücke ergaben eine starke Beschädigung im Brückeninneren durch Chlorid (Tausalze + Regenwasser). Eine Wiedereröffnung ist ausgeschlossen. Die Brücke sei bis auf Weiteres standsicher, vor allem der besonders kritische Abfahrtsarm würde engmaschig überwacht (vierteljährliche Sonderprüfungen und monatliche geodätische Vermessungen). „Sollte sich in Zukunft zeigen, dass keine Schadenserweiterung feststellbar ist, können die Intervalle vergrößert werden. Die weiteren Bereiche werden im üblichen Rhythmus, alle 3 Jahre, geprüft.“
Wie geht es mit der Ebene 2 weiter?
Die Ebene 2 kann nicht saniert werden. Es wird ein Konzept für den Rückbau erstellt. „Mit einer Brückenkommission werden Ersatzlösungen ausgearbeitet. Die Brückenkommission setzt sich aus der Verwaltung, den Fraktionen im Rat der Stadt Hagen und weiteren Akteuren zusammen (z.B. SIHK)“, erklärt die Stadt. „Mit Abschluss des Rückbaus (vsl. 2027) sollen alle Vorarbeiten und Entscheidungen getroffen sein, um unmittelbar die Ersatzlösung realisieren zu können.“