Breckerfeld. Eine Breckerfelder Initiative sammelt Bürger-Ideen für die Stadt. Wie steht es um Skatepark, Wanderwege und künftige Projekte?
„Jeder muss ein bisschen geben, dann kann man zusammen viel bewegen“. Wenn man es auf den Punkt bringen möchte, dann ist das die Grundsatzidee, die hinter diesem Projekt steckt. Die Idee von fünf Frauen, die in Breckerfeld etwas bewegen möchten. Und zwar für die Bürger. „Wir sind natürlich keine Zauberfeen und können nicht von heute auf morgen einfach mal einen Skatepark bauen. Aber wir arbeiten uns Schritt für Schritt voran“, sagen Kathrin Kurzbach, Annika Kretschmer und Irina Roß. Janina und Amelie Clever ergänzen das fünfköpfige Frauen-Team, das hinter der Bürgerinitiative in Breckerfeld steht.
„Wir sind natürlich keine Zauberfeen und können von heute auf morgen einfach mal einen Skatepark bauen. Aber wir arbeiten uns Schritt für Schritt voran“
Bürgerinitiative. Das hört sich für viele zuerst einmal bürokratisch und weit weg an, ist aber genau das Gegenteil. Im Oktober letzten Jahres riefen die Frauen zu einer ersten Ideenwerkstatt auf - und waren überwältigt von der Resonanz. „Es waren circa 80 Leute da, am Ende sind mehr als 260 Zettel mit Ideen zusammengekommen“, erinnert sich Irina Roß an die Anfänge, die mittlerweile genau ein Jahr zurückliegen.
Seitdem ist viel passiert. Es gab weitere Termine. Es geht voran mit Projekten - und die Initiative ist für den Heimatpreis des Ennepe-Ruhr-Kreises nominiert. Für die fünf Mütter ein ganz besonderer Moment und Dank für ihre Arbeit, die sie ehrenamtlich neben ihren Hauptjobs leisten. „Das ist wirklich eine Ehre für uns“, betont auch Annika Kretschmer mit Blick auf die bevorstehende Preisverleihung Ende des Monats. Auch wenn sie natürlich noch nicht wissen, wie ihr Projekt abschneidet.
Ideen und Projekte: Wie ist der Stand?
Die Redaktion hat in diesem Zuge auch nachgefragt, was aus den ersten Ideen geworden ist. Stichwort „Skatepark“ oder „Wanderwege“. „Mit Tobias Ludwig und Simon Hommel haben sich zwei Engagierte gefunden, die das Projekt unter ihre Fittiche nehmen“, erzählen die Frauen. Denn so funktioniert das Konzept: „Wir sehen uns mehr als die Vernetzer im Hintergrund“, betont Kathrin Kurzbach. „Für die einzelnen Projekte suchen wir ehrenamtliche Paten, die für die Idee brennen, um die Arbeit auf möglichst viele Schultern zu verteilen“. Die Frauen unterstützen, koordinieren im Hintergrund. „Im Team haben wir ein tolles Miteinander, jeder übernimmt andere Aufgaben, eben so viel es passt oder geht“, erklärt Irina Roß das Konzept.
Mit Blick auf die Idee, einen Skatepark in Breckerfeld einzurichten, gibt es schon einiges zu berichten: „Es gab bereits zwei Skate-Workshops, die gut besucht waren. Wir wollten zunächst schauen, ob eine solche Anlage auch angenommen werden würde“, erklären die Frauen, die bereits den Kontakt zu einem Planungsbüro, der Stadt und Vereinen an der Sport- und Freizeitanlage gesucht haben, um zu schauen, wo es möglicherweise ein geeignetes Grundstück gibt. „Die Finanzierungsfrage ist noch völlig offen, wir sind noch auf der Suche nach Förderprojekten oder müssen über Spendenaufrufe nachdenken - dabei könnten wir noch gut Unterstützung gebrauchen“, sind die Breckerfelderinnen sich einig. Immerhin gehe es um einen eher sechsstelligen Betrag, der für den Bau einer solchen Anlage gebraucht wird.
Auch mit Blick auf die Beschilderung und Ausweisung der Wanderwege geht es voran: Die EN-Agentur und das Stadtmarketing sowie der SGV sind mit im Boot und viele Helfer stünden bereits in den Startlöchern. „Für uns sind dies Beispiele dafür, dass man gemeinsam in der Stadt etwas bewegen oder anstoßen kann“, ist Annika Kretschmer überzeugt. Und was Breckerfeld durchaus noch einmal von anderen Städten abhebt: kurze Wege, gute Vernetzung.
Arbeit mit Kindern und Jugendlichen
Geplant ist außerdem nun eine Kinder- und Jugend-Ideenwerkstatt: Im Juni hat die Gruppe eine Umfrage unter Kinder und Jugendlichen gestartet. Am 19. November werden dann im Jugendzentrum in altersgerechter Atmosphäre gemeinsam konkrete Ideen ausgearbeitet. „Die Kinder sollen merken, dass auch ihre Stimmen gehört werden“, so die Intention der Mütter, für die gerade dieses Projekt eine echte Herzensangelegenheit ist. „Bei Ideen können sich natürlich alle Bürgerinnen und Bürger jederzeit an uns wenden“, betont die Gruppe.
Das gilt ebenso, wenn jemand ein konkretes Projekt unterstützen oder Verantwortung als Projektpate übernehmen möchte. Denn: Im Hintergrund gibt es noch viele Ideen - allein aus der ersten Ideenwerkstatt - die noch angegangen werden können.