Hagen-Mitte. Der Gastrobetrieb „Neue Färberei“ auf dem Elbersgelände in Hagen ist insolvent. Das sollten Gutschein-Besitzer jetzt beachten.
Damit war leider zu rechnen: Die Wellen darüber, dass die bekannte Gastronomie „Neue Färberei“ auf dem Elbersgelände in Hagen insolvent ist, schlagen hoch. Eine Frage beschäftigt viele Leute besonders, wie etliche Kommentare bei Facebook und Anrufe in der Stadtredaktion zeigen: Was wird aus Gutscheinen, die im Vorfeld der Insolvenz des Restaurants dort gekauft worden sind?
Zettel an der Eingangstür
Auf einem an der Eingangstür des stylischen Gastrobetriebes angebrachten Zettel ist nämlich zu lesen: „Achtung: Aktuell keine Abrechnung/ Bezahlung per Gutschein möglich.“ Der Ärger bei jenen, die erst vor kurzem im Restaurant Gutscheine erworben haben, scheint am größten zu sein, wie die Kommentare in den sozialen Medien zeigen.
Aber wie sollen sich die Kunden bzw. Gäste jetzt verhalten? Die Stadtredaktion hat beim vorläufigen Insolvenzverwalter Rechtsanwalt Dr. Markus Wischemeyer nachgefragt. Der Fachanwalt für Insolvenz- und Sanierungsrecht aus Dortmund teilt ohne Umschweife mit: „Die Kunden möchten sich bitte direkt bei uns melden.“ Der einfachste Weg sei eine Kontaktaufnahme per E-Mail unter mwischemeyer@whitecase.com.
Zum Hintergrund: Alleiniger Betreiber des bekannten Restaurants (früher „Feuervogel 2.0“) auf dem Elbers-Areal ist Stephan Ley. Die „Neue Färberei“ ist im Handelsregister unter „Kunterbunt Gastro GmbH & Co. KG“ eingetragen; vor drei Wochen (am 5. September) wurde beim Amtsgericht Hagen das Insolvenzverfahren eingeleitet. Laut Aussage des Insolvenzverwalters soll der Betrieb bis zum 31. Oktober weitergeführt werden, die 15 Mitarbeiter erhalten bis Ende Oktober Insolvenzgeld.
Coronahilfen in Höhe von 135.132 Euro
Apropos Geld: Die Kunterbunt Gastro GmbH und Co. KG („Neue Färberei“) hat im Mai 2021 Coronahilfen in Höhe von 135.132 Euro erhalten. Ob besagte Unterstützung Einfluss auf das Insolvenzverfahren hat? Markus Wischemeyer hält sich dazu bedeckt: „Wir stehen noch am Anfang des Insolvenzverfahrens. Es sind noch viele Fragen zu klären.“
Bewerber aus Hagen und Umgebung
Themenwechsel: „Ich nehme zeitnah Kontakt zu Herrn Dr. Wischemeyer auf, um mit ihm über eine problemlose Übergabe des Betriebs zu sprechen“, betont Christian Isenbeck, Geschäftsführer der Elbershallen/Hagenpeg. Hagenpeg ist Eigentümer des Areals und Vermieter sämtlicher Immobilien.
Isenbeck hofft, dass in den nächsten Tagen bzw. Wochen ein geeigneter neuer Pächter gefunden wird, um eine fast lückenlose Übernahme hinzubekommen.
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Über persönliche Kontakte sowie durch das gute Netzwerk der Radeberger-Brauerei sei man bereits im Austausch mit Bewerbern aus Hagen und Umgebung. „Ich glaube, wir haben keine Probleme, einen neuen Betreiber zu finden. Die Industriearchitektur und die Einrichtung der ,Neuen Färberei‘ sind schon etwas Besonderes.“ Isenbeck gibt Beispiele: „Der Gaskamin schafft Flair. Genau wie die alten Stromkästen und die Kranbahn, die wir im Rahmen der Sanierung vor ein paar Jahren erhalten haben.“
Christian Isenbeck wünscht sich, dass sich der Gastrobetrieb in Kürze in eine urige Kneipe für jedermann verwandelt, „so etwas fehlt in Hagen und auch in den Elbershallen“.