Breckerfeld. Die Hansestadt profitiert im Rahmen des Leader-Programms von Fördergeldern. Welche Projekte von dem Geld geplant sind

Im Konzert gewaltiger Fördersummen für Großbauten, Stadtplanung oder die Energiewende mögen sich die Zahlen wie Kleingeld anhören. Tatsächlich hilft das Geld, das im Rahmen der sogenannten „Leader“-Kleinprojektförderung aus dem gleichnamigen EU-Förderprogramm des Europäischen Landwirtschaftsfonds ausgeschüttet wird, aber ganz konkret, ganz lokal und ganz schnell vor Ort. Diesmal dem Stadtmarketing und der Landjugend Breckerfeld.

Kleine Rückblende ins vergangene Jahr: Da konnte durch das Leader-Projekt eine Sportbox für die Sport-und Freizeitanlage realisiert werden, die der TuS und Schwarz-Weiß gemeinsam betreiben. Ein Container, der mit einer App geöffnet werden kann und an dem gegen eine geringe Gebühr Sportgeräte ausgeliehen werden können. Für den „unorganisierten“ Sport wird diese Box bereitgehalten. Die Initiative „Gesund in Breckerfeld“ der Ev. Jakobus Kirchengemeinde plante, auf dem Kirchplatz eine Sitzgruppe für Senioren aufstellen, die neue Kommunikationsmöglichkeiten an einem ruhigen Ort schaffen und zum Verweilen einladen soll. Auch dieses Projekt wurde gefördert.

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Neue Weihnachtsbeleuchtung

Mehr als 15.000 Euro gehen in diesem als Leader-Kleinprojektförderung nach Breckerfeld. Bürgermeister André Dahlhaus konnte einen symbolischen Förderscheck von Leader-Regionalmanagerin Ann-Kathrin Heck in Empfang nehmen. Die Spendensumme verteilt sich auf zwei Projekte, von denen jeweils 80 Prozent der Gesamtkosten über Mittel der Leader-Region „Ennepe.Zukunft.Ruhr“ gefördert werden: Eine neue Weihnachtsbeleuchtung für Breckerfeld Delle (Kostenpunkt: 5250,48 Euro, Fördersumme: 4200,38 Euro) sowie einen neuen Toilettenwagen für die Landjugend Breckerfeld (Kostenpunkt 14.000 Euro, Fördersumme: 11.200 Euro).

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Die viele Jahre alte Weihnachtsbeleuchtung ist in den vergangenen Jahren durch neue, energiesparendere Modelle ersetzt worden. Zuerst in der Innenstadt, im vergangenen Jahr auch in Zurstraße. Ab diesem Jahr gibt es auch für den Ortsteil Delle vier moderne Versionen der weihnachtlichen Lichterdeko. In den Kosten ist nicht nur die Anschaffung, sondern auch Elektroarbeiten und Vorbereitung der Straßenbeleuchtung, die Montage sowie die Miete eines Hubsteigers enthalten.

Ein neuer Toilettenwagen

Der Toilettenwagen der Landjugend ist auf vielen Veranstaltungen in und um Breckerfeld zu finden – unter anderem bei Schützen- und Scheunenfesten, der Kirmes, der Museumsnacht oder dem vergangenen Stadtfest. Das aktuelle Modell ist jedoch in die Jahre gekommen und wird nun mithilfe der Leader-Förderung durch ein zeitgemäßes ersetzt. „Dies steigert nicht nur die Attraktivität und Sauberkeit, sondern sorgt ebenfalls für einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung“, wie Ann-Kathrin Heck erklärt.

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Das EU-Förderprogramm wird im Rahmen des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) in Nordrhein-Westfalen bereits seit 1994 angeboten. Seitdem wurden rund 1500 Projekte mit einem Volumen von mehr als 100 Millionen Euro gefördert. Die Projekte dürfen eine Gesamtsumme von 20.000 Euro nicht überschreiten. 20 Prozent übernehmen die Projektträger selbst. Bund und Land stellen für Projekte in NRW jährlich bis zu 200.000 Euro zur Verfügung.

120 Millionen Euro bis 2027

Die Förderung bürgerschaftlich geprägter Regionalentwicklungsprozesse in den ländlichen Regionen Nordrhein-Westfalens hat mittlerweile seit rund 30 Jahren Tradition. Ihre Bedeutung für die Zukunftsfähigkeit der Dörfer und Regionen nimmt dabei stetig zu. Daher hat das Landwirtschaftsministerium die Unterstützung der Regionalentwicklung im ländlichen Raum weiter ausgebaut. In den Jahren bis 2027 stellt das Ministerium rund 120 Millionen Euro aus dem ELER für innovative Projekte in den dann 45 LEADER-Regionen zur Verfügung. Das Land Nordrhein-Westfalen beteiligt sich je Projekt mit bis zu 20 Prozent der Fördermittel.