Hagen-Mitte. Die Verbraucherberatung zieht 2025 aus dem alten Pavillon im Volkspark in Hagen aus. Statt ihn abzureißen, wird er für eine Stadtwache renoviert.
Verzwickte Lage: Mitten in der Innenstadt soll demnächst ein Domizil, in dem etwa 30 Mitarbeiter des Stadtordnungsdienstes (vereinfacht: Ordnungsamt) beheimatet sind, angesiedelt werden. Ziel ist es, das Sicherheitsgefühl der Hagener Bürgerinnen und Bürger zu erhöhen, eventuell Straftaten zu vereiteln und für mehr Sauberkeit im Problembereich City zu sorgen.
Sicherheitszentrale soll einziehen
Ein, wie es scheint, richtiger und wichtiger Ansatz. Die Mitarbeiter werden daher, so die Vorstellung der Stadt, in eine Sicherheitszentrale im Pavillon im Volkspark einziehen; in dem Gebäude befindet sich derzeit noch die Verbraucherberatung.
Energetisch und bautechnisch auf dem Stand der 1970er Jahre
Besagte Sicherheitszentrale (die Stadt benutzt vorerst den Begriff Stadtwache) muss vor dem geplanten Einzug im kommenden Jahr allerdings noch einige Hürden nehmen. „Das Gebäude befindet sich energetisch und bautechnisch auf dem Stand der 1970er Jahre und ist mit Schadstoffen belastet“, weiß Janine Pühl, seit vier Jahren Leiterin der Verbraucherberatung, leider nur allzu gut. Im Sommer könne man es in den Räumen kaum aushalten, im Winter würden alle vor Kälte bibbern, „und das Wissen der Schadstoffe belastet schon“. Seit Jahren nutzt die Verbraucherzentrale die 240 Quadratmeter große Fläche als Beratungsstelle, in der sich um Belange der Bürger gekümmert wird.
Durch einen seitlich am Pavillon angebrachten Aufzug ist die Verbraucherzentrale barrierefrei zu erreichen, „aber nur theoretisch, da der Aufzug nur selten funktioniert“, sagt Janine Pühl.
Verkehrsleitrechner unter dem Gebäude
Unter dem maroden Gebäude befindet sich der Verkehrsleitrechner, der die Ampeln im Hagener Stadtgebiet steuert. Nach Informationen der Stadtredaktion soll der Großrechner demnächst auf das Gelände des Wirtschaftsbetriebs Hagen (WBH) an der Eilper Straße verlagert werden.
Vor diesem Hintergrund müsste sich eigentlich zwingend die Frage auftun, ob ein Abriss des unansehnlichen und schadstoffbelasteten Pavillons nicht sinnvoller und günstiger wäre als eine teure und zeitaufwendige Sanierung.
Auf die von der Redaktion an die Stadt gestellte Frage, ob eine große Lösung, also ein Abriss, oder eine kleinere, provisorische Lösung angedacht sei, geht Stadtsprecher Michael Kaub nicht direkt ein. Nur soviel: „Im Anschluss an den Auszug der Verbraucherzentrale aus dem Pavillon soll das Gebäude renoviert werden und die Stadtwache dort einziehen.“ Und weiter: „Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass wir selbstverständlich Büroräume zur Verfügung stellen werden, in denen die Mitarbeitenden keiner Belastung durch Schadstoffe ausgesetzt sind.“
Konkreter Einzugstermin noch nicht bekannt
Zum zeitlichen Rahmen heißt es nur: „Die Verbraucherzentrale wird voraussichtlich im Januar 2025 in das Rathaus an der Volme ziehen. Im Anschluss daran soll dann der Pavillon renoviert werden. Ein konkreter Einzugstermin kann noch nicht genannt werden.“
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Zum Hintergrund: Ein regelrechter Verschiebebahnhof wurde bzw. wird in Gang gesetzt. Heißt: Die Sicherheitszentrale - formal ausgedrückt die zentrale Anlauf- und Koordinierungsstelle für den Stadtordnungsdienst (SOD) - soll, so hat es die Politik im vergangenen Jahr beschlossen, zentral in der Hagener Innenstadt beheimatet werden, um vor Ort das Sicherheitsgefühl der Bürger zu stärken.
30 Mitarbeiter ziehen um
Derzeit sind beim Stadtordnungsdienst 30 Mitarbeitende im Schichtdienst beschäftigt. Alle Beschäftigten, so die Planung, sollen in den Pavillon im Volkspark umziehen.
Das hat zur Folge, dass die Verbraucherzentrale, die seit Jahren im Pavillon im Volkspark untergebracht ist, ausziehen muss. Die Einrichtung wird daher (quasi um das Feld für die Stadtwache zu räumen) in einen Teil des Erdgeschosses im Rathaus an der Volme ziehen. Auf besagter Fläche war die von Stephanie Krause geleitete Freiwilligenzentrale ansässig. Die Einrichtung, in der sich ehrenamtliche Helfer versammeln und freiwillige Arbeit gebündelt wird, ist im Frühjahr in ein Ladenlokal im hinteren Bereich des 1. Obergeschosses der Volme-Galerie gezogen.