Hagen. Das „Loft Creative“ darf, so die Stadt Hagen, vorerst nicht mehr für Partys, sondern nur noch für Tagungen genutzt werden. Das sagt der Betreiber

Stille herrscht derzeit in der schicken Veranstaltungsstätte „Loft Creative“ im Lennetal. Seit 2022 fanden dort private und geschäftliche Treffen auch an Wochenenden und in den Abendstunden statt, doch dem Betreiber Markus-Sven Knappik wurde quasi eine Zwangspause seitens der Stadt verordnet.

Schlamassel ist da

Knappik, Eigentümer der Werbeagentur WAK in der Rohrstraße 17 in Hagen (dort ist auch das „Loft Creative“ ansässig), hat lediglich die Genehmigung, seine Räume als Seminarstätte zu nutzen. „Mein Architekt hat damals beim Bauantrag wohl einen Fehler gemacht und einen Antrag für eine Tagungsstätte anstatt für eine Event-Stätte gestellt“, sagt der 50-Jährige. Und nun sei der Schlamassel da. Die Anforderungen beider Stätten seien laut Baurecht zwar fast identisch, meint Markus Knappik, doch das sähen die Ämter anders.

Das „Loft Creative“ mit der 270 Quadratmeter großen Terrasse samt Outdoor-Küche und Grill-Station wird derzeit nicht bespielt.
Das „Loft Creative“ mit der 270 Quadratmeter großen Terrasse samt Outdoor-Küche und Grill-Station wird derzeit nicht bespielt. © WP | Privat

Feiern „bis in die Puppen“ sind untersagt

Auf Nachfrage der Redaktion zum Thema „Loft-Creative“ teilt Stadtsprecher Michael Kaub mit: „Die Räume sind als Kongress- und Seminarräume für eine Nutzung an Werktagen bis 22 Uhr genehmigt. Alle anderen Erlaubnisse müssen erst noch beantragt und genehmigt werden.“ Kaub weiter: „Bis dahin ist die Nutzung nur nach der bestehenden Baugenehmigung möglich.“ Im Klartext: Ausgelassene Feiern und Partys an Wochenenden „bis in die Puppen“ sind untersagt.

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Wird derzeit nicht betrieben - die schicke Event-Location „Loft Creative“ im Lennetal in Hagen. © WP | Michael Kleinrensing

Benötigte Unterlagen werden nachgereicht

Geschäftsmann Markus Knappik, der laut eigener Aussage über eine Million Euro in das Loft investiert hat, betont, dass seine Familie und er sich in ihrer Heimatstadt Hagen sehr wohlfühlen würden, „ich habe hier meine Firma, verdiene hier mein Geld und komme mit allen - auch mit der Stadtverwaltung - gut aus.“ Er bedauere das Missverständnis rund um die Betriebserlaubnis und werde alles tun, um offene Fragen zu klären und benötigte Unterlagen nachzureichen. Vor etwa sechs Wochen habe er den Antrag auf Nutzungsänderung bei der Stadt eingereicht.

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400 Quadratmeter groß ist das „Loft Creative“ von Markus Knappik (links). „Die Veranstaltungsstätte kann für private und geschäftliche Zwecke gebucht werden“, erklärt Loft-Manager Urs Ufer. Im Küchenbereich können Speisen zubereitet werden. Und ein Buffet kann dort ebenfalls platziert werden. © WP | Michael Kleinrensing

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Nutzungsänderung Ende Juli beantragt

„Für die Nutzungsänderung einer Gewerbefläche in eine Eventlocation - ohne bauliche Veränderungen - ist bei uns Ende Juli 2024 ein Bauantrag eingegangen“, bestätigt Michael Kaub. Die Vorprüfung der eingereichten Unterlagen habe allerdings ergeben, dass der Antrag unvollständig sei. „Die für die Prüfung erforderlichen Unterlagen wurden daraufhin nachgefordert. Auch bauordnungsrechtlich darf die Nutzung erst nach der Erteilung der Baugenehmigung und Umsetzung der Maßnahme aufgenommen werden“, unterstreicht der Stadtsprecher.

Beschwerden von Nachbarn

Und wie sieht es mit Beschwerden von Nachbarn, die sich in ihrer (Nacht)-Ruhe gestört fühlen könnten, aus? Das „Loft-Creative“ befindet sich zwar im Industriegebiet im Lennetal, doch einige Wohnhäuser sind dort auch zu finden.

„Im Grunde geht es nur um einen Nachbarn in Halden, der sich beschwert“, sagt Markus Knappik. Mitarbeiter des Ordnungsamtes seien daraufhin während einer Veranstaltung bei ihm in der Rohstraße vorbeigekommen, „doch sie hatten an der Lautstärke nichts auszusetzen und zogen schnell wieder ab“. Stadtsprecher Kaub teilt auf Nachfrage der Redaktion kurz und bündig mit: „Es liegen bei uns Beschwerden über Lärm vor.“

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Markus Knappik hofft, dass er in seiner schicken Location bald wieder feiern darf. © WP | Michael Kleinrensing

Wenn - wie von Markus Knappik versichert - alle Unterlagen eingereicht und künftig alle Auflagen befolgt werden, kann das stylische Loft wohl demnächst wieder als Party-Location angesteuert werden. Zwar geht die Zeit für ausgelassene Open-Air-Events auf der stattlichen, 270 Quadratmeter großen Terrasse samt Outdoor-Küche und Grill-Station langsam zu Ende, doch dann kommt der Gaskamin in dem 400 Quadratmeter großen Loft mit Industrie-Charme, Tanzfläche und DJ-Platz eben mehr zur Geltung. „Ich hoffe, dass bei uns schnell wieder Events stattfinden dürfen. Die Adventszeit samt Weihnachtsfeiern steht ja schon fast vor der Tür“, sagt Markus Knappik.