Hagen. Erwin Dreier und Senija Fuhrmeister - zwei Ur-Hagener - wollen mit Vielfalt Wochenmärkte aufpeppen. Das verbirgt sich hinter dem Konzept „Mori“:
Klingt nicht schlecht . . . Sie wollen durchstarten. Durchstarten mit einem neuen Marktkonzept in Hagen und Umgebung. „Ein Markt muss heute mehr sein als eine schnöde Stätte zum Einkaufen“, sagen die beiden. Die beiden, das sind zwei stadtbekannte Gastrogesichter: Sie, Senija Fuhrmeister, hat in etlichen Gaststätten gejobbt und war lange Jahre in der Kult-Kneipe „Spinne“ als Restaurantleiterin beschäftigt. Er, Erwin Dreier, ein Urgestein der Hagener Kneipenszene, hat bis vor kurzem noch in der Tennisclub-Gastronomie von Rot-Weiß Hagen („Hoek“) gewirbelt.
Mit „Mori“ on Tour
Senija Fuhrmeister und Erwin Dreier arbeiten schon länger zusammen, bieten zum Beispiel gemeinsam im Rahmen der Kultursommerreihe „Muschelsalat“ Speisen an, wollen nun aber mit ihrem Konzept „Mori“ die Markt-Landschaft aufpeppen. Auf dem Friedrich-Ebert-Platz in der Innenstadt, auf dem Wochenmarkt auf Emst und demnächst auch in Herdecke und Dortmund.
„Einen klassischen Versorgungsmarkt braucht heutzutage kein Mensch mehr. Man bekommt alle Lebensmittel im Supermarkt“, sagt Erwin Dreier. Märkte müssten sich anpassen und verändern, schließlich hätten sich die Städte und ihre Bewohner auch verändert. „Vielfalt muss her. Und ein Markt von heute muss den Besuchern Spaß machen.“
Fantasiename „Mori“
Was das Ganze mit „Mori“ zu tun hat? „Mori“ ist ein Fantasiename, hinter dem sich das von Dreier und Fuhrmeister erarbeitete Konzept der Marktvielfalt verbirgt, „und ,Mori‘ ist der Name unseres Foodtrucks, mit dem wir unterwegs sind“, lacht Senija Fuhrmeister.
Dortmund und Herdecke im Visier
Apropos Spaß: Leute würden ganze Tagestrips zu attraktiven Märkten machen und mehrere Stunden dort stöbern, essen und trinken, „ein Markt muss eben viel bieten, angefangen von Gewürzen bis hin zu Spezialitäten“, unterstreicht Erwin Dreier. Und das Ambiente auf einem Markt müsse stimmen, ergänzt Senija Fuhrmeister, „wie beim Wochenmarkt auf dem Hansaplatz in Dortmund, dort herrscht eine tolle Atmosphäre“.
Nach den Sommerferien plant das Gastro-Gespann, seinen „Mori“-Wagen samt Zutaten für deftige Speisen und einem Weinstand auf dem Hansaplatz aufzustellen. „Der dortige Marktmeister ist total unkompliziert und begrüßt unser Konzept ,Foodtruck mit wechselnden Topfgerichten‘“, freut sich Erwin Dreier und fährt fort: „Und wir planen in Kürze, mit Speisen und Wein den Donnerstagsmarkt in Herdecke aufzusuchen, auch dort haben wir bereits nette Gespräche geführt.“
Auch Emst wird angesteuert
Und in Hagen? „Damit wir freitags auf dem Friedrich-Ebert-Platz mitmachen dürfen, müssen wir einen weiteren Markt im Hagener Stadtgebiet ansteuern. Wir haben uns für Emst entschieden“, erläutert Senija Fuhrmeister.
„Damit wir freitags auf dem Friedrich-Ebert-Platz mitmachen dürfen, müssen wir einen weiteren Markt im Hagener Stadtgebiet ansteuern.“
Wochenmärkte in Hagen
Dienstags finden Wochenmärkte in der Innenstadt (Friedrich-Ebert-Platz) und in Helfe statt, mittwochs gibt‘s Märkte in Boele und Altenhagen, donnerstags auf Emst und in Haspe, freitags in Stadtmitte (Friedrich-Ebert-Platz), Wehringhausen, Vorhalle und Hohenlimburg, samstags finden der Springe-Markt auf dem Johanniskirchplatz in der Innenstadt sowie ein Markt auf dem Bahnhofsvorplatz statt.
Alle Wochenmärkte sind von 7 bis 13 Uhr geöffnet, nur der Springe-Markt kann von 6 bis 14 Uhr besucht werden.
Gerichte werden auf Porzellantellern serviert
Beim Muschelsalat am vergangenen Mittwoch, 17. Juli, haben Fuhrmeister (sie ist Geschäftsführerin des Gastrounternehmens, das Fritz Produkte GmbH heißt) und Berater Erwin Dreier aus ihrem „Mori“-Wagen heraus u.a. Griechischen Salat und Heringsstipp mit Pellkartoffeln angeboten. „Wir haben in Nähe des Landgerichts eine kleine Produktionsküche, aber das meiste bereiten wir vor Ort frisch zu“, sagt die Chefin, „und beim Muschelsalat im Volkspark betreiben wir zusätzlich einen Bratwurst- und einen Weinstand“.
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Beim Freitagsmarkt vor der Volme-Galerie wollen die beiden künftig Topfgerichte mit deutsch-asiatischem Touch - auf Porzellantellern serviert - anbieten. Bei der Premiere am 19. Juli gab‘s sommerlich-leichte Kost, „und zum Einstand ein Gläschen Wein für die Besucher. Wir verhandeln derzeit mit dem Markthändler, dass wir auf dem Ebert-Platz auch Wein verkosten und verkaufen dürfen“, sagt Erwin Dreier.
„Wir wünschen uns in Hagen mehr Rückendeckung für unsere Markt-Idee“, erklärt Dreier, der das „Mori“-Konzept u.a. dem Landtagsabgeordneten Wolfgang Jörg hat zukommen lassen. Die Reaktion des SPD-Politikers: „Ich finde, das Konzept hat was. Ich werde es auf jeden Fall mit meinen politischen Freunden besprechen, und es sollte dann in der Bezirksvertretung Mitte auf den Tisch kommen. Über ein modernes Marktkonzept sollte in Hagen unbedingt diskutiert werden.“