Hagen. Die Stadt Hagen stellt 100.000 Euro (ohne Personalkosten) für den Muschelsalat zur Verfügung. Grund: Die Kultur-Events sind wertvoll und beliebt.
Eine stattliche Summe. . . Der Gesamtetat liegt in diesem Jahr bei 100.000 Euro - Personalkosten nicht inbegriffen. Trotzdem steht die Open-Air-Kulturreihe Muschelsalat nicht auf dem Prüfstand. „Seit fast 40 Jahren lockt der Muschelsalat Menschen aller Schichten und Kulturen und jüngere und ältere Menschen gleichermaßen an und er geht auch auf Tour in die Stadtteile“, betont Bianca Sonnenberg, die Leiterin des Fachbereichs Bildung, in den auch die Sparte Kultur fällt, bekennt sich deutlich zu den Veranstaltungen, die stets mittwochs, umsonst und draußen stattfinden und ergänzt: „Trotz Konsolidierungszwängen, denen die Stadt unterliegt, findet der Muschelsalat auch in diesem Sommer wieder statt. Und das zum 38-mal.“
Atemberaubende Performance
Auf eine Performance freut sich Mona Wellpott vom Kulturbüro Hagen ganz besonders: „Das wird atemberaubend. In zehn Metern Höhe spielt ein Mann Saxophon. Das Event am 7. August des ,Circus Unartig‘ ist sehr atmosphärisch und faszinierend“, schwärmt Mona Wellpott, die in diesem Jahr die Kulturreihe erstmals organisiert - gemeinsam mit Björn Leste, der freischaffend fürs Kulturbüro tätig ist.
Odysee-Konzerte im Volkspark
Doch bevor es in luftige Höhen geht, startet der Muschelsalat am 10. Juli - am Abend des EM-Halbfinales - mit „dem Festival im Festival“, sprich, der Kulturreihe Odyssee. An drei Mittwoch-Abenden heißt es dann jeweils in der Konzertmuschel im Volkspark „Weltmusik“. Die auftretenden Bands präsentieren Balkan-Ska, südamerikanische Rhythmen und traditionell anatolische Klänge mit Punk- und Pop-Einflüssen.
„Muschelsalat on Tour“
„Muschelsalat on Tour“ heißt es dann ab 31. Juli. Im Fritz-Steinhoff-Park auf Emst. Dann startet der zweigeteilte Abend um 19 Uhr mit einem Duo aus Darmstadt, das einen Mix aus Zirkus und Theater serviert. Den Hauptact bestreiten Stefan Sing und Cristiana Casadio, die die Höhen und Tiefen einer Partnerschaft auf die Open-Air-Bühne bringen.
Eine Woche später (am 7. August) beginnt der Abend im Hameckepark zwischen Boelerheide und Altenhagen mit dem Auftritt eines Duos aus Berlin, das mit „Die Drachen des Meeres“ poetisches Figurentheater zeigt. Hauptfiguren des Stückes, in dem es um die Klimakrise geht, sind gigantische Fische. Im Anschluss gibt‘s Bewegungstheater in schwindelerregender Höhe vom „Circus Unartig“.
Die Staatliche Artistenschule Berlin präsentiert ihr Können am 14. August auf der Kampfbahn Boelerheide. „Auf der Kampfbahn an der Kapellenstraße hat der Muschelsalat auch im vergangenen Jahr gastiert. Der Platz hatte sich auch schon in der Corona-Zeit sehr bewährt“, blickt Mona Wellpott zurück, „vom Ablauf verlief dort immer alles unproblematisch, und die Atmosphäre ist angenehm“.
- Dieser Laden fehlt noch in der Hagener City
- Paukenschlag: Röspel will noch einmal in den Bundestag
- Dieses prominente Unternehmen interessiert sich für das Westside-Areal
- Das Comeback der Breckerfeld Pizzeria Mamma Mia
- „Burger Brothers“ eröffnet am Hauptbahnhof: Alle Infos
- Post-Kioske geschlossen: Jetzt tut sich was in Halden und auf Emst
Zum Finale des Sommerkulturprogramms wird die Kampfbahn am Struckenberg in Eilpe angesteuert. Die dort am 21. August stattfindende Platz-Performance behandelt die Kunst des Handwerks in Form einer ungewöhnlichen Choreografie. Es geht um einen Brückenbogen-Bauer, der mit Flaschenzügen und Hebeln ein imposantes Bauwerk konstruiert.
Birgit Buchholz, stellvertretende Vorsitzende des Vereins Muschelsalatretter, fiebert dem Start der Open-Air-Reihe freudig entgegen. „Auch Menschen, die sonst keinen Bezug zu Kultur haben, kommen zu den Veranstaltungen“, unterstreicht Birgit Buchholz und teilt mit, dass die Muschelsalatretter das beliebte Spektakel auch in diesem Sommer wieder mit 12.000 Euro unterstützen, „und die Finanzierung für 2025 steht auch schon“, verrät die Kulturfreundin.
Finanzielle Unterstützung
Auch die Bezirksvertretungen Mitte, Nord und Eilpe/Dahl stellen - wie auch in den Vorjahren - für die Kulturreihe jeweils 5000 Euro zur Verfügung, die Sparkasse an Volme und Ruhr spenden 10.000 Euro, und auch der heimische Energieversorger Mark-E sitzt wieder mit im Sponsorenboot.
Das Catering stemmen in diesem Jahr wieder die Muschelsalatretter, die einen Cocktailstand aufbauen, sowie das Pelmke-Team, die Getränke verkaufen, außerdem sind die Anbieter „Madame Tarte“ und „Mori“ am Start.
Was sich alle Beteiligten wünschen? Angenehmes Wetter, schöne Atmosphäre und tausende Besucher der „Umsonst-und-draußen-Abende“.