Hagen. Mareike Hujo, Marketingleiterin im Theater Hagen, freut sich auf ihren Wechsel an die Staatsoper Hannover. Von Großstadt-Flair und ihren Plänen:
Neues aus dem Theater: Ein Schritt zurück ist es bestimmt nicht - Mareike Hujo, dreieinhalb Jahre Marketingleiterin am Theater Hagen, wechselt zur Staatsoper Hannover. „Ich freu‘ mich total, die Staatsoper Hannover gehört zum Staatstheater Hannover, einem der größten Repertoiretheater Deutschlands“, strahlt die 40-Jährige.
Richtige Zeit für etwas Neues
Seit 2019 ist die aus Herne stammende Frau am Hagener Haus beschäftigt, „und nun ist genau die richtige Zeit, in eine größere Stadt zu ziehen“. An der Staatsoper Hannover wird Mareike Hujo die Abteilungen Kommunikation und Marketing leiten und sie wird Pressesprecherin der Staatsoper.
Demnächst Intendantenwechsel in beiden Häusern
„In Sachen Entwicklung gibt es Parallelen zu Hagen“, erläutert die Marketingexpertin und spielt damit auf die Intendantenwechsel in beiden Häusern - Hannover und Hagen - an.
Hagens bisheriger Intendant Francis Hüsers wird im Sommer 2025 von Søren Schuhmacher abgelöst, und in Hannover wird in einem Jahr Bodo Busse die bisherige Intendantin der Staatsoper Hannover - Laura Berman - im Amt beerben. „Das wird eine spannende Zeit für mich. Ich kann ein paar Monate lang meinen neuen Arbeitsplatz in Hannover und die Kollegen kennenlernen, und dann kommt im nächsten Sommer Bodo Busse als neuer Chef - das passt perfekt“, resümiert Mareike Hujo.
Offen und total motiviert
Apropos Søren Schuhmacher: „Auf ihn kann sich das Hagener Publikum freuen. Wir haben uns in den letzten Wochen schon einige Male im Theater getroffen. Søren Schuhmacher ist offen und total motiviert“, versichert Mareike Hujo.
„Auf Søren Schuhmacher kann sich das Hagener Publikum freuen. Wir haben uns in den letzten Wochen schon einige Male im Theater getroffen. Er ist offen und total motiviert.“
Vorfreude auf Landeshauptstadt
Trotzdem blickt sie mit Vorfreude in Richtung Hannover: „Meine Wohnung am Kuhlerkamp habe ich schon aufgegeben und bin vor kurzem übergangsweise zurück zu meinen Eltern nach Herne gezogen. Jetzt fiebere ich meinem neuen Domizil in der Landeshauptstadt entgegen.“
Künftig wird die patente Frau in Hannover im Stadtteil List leben, „ich habe dort eine schöne Wohnung mit kleinem Garten und Terrasse direkt am Mittellandkanal gefunden“, schwärmt sie.
Auf Umwegen zum Theater
Wie Mareike Hujo zum Theater kam? „Auf Umwegen“, erzählt sie. Nach dem Abi habe sie eine duale Ausbildung im Bereich Finanzen- und Betriebswirtschaft gemacht, später eine Bankfiliale in Wuppertal geleitet. Dann entdeckte sie jedoch ihre Liebe zur Musik und zur Oper, hing den Job an den Nagel und absolvierte ein Operngesangsstudium in Maastricht. Flankierend dazu war sie freiberuflich als Sängerin tätig.
2019 Rückkehr zum Theater
Nach einigen Jahren kehrte sie der Gesangssparte jedoch den Rücken und nahm eine Stelle als Projektleiterin in einer Agentur in Köln an und kümmerte sich um die Bereiche Unternehmensberatung, Imagegewinn und Marketing. Anfang 2019 verspürte sie dann allerdings wieder den Wunsch, ans Theater zurückzukehren. „Ich sah die Stellenausschreibung vom Theater Hagen, das einen Marketingreferenten oder eine -referentin suchte und bewarb mich. Mit Erfolg.“
Lust auf Großstadt-Flair
Für ein paar Jahre habe Hagen mit seinen knapp 200.000 Einwohnern und das Hagener Theater für sie eine ideale Größe gehabt, „aber jetzt hab‘ ich Lust auf eine größere Stadt, ein größeres Theater und auf Großstadt-Flair“. Niedersachsens Hauptstadt ist mit über 550.000 Einwohnern mehr als doppelt so groß wie Hagen.
Ein ständiges Kommen und Gehen
Ein mulmiges Gefühl, in Hannover als Neue zu starten und in puncto Freundeskreis wieder von vorne zu beginnen, hat sie nicht, „ach was, allgemein in der Kulturszene und besonders im Theater ist man als Neuling oder jemand, der von außerhalb kommt, überhaupt keine Ausnahme. In dem Bereich gibt‘s ein ständiges Kommen und Gehen und sich zu vernetzen, ist überhaupt kein Problem“.
Auf ihre fünf Spielzeiten in Hagen blickt Mareike Hujo gern zurück, „mal abgesehen von der Corona-Zeit samt Lockdown und Einschränkungen“, unterstreicht sie.
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Ein enger Kontakt zu den Abonnenten sei ihr wichtig gewesen, „das Abo-Publikum sollte man pflegen, aber es muss auch neues Publikum generiert werden“. Damit spielt die 40-Jährige auf jüngere Zuschauer an, die gewonnen werden müssen, sowie auf zusätzliche Verkaufsmodelle, die parallel zur Abo-Struktur angeboten werden sollten.
Auch das Vorher und Nachher sind wichtig
„Auf jeden Fall muss der Theaterbesuch - egal, ob in Hagen oder in Hannover - zu einem Gesamt-Event werden. Es geht nicht ausschließlich um eine 90-minütige Aufführung, sondern auch das Vorher und Nachher sowie die Pause sollten angenehm gestaltet werden. Natürlich ist die Vorstellung der Kern des Theaterbesuchs, aber das Drumherum sollte wie eine schöne Verpackung eines wertvollen Geschenks sein.“