Hagen. Im Stück „Odyssee“ zeigt Hannah Law Stärke. In ihrem Alltag „füttert sie sich mit Kultur und Entspannung selbst“. Alles über ihr Leben in Hagen:

Ein interessantes Treffen. . . Ihr Leben besteht aus Tanz: „Wir tanzen beinahe den ganzen Tag. Ab und zu gehe ich auch noch ins Fitness-Studio. Bewegung bestimmt fast den kompletten Alltag. Trotzdem bin ich erst Mensch, dann Tänzerin“, sagt Hannah Law mit fester Stimme. Die junge Amerikanerin besetzt einen Hauptpart in „Odyssee“, dem Tanzstück von Francesco Nappa, das am Samstag, 16. März, als Uraufführung im Theater Hagen zu sehen ist.

Das Tanzstück „Odyssee“ feiert am Samstag, 16. März, Uraufführung:  Im Foto sind Hannah Law als Penelope und Matteo Castelletta  als Odysseus zu sehen.
Das Tanzstück „Odyssee“ feiert am Samstag, 16. März, Uraufführung: Im Foto sind Hannah Law als Penelope und Matteo Castelletta als Odysseus zu sehen. © Leszek Januszewski | Leszek Januszewski

„Wir tanzen beinahe den ganzen Tag. Trotzdem bin ich erst Mensch, dann Tänzerin.“

Hannah Law
Ballett-Tänzerin am Theater Hagen

Seit 2022 in Hagen

Die 25-Jährige, die in der zweiten Spielzeit (seit Beginn der Spielzeit 2022/23) am Hagener Haus engagiert ist, schlüpft in die Rolle der schönen, spartanischen Prinzessin Penelope.

Idealbild der Frau jener Zeit

Zum Inhalt des Epos „Odyssee“ des griechischen Dichters Homer nur so viel: Durch einen Wettkampf wird Penelope die Ehefrau von Odysseus. Sie wird als das Idealbild der Frau jener Zeit dargestellt, da sie versucht, ihrem lange verschollenen Mann mit allen Mitteln die Treue zu halten.

In Oklahoma geboren

Aber zurück zu Hannah Law, die, seitdem sie Mitglied im Ensemble des Hagener Balletts ist, in jedem Stück beteiligt war: Sie wurde in Oklahoma (USA) geboren, startete ihre Ausbildung an der National Ballet School of Canada und setzte die Ausbildung an der Palucca Hochschule für Tanz in Dresden fort. Dann war Hannah Law drei Jahre Mitglied der Company im thüringischen Theater Nordhausen und später als Gast am Ballett des Staatstheaters Nürnberg engagiert.

Das Tanzstück „Odyssee“ (im Bild die Hagener Company) wird am 16. März als Uraufführung im Theater Hagen gezeigt.
Das Tanzstück „Odyssee“ (im Bild die Hagener Company) wird am 16. März als Uraufführung im Theater Hagen gezeigt. © Leszek Januszewski | Leszek Januszewski

„In ,Odyssee‘ hat Hannah Law als Penelope einen großen, tänzerischen Anteil zu meistern“, unterstreicht Dramaturgin Waltraud Körver. Mit Francesco Nappa - er ist in der aktuellen und der kommenden Spielzeit als Chef-Choreograf am Theater Hagen engagiert - arbeite Hannah Law mittlerweile gut eingespielt zusammen.

Rote Fäden hängen vom Bühnenhimmel

„Franceso verbindet zeitgenössischen Tanz mit klassischer Linienführung und akrobatischen Einlagen. Er will in die Höhe, und er will in die Tiefe“, schwärmt Waltraud Körver von Nappas Arbeitsstil.

Acht Aufführungen von „Odyssee“

Die Uraufführung von „Odyssee“ beginnt am Samstag, 16. März, um 19.30 Uhr im Großen Haus. Es gibt noch Karten. Danach wird das Tanzstück - Dauer: eine Stunde, 40 Minuten inklusive einer Pause - noch siebenmal (u.a. am 20. und 27. März) präsentiert.

Konzept, Choreographie, Bühne, Licht und Sound-Design für „Odyssee“ stammen vom Chef-Choreografen Francesco Nappa. Die musikalische Leitung liegt bei Rodrigo Tomillo.

Das Philharmonische Orchester Hagen begleitet die Aufführung. In großer Besetzung spielen die Musiker live im Bühnengraben.

Und in Bezug auf das Stück „Odyssee“ ergänzt die Dramaturgin: „Penelope erscheint Odysseus in einigen Passagen als Traumbild. Raum, Illusion und Erscheinung vermischen sich.“ Dass Penelope den roten Faden in Odysseus Leben bilde, spiegele sich bildhaft in roten Fäden, die wie ein fein gewebter Teppich vom Bühnenhimmel hängen, wider.

Rote Fäden, die wie ein fein gewebter Teppich vom Bühnenhimmel hängen, bilden den roten Faden im Tanzstück „Odyssee“ und im Leben von Penelope (Hannah Law).
Rote Fäden, die wie ein fein gewebter Teppich vom Bühnenhimmel hängen, bilden den roten Faden im Tanzstück „Odyssee“ und im Leben von Penelope (Hannah Law). © Leszek Januszewski | Leszek Januszewski

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Theater- und Saunabesuche

Und im richtigen Leben? Hannah Law lächelt. „Als Tänzerin oder Tänzer muss man sich selbst füttern, um stark sein zu können. Mit Musik, Malerei, Theater- oder Saunabesuchen.“ Die 25-Jährige blickt aus dem Fenster des Theatercafés in Richtung gegenüber und sagt: „Da vorne wohne ich, wenn ich aus dem Fenster meiner Wohnung schaue, kann ich das Theater sehen.“

Zeit zum Entspannen

Die Nähe zur Arbeitsstätte sei praktisch, könne aber auch Energie kosten, „deshalb ist es wichtig, dass ich mir Zeit zum Entspannen gönne. Und häufig meine Mutter, die in Frankfurt lebt, besuche.“