Hagen. Seit Jahren bekommen die Bürger zu hören, wie attraktiv die Westside für Investoren sei. Doch die Planung im Rathaus verläuft äußerst zäh.

Für den Bürger ist das wenig dynamisch voranschreitende Ringen um die Westside-Fläche zwischen Hauptbahnhof und Bahnhofshinterfahrung längst nicht mehr nachvollziehbar. Erst wurde seitens des Rathauses der Eindruck erzeugt, dass es sich bei der Fläche um eines der letzten innerstädtischen Filetgrundstücke handele, das durch seine Lage an einem Bahnhof mit ICE-Anschlüssen besonders privilegiert sei. Investoren nicht bloß aus Nordrhein-Westfalen würden sich nach einer solchen Chance die Finger lecken. Doch wahrnehmbar geschehen ist seitdem wenig bis nichts. Außer, dass alle Jahre wieder eine reisefreudige Hagen-Delegation von der maßgeblichen Münchner Immobilienmesse Expo Real an die Volme zurückkehrt und sibyllinisch über aussichtsreiche Gespräche schwurbelt.

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Magnet für niveauvolle Nachbarn

Umso erfreulicher, dass es jetzt offenkundig einen wahrlich seriösen und attraktiven Interessenten aus der Stadt gibt, der sich zuletzt immer wieder glaubhaft zum Standort Hagen – trotz all seiner Macken – bekannt hat. Ein Unternehmen vom Kaliber Thalia könnte mit seiner Konzernzentrale zu einem echten Magneten werden, der niveauvolle Jobs und sicherlich auch eine geschmackvolle Gestaltung und attraktive Nachbarn in das Quartier lockt. Hierfür lohnt es sich seitens der Stadt, sich nach der Decke zu strecken.

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Dazu zählt aber auch, als Kommune in einem verdaubaren Zeitrahmen verbindliche Zusagen anbieten zu können. Die noch wackeligen terminlichen Achsen, die aktuell seitens der Planungsverwaltung in den politischen Ausschüssen präsentiert werden, machen eine Entwicklung im Bahnhofsquartier – Pardon: Station-Area im Hagen-Valley – zu einem Dekaden-Projekt mit weitgehend nebulösem Ausgang und noch ungezählten Finanzierungsunwägbarkeiten. Wie man in diesem Stadium ernsthaft glaubt, potenzielle Investoren und Nutzer für die Westside zu begeistern, erscheint weitgehend rätselhaft. Man kann nur hoffen, dass Thalia den dafür erforderlichen Langmut mitbringt.