Hagen-Mitte. Fiese Plage: Tauben flattern durch Bäckereien in Hagen, die Kunden regen sich auf. Aber was können Geschäftsinhaber und die Stadt dagegen tun?
Schwierig, schwierig . . . Die Lage scheint vertrackt, und ich kann beide Seiten verstehen: Ein Bekannter und seine Frau waren neulich in einer Bäckerei in der Hagener Innenstadt, um im dazu gehörenden Café etwas zu essen und zu trinken. Doch das Paar war nicht alleine dort, sondern in Gesellschaft von Tauben, die munter durch den Laden liefen und Krümel vom Boden aufpickten.
Kunden sprechen von gesundheitlichem Risiko
„Tauben, die durch eine Filiale samt Café flattern, sind ein gesundheitliches Risiko und nicht hinnehmbar“, wetterte der Hagener aufgebracht und wandte sich per E-Mail an die Geschäftsleitung der Stadtbäckerei Kamp. Und Stefanie Kamp reagierte prompt: „Wir verstehen Ihren Unmut. Seit vielen Monaten sind wir mit der Hagener Verwaltung im Gespräch und hatten mit verschiedenen Ämtern und Gremien etliche Termine vor Ort.“
Tierschutz lässt keine rigiden Maßnahmen zu
Stefanie Kamp, die im Familienbetrieb u.a. fürs Marketing zuständig ist, versichert, man habe mit allen legalen Mitteln versucht, die Tauben zu vertreiben bzw. erst gar nicht in den Laden kommen zu lassen, „und ein Schädlingsbekämpfer hat Mittel ausprobiert, die uns viel Geld gekostet haben. Doch der Tierschutz lässt keine rigiden Maßnahmen zu“. Nur die Stadt, so Stefanie Kamp, könne bei der Dezimierung der Taubenpopulation helfen, „und dies passiert nach unseren stetigen Beschwerden nun auch durch die Gabe der ,Anti-Tauben-Pille‘.“
Auch interessant:
- Sommercamp in Gefahr: Kinderzirkus Quamboni gibt nicht auf
- Nach Vandalismus: Der „dicke Hermann“ ist wieder da
- Dieser Hagener möchte als OB die Stadt regieren
- Keine Friedhofsschließung - das bedeutet höhere Gebühren
- E-Dreirad schenkt Menschen mit Einschränkung Freiheit zurück
- Termin steht: „Action“ rückt in der Volme-Galerie Hagen an
- Motorradfahrer (22) stirbt in Breckerfeld an Unfallstelle
Flatterband und Vogelschreck-Spray
Und in den Filialen der Bäckerei selbst? Dort wurden Hinweisschilder „Füttern verboten“, Netze und Flatterband angebracht sowie Vogelschreck-Spray und Ultraschall eingesetzt. Die Folge: Die Tauben fliegen nicht mehr in die Bäckerei, sondern spazieren hinein und verweilen am Boden.
Ob ein Ansprechen der „Taubenliebhaber“, die die Tiere direkt vor den Bäckereien und Cafés gezielt mit Körnern und Krümeln füttern, hilft? Vermutlich nicht, obwohl es einen Versuch wert wäre. Die Lage ist vertrackt. . .