Hohenlimburg. Das hiesige Porschezentrum ist nach eigenen Angaben so erfolgreich, dass es für 15 Millionen Euro neu baut. Und zwar in einem neuen Gewerbegebiet
Neben dem Feuerwehrgerätehaus Berchum-Garenfeld, auf der Fläche des ehemaligen Berchumer Sportplatzes, wird ein kleines Gewerbegebiet entstehen, auf dem das Porschezentrum Hagen ansiedeln wird, das bislang an der Florianstraße neben der Feuerwache Ost beheimatet ist. Porsche investiert hier laut Florian Adam, Geschäftsführer der Hagener Filiale, rund 15 Millionen Euro. Die Ansiedlung sei ein Bekenntnis zum Standort, an dem pro Jahr zuletzt ein Umsatz von 50 Millionen Euro generiert wurde.
In Hagen hatte Porsche einst klein angefangen. Gegenüber der ehemaligen Röttger-Filiale in Vorhalle. Dort zog man 1991 weg. Und zwar auf die Fläche des heutigen Fitness-Studios „Injoy Express“ an der Spannstiftstraße. 2004 baute Porsche dann das heutige Zentrum etwas weiter die Straße hinauf. Schon damals expandierte man jeweils immer aus Platzgründen. Nun wieder. Dazu gleich mehr.
Cayenne wird 20 Jahre alt
Seit 1991, so berichtet Fabian Wolf (40), habe sich die Porsche-Welt ziemlich gedreht. Damals beherrschten im Wesentlichen drei Modelle den Markt, darunter die Klassiker Porsche 911 und der Boxster. Im Laufe der Jahre kamen mehrere Baureihen und Modelle hinzu. „Unter anderem feiert der Cayenne jetzt schon 20-Jähriges“, sagt Wolf. Den fährt er übrigens auch selbst. Das Familienauto des Luxus-Herstellers sozusagen. Heute ist das alles anders. Cayman, Spyder, Carrera, Targa, GT 3, Panamera, Taycan oder - in diesem Zusammenhang besonders erwähnenswert - der Macan.
Jener Macan wirkt wie ein Brennglas für die Porsche-Entwicklung. Ihn gibt es vollelektrisch und ab 69.000 Euro. Das ist für viele Menschen ein bereits unerschwinglicher Luxus, für viele aber auch nicht, wie die Entwicklung im Porschezentrum Lennetal (so hieß die Filiale bislang) zeigt. Zum einen ist damit ein Porsche auf dem Markt, für den keine sechsstelligen Preise aufgerufen werden, zum anderen gibt es ihn vollelektrisch. „Womit wir einer neuen Kundenschicht ein Angebot machen. Wir lernen dadurch völlig neue Kunden kennen“, sagt Fabian Wolf.
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Luxus-Segment eine „hochpersönliche Sache“
Generell aber auch im Rest des Luxus-Segments. Denn zu den jüngeren Käufern gehören 35- bis 45-jährige Unternehmensnachfolger oder Gründer von Start-ups. Sie sehen hier aber auch in aller Regelmäßigkeit immer noch den älteren Kunden, für den sich trotz aller Solvenz ein Lebenstraum erfülle und „der mit Tränen in den Augen bei der Auslieferung vor einem steht“, sagt Wolf. Das Luxus-Segment sei „eine hochpersönliche Sache“, bei der das Erlebnis und die persönliche und intensive Beratung die größten Faktoren seien - nicht das Geld.
Neben einem Platzproblem - die vielen Fahrzeuge können vor der Filiale kaum noch vernünftig abgestellt werden - spielt die Beratung eine wichtige Rolle bei der Umsiedlung. „Das neue Porsche-Konzept sieht mehr Diskretion vor“, sagt Fabian Wolf. „Aktuell sitzen die Mitarbeiter alle auf offener Fläche, das soll sich ändern. Daneben ist unsere Werkstatt mittlerweile zu klein“, beschreibt er die Verhältnisse für 39 Mitarbeiter auf einer Fläche von 7500 Quadratmetern. Die neue Filiale in Unterberchum wird 14.500 Quadratmeter groß sein. „Die Anbindung dort ist hervorragend und die Lage ist diskret“, so Adam.
450 Fahrzeuge im Jahr verkauft
450 Fahrzuge werden im Jahr hier verkauft - neue wie gebrauchte. Fabian Wolf geht davon aus, dass im ersten Quartal 2026 der Umzug in die neue Filiale, die man über die Straße Unterberchum anfahren muss (nicht über die Zufahrt zur Feuerwache). Die Bezirksvertretung Hohenlimburg hat der Umwidmung der Fläche in ein Gewerbegebiet bereits zugestimmt.
Obwohl es im Umfeld der Hagener Filiale in Wuppertal, Dortmund oder Essen Porsche-Zentren gibt, nimmt der Standort Hagen, zu dem das Einzugsgebiet Iserlohn, Märkischer Kreis, Hagen und der vordere südwestfälische Raum gehört, eine wichtige Rolle ein - und wächst. 2018 lag der Umsatz noch bei 30 Millionen Euro. Mittlerweile bei 50 Millionen. Die Pandemie hat am steten Wachstums nichts geändert. Die finale Zustimmung des Rates Ende des Monats gilt als Formsache.