Berchum. Das Porsche Zentrum in Hagen will in einen Neubau an anderer Stelle umziehen. Baukosten: 15 Millionen Euro. So könnte das neue Autohaus aussehen
Das Porsche Zentrum Lennetal zieht nach Berchum. Genauer: neben das Feuerwehrgerätehaus an der Verbandsstraße. Wo früher die Fußballer des SV Berchum kickten und heute Container an die Mega-Baustelle Lennetalbrücke erinnern, sollen in ein paar Jahren glänzende PS-Boliden an den vermögenden Mann und die vermögende Frau gebracht werden. Rund 15 Millionen Euro soll der Neubau kosten. Das Planfeststellungsverfahren ist eingeleitet.
Etablierter Standort
Luxus-Sportwagen der Marke Porsche werden seit bald zwei Jahrzehnten am jetzigen Standort neben der Feuerwache Ost verkauft. Um die Kunden anzusprechen, will der Sportwagenhersteller künftig auf ein Zauberwort setzen, das auch Euronics Berlet zurzeit bei ihrem Generalumbau antreibt: das Erlebnis.
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Einkauf als Erlebnis
Während bei Berlet nun der Kunde seine Kaffeemaschinen in einem großen, begehbaren Vollautomaten präsentiert bekommt, wird der geneigte Käufer im neuen Porschezentrum die aktuellen Fahrzeuge entlang einer „Racing Line“ begutachten können – fein aufgereiht wie vor dem Start eines Autorennens.
Dazu kommen Touchscreens, Lounge, gläserne Werkstatt und der persönliche Empfang wie an einer Hotelrezeption. „Destination Porsche“ heißt der neue Standard, wonach alle 88 Porsche Zentren in Deutschland umgebaut oder neugebaut werden sollen.
Erstmals umgesetzt wurde das Konzept im Porsche Zentrum Dortmund. Diese Woche zog Stuttgart nach und bald soll also Hagen folgen. Platz bietet die neue Fläche genug, mehr als doppelt so viel wie bisher: Hat das Porsche Zentrum aktuell rund 5200 Quadratmeter zur Verfügung, werden es in Berchum rund 11.635 Quadratmeter sein.
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Städtische Fläche verkauft
Am Tag des Börsengangs von Porsche wurden die Pläne bei einem Netzwerkabend der Wirtschaftsentwicklung erstmals präsentiert. Denn der Verkauf der städtischen Fläche in Berchum an Porsche ist der erste Verkauf von Hagen.Areal – den Flächenentwicklern unter dem Dach von Hagen.Wirtschaftsentwicklung (ehemals Hagen Agentur). „Wir freuen uns, hier den ersten Erfolg vorweisen zu können und erfolgreich eine Fläche an den Mann gebracht zu haben“, sagt Burkhard Schwemin, Leiter Hagen.Areal.
Autohaus umbenannt
Fünf Jahre hatte Porsche zuvor nach einer geeigneten Fläche in Hagen gesucht. Da diese nun gefunden ist, drückt der Sportwagenhändler aufs Gas. Ab 2024, also in zwei Jahren, sollen die Bagger auf der neuen Fläche in Berchum rollen. Um diesen Plänen Nachdruck zu verleihen, heißt das Autohaus nun auch „Porschezentrum Hagen“. „Der Oberbürgermeister hat uns versprochen, dann geht das mit dem Spatenstich schneller“, sagt Michael Thelen und zwinkert mit dem Auge.
Was nach dem Umzug mit dem Porsche-Autohaus neben der Feuerwache Ost passiert, ist noch unklar.
Rund 100 Millionen Euro Umsatz
Das Porsche Zentrum Lennetal und das Porsche Zentrum Siegen gehören zur Firma Piepenstock. Die Geschäfte laufen trotz Krise gut, pro Jahr werden allein im Lennetal rund 550 Porsche Neu- und Gebrauchtwagen verkauft. In Siegen sind es 450 bis 500 Fahrzeuge. Der Umsatz beider Autohäuser samt Werkstätten liegt insgesamt zwischen 90 und 100 Millionen Euro.